18. Geburt vor 66 Jahren - Wiedergeburt vor 15 Jahren - es war nicht alles schlecht


Es zieht wieder Ruhe ein, wieder einmal habe ich viel zu viel eingekauft. Na ja, aber man weiß nie. Da ich Sylvester nicht weg gewesen bin, habe ich eine Neujahrsfahrt zum Alexanderplatz gemacht. Das Wetter war wirklich schön, es stand noch die Eisbahn und einige wenige Überreste vom Weihnachtsmarkt. Gegönnt habe ich mir ein Orangen – Ingwer Glühwein, mein neues Lieblingsgetränk, wenn kein Glühbier vorhanden ist.
Die nächsten Tage verbrachte ich in Ruhe, mit viel TV, jetzt mit dem neuen Gerät und der Satellitenschüssel sind die Empfangsmöglichkeiten erheblich gestiegen, ab und zu gibt sogar einige interessante Sendungen. Gehörige Abstriche muss ich aber am Wahrheitsgehalt der Nachrichtensendungen unserer öffentlich rechtlichen Sendern machen. Warum das Unwort des Jahres  ›Lügenpresse ‹  > heißt kann ich nicht nachvollziehen!
In den letzten Jahren standen meine Reisepläne meist schon fest, dieses Jahr ist es anders, noch keine Pläne gemacht. Denn ich habe gemerkt die Lust lässt langsam nach. Ich kann ja eigentlich auch zufrieden sein, viele Pläne konnte ich mir in den vergangenen 10 Jahren erfüllen. Was nahtlos weitergeht ist die Krankengymnastik, obwohl ich mich gesundheitlich etwas angeschlagen fühle, sodass ich den Gang zur Bundesbank und den Friseurbesuch bei Susanna in Polen immer wieder verschoben habe. Aber das Jahr hat ja erst begonnen.
Seit zwei Jahren habe ich Hartgeld, d.h. 1 und 2 Euromünzen aus den Euroländern, außer Deutschland in einer Money Box gesammelt, jetzt sind bei der Zählung 500 Euro zusammengekommen. Ob ich diese sonst zusätzlich gehabt hätte, man weiß es nicht genau. Für den neuen Fernsehapparat hat es jedenfalls gereicht. Aber da ich nur eine Direktbank habe, musste ich mir eine Umtauschmöglichkeit suchen. Es ist gar nicht so einfach, man muss sogar Gebühren bezahlen, wenn man kein Konto bei der Bank hat oder man muss das Geld rollen. Aber bei der Bundesbank sollte es möglich sein sagt meine Recherche im Internet.
500 Euro Hartgeld haben einiges an Gewicht, meine Tasche war ziemlich schwer, immer noch quäle ich mich mit irgendetwas rum, was meine Aktivitäten behindert. Trotzdem bin ich am Freitag zur Bank gefahren, nicht gerade der nächste Weg mit S – Bahn, U – Bahn und Bus machte ich mich auf den Weg. Im Warteraum muss man eine Nummer ziehen, ca. 10 Personen waren noch vor mir dran. Es gab auch einen Automaten für das Hartgeld, aber ich habe den Sinn nicht verstanden. Ich habe eine ½ Stunde gewartet, dann leuchtete meine Nummer auf, erst dann kommt man in einen Gang von dem die Kassen abgehen.
Ich habe das Hartgeld extra in 1 und 2 Euromünzen aussortiert, das war nicht notwendig. Sehr freundlich wurde ich aufgefordert, alles in eine Plasteschale zu schütten. Nicht einsehbar, steht eine Zählmaschine, die Angestellte kam zurück und sagte: »Haben Sie einen Euro, dann kann ich ihnen 500 Euro zurückgeben!« Hatte ich, trotz mehrfachen zählen, muss ich mich doch verzählt haben. Es hat alles problemlos geklappt und nun geht es wieder von vorn los.
Es wäre eigentlich ein guter Grund gewesen, am Abend zu den ›Karibischen Nächten‹ in den Botanischen Garten zu gehen, aber ich war ›Aktivitätslos‹. Zu einer Flasche Rotwein haben die Aktivitäten gereicht.
Am Montag hatte ich mir vorgenommen, endlich zum Frisör nach Frankfurt/Oder zu fahren. Eigentlich wollte ich schon vor Weihnachten gehen, aber es ergab sich nicht und da ich über den Jahreswechsel nichts vorhatte, sah ich darin kein Problem. Der Frisör ist direkt im Bahnhof, also nicht in Polen, der Laden wird aber von einer Polin betrieben. Die wohnt in Frankfurt/Oder und ihre polnische Kollegin wohnt noch in Polen.
Zwei sehr nette junge Frauen, die für die immer noch 10 Euro einen exzellenten Haarschnitt machen. Natürlich bekommen die Frauen immer ein angemessenes Trinkgeld.
Mit entsetzten dachte ich an den Frisörbesuch in Berlin Adlershof im letzten Jahr. So etwas Unfreundliches habe ich noch nicht erlebt, keine Leute im Laden, zwei Friseurinnen, die eine holt essen und die andere macht Pause. Ich war genervt, der Haarschnitt war auch eine Katastrophe.
Der erste wichtige Termin im neuen Jahr, war der im Hauttumorzentrum der Charité. Ich bin eigentlich mit gutem Gewissen hingegangen. Es fing schon in der zentralen Anmeldung gut an, ich war nicht vermerkt im System. Meine Akte war auch nicht da, wie üblich eigentlich. Da heute Sprechstunde war sollte ich mich im Hautumorzentrum melden, dort befindet sich noch eine Anmeldung. Hier war mein Termin vermerkt.
Es saßen ungewöhnlich viele Patienten im Wartebereich und es dauerte lange bis sich die Ärztin zeigte. Es war eine mir unbekannte junge Ärztin, aber sie sah nicht unsympathisch aus. Ich bin immer darauf vorbereitet, weil ich dann alles neu erzählen muss, zumal meine Akte selten da ist. Nach ca. 1 Stunde wurde ich von ihr aufgerufen.
Als ich alles erzählt hatte, sage sie wie alle, eigentlich wäre ich in der Melanom Sprechstunde besser aufgehoben. Meine Bemerkung, dass sie sich ja auch auskennt wurde akzeptiert und das Screening begann. Es ergaben sich keine neuen Anzeichen, auch das Abtasten der Lymphknoten war ohne Feststellungen.
Was allerdings nicht unvermutet für mich kam, die ›aktinische Keratose‹, eine frühe Form von hellem Hautkrebs hatte sich wieder ausgebreitet. Die rötlichen Flecken auf der Haut mit fest haftenden Schuppen gelten als typisches Symptom dafür. Bei mir erstreckt es sich besonders auf die Kopfhaut, gerade dort, wo ich sowieso schon wenige Haare habe. Ich habe die schon seit längerer Zeit wieder gefühlt, deshalb gehe ich auch sehr ungern zum Frisör. An anderen Stellen ist sie verschwunden, vielleicht hätte ich das ›Solaraze Gel‹ konsequenter anwenden sollen. Es natürlich nicht so angenehm damit rumzulaufen.
Sie hat mich nicht zu Unrecht dazu angehalten, über drei Monate mir die Stellen auf der Kopfhaut zweimal täglich einzucremen. Danach muss ich wieder vorbeikommen und man wird sehen was weiter zu machen ist. Hoffentlich wird das keine neue Katastrophe.
Auf dem Rückweg bin ich bei meiner Krankenkasse vorbeigefahren um mir den Antrag für die Zuzahlungsbefreiung zu holen. Eine sehr freundliche und junge Mitarbeiterin war heute da. Nebenbei erfuhr ich, dass ich gar keine Bestätigung meines Arztes brauche. Das ich chronisch erkrankt bin, geht aus der Teilnahme am DMP hervor. Gut dass mir das jemand gesagt hat, mal sehen was ich dann bei der Abgabe des Antrages erfahre. Mein Bonusheft habe ich auch abgegeben, die Teilnahme am Bonusprogramm bring im Jahr auch zwischen 30 und 40 Euro.
So vergehen die ersten Wochen des Jahres auch schon wieder wie im Fluge.
Gesundheitlich fühle ich mich immer noch angeschlagen, es geht mir sehr wechselhaft, den Termin beim Hausarzt habe ich erst Anfang Februar. Trotzdem habe ich die erste Hotelbuchung für dieses Jahr vorgenommen. Im September finden in Hamburg die Cruisedays statt. Ich war im letzten Jahr dort, es hat mir sehr gut gefallen. Ich möchte die Reise gern mit einem Ausflug nach Helgoland verbinden. Es gibt ein Tragflächenboot was von Hamburg nach Helgoland fährt, früh hin und abends zurück. Ich glaube das reicht mir zu. Ich schlafe im ›St. Joseph Hote‹l, direkt auf der ›Großen Freiheit‹. Das Hotel kann ich noch einen Tag vorher stornieren. Ich war im vorigen Jahr schon einmal hier, als ich mir den ›König der Löwen‹ angesehen habe.
Über die letzten Jahre haben sich auch einige Kontakte zun den ›Mädels‹ in Hamburg entwickelt, es ist also für Abwechslung gesorgt. Diese Beziehungen sind mir wichtig, auch weil ich einige Probleme nach der Darmkrebsoperation eingestellt haben. Die Mädesl wissen, dass und ich muss nicht immer alles von Neuem erzählen. Da ich so oft nicht nach Hamburg fahren kann, beschränken sich in der Zwischenzeit die Kontakte auf Telefonieren und SMS.
Natürlich habe ich noch einige andere Pläne, was mich allerdings schockiert hat, sind die Preise bei den Billigfliegern. Die sind in den letzten 10 Jahren um ca. 300 – 400 % angestiegen, da vergeht mir das Reisen. Jetzt nach der grandiosen Entscheidung der Europäischen Zentralbank, wird es noch teurerer. Dazu passt auch die Meldung, dass über 3 Millionen Deutsche, von ihrem Arbeitslohn nicht leben können. Die müssten eigentloich in der  ›schöngefärbten Arbeitslosenstatistik‹  auftauchen. Natürlich haben die Eurokraten, das in ihrer Entscheidung  ›berücksichtigt‹  um die Inflation ankurbeln. Wenn ich mir die gesamte Politik betrachte, dann kann ich nur mit Max Liebermann sprechen: »Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen müsste«.
Meine Aktivitäten im ersten Monat waren sehr beschränkt, irgendetwas steckt in mir, ich mein Hausarzt wird mir etwas sagen können. Sonst muss ich außerplanmäßig bei meiner HNO Ärztin vorbeigehen.
Einen Termin habe ich trotzdem wahrgenommen, die World Money Fair im Hotel Estrel, die in diesem Jahr schon Ende Januar stattfand. Hier treffe ich immer meinen Händler, der mir die ausstehenden Münzen mitbringt. Mein Sammelgebiet ist relativ überschaubar, die Euromünzen mit dem gemeinsamen Europastern. Das ist eine Gemeinschaftsserie, an der einige Länder aus Europa teilnehmen, auch solche die noch keinen Euro haben. Diese Serie gibt es seit 2004 und widmet sich jährlich einem anderen Thema. Meist nehmen ca. 10 Länder teil, der gemeinsame Europastern kennzeichnet die Serie. Natürlich ist Deutschland nicht dabei, warum auch, wir kochen doch immer unsere eigene  ›Suppe‹ . Ich sammle nur Silbermünzen in der höchsten Prägequalität, ob es eine Wertanlage ist, ich kann es nicht sagen.
Ich beschäftige mich mit der Serie auch auf meiner Webseite, sehe informativ aber auch zeitaufwendig. Ich plane in der nächsten Zeit eine Seite bei Facebook zu erstellen.
Da ich gerade bei Facebook bin, es ist doch eigen artig was für ein  ›Geheul‹  von Politikern und anderen  ›Experten‹  über die neunen AGB angezettelt wurde. Wobei doch bekannt ist wer die meisten Informationen über uns sammelt. Es ist doch erwiesen, dass es die NSA und der BND ist. Was sagen denn diese Leute über die Meldung der letzten Tage; »Der BND sammelt täglich 220 Millionen Telefondaten!« Wieder so ein Beispiel, wie man von den Unzulänglichkeiten in dem Staat ablenkt.
In den letzten Tagen lagen zwei Briefe im Briefkasten, einer von meiner Krankenkasse, indem mir mein Bonus bestätigt wurde, 40 Euro für 2014. Mal etwas Positives.
Der andere war vom Grundsicherungsamt, mit einem neuen Bescheid. Ich bekomme zwar immer wieder einmal einen neuen Bescheid, aber mein Geld wird trotzdem nicht mehr. Warum ist das eigentlich so,
Grundsicherungsbedarf Regelbedarf 399,00 Euro
Mehrbedarf wegen Schwerbehinderung 67,83 Euro
Mehrbedarf wegen Ernährung 39,90 Euro
das ergibt 506 Euro, die bekomme ich natürlich nicht.
Diese Summe wird mit der Rente verrechnet. Die Gesamtsumme bleibt immer gleich, je mehr Rente ich bekomme umso weniger Grundsicherung, es ist  ›Teufelskreis‹ . Da bin ich auch außen vor wenn gesagt wird, die Deutschen kaufen mehr, weil sie mehr Geld im Portemonnaie haben und die Deflation herrscht.
Bei mir haben sich weder die Betriebskosten, Heizkosten oder Stromkosten verbilligt. Übrigens arbeite ich auch bei der GfK mit, an solchen Umfragen, die den Lebensstandart betreffen, habe ich noch nie teilnehmen müssen. Aber der deutsche Michel glaubt es natürlich. Ich hoffe Griechenland macht Schule.
Einen privaten Lichtblick gibt es bei mir doch noch, die Behandlung mit dem Solaraze Gel scheint erste Erfolge zu zeigen, der Schorf auf dem Kopf geht langsam zurück.
Am Mittwoch Labor beim Hausarzt und am Freitag Auswertung, dazwischen zweimal Krankengymnastik, so vergeht die Woche wie im Fluge. Wenn das so weiter geht wird das aber ein kurzes Jahr!?
Ich fahre nun schon seit über 15 Jahren nach Hellersdorf zu meinem Hausarzt, aber heute habe ich mich besonders blöd angestellt. Ich bin nämlich eine Station zu weit, mit der U – Bahn, gefahren, war aber noch pünktlich bei ihm. Wie immer wurde ich sehr herzlich begrüßt, freudestrahlend berichtete er mir, dass er nun endlich geschieden ist. Irgendwie haben wir mit den Frauen kein Glück. Leidensbrüder im Geiste.
Ich hatte auch einiges zu berichten, aber zuerst wollte ich meine Laborwerte wissen. Er hatte nichts auszusetzen, außer beim Langzeitwert HBA1C, der war von 6,3 auf 6,8 mmol/l gestiegen. Er ist aber kein Grund zur Besorgnis, die Schilddrüsenwerte und die Leberwerte waren ›Spitzenmäßig‹ wie er sich ausdrückte. Einen Satz schickte er noch nach; »Also Henry der Whisky hat dir nicht geschadete, aber die Schokolade zu Weihnachten!«
Da fällt mit immer wieder ein, wie er kurz vor meiner Diagnose ›Darmkrebs‹ zu mir sagte; »Beate hat gesagt, du würdest trinken!« Ich weiß damals hat sie mit allen Mitteln versucht mich schlecht zu machen, da ließ sich die Scheidung besser begründen. Ok, das ist Geschichte, eigentlich bin ich froh, dass es vor 15 Jahren so gekommen ist. Ach so, natürlich hat sich das anhand meiner Laborwerte nicht bestätigt. Ich weiß nicht, wem mein Hausarzt damals mehr geglaubt hat, ich denke eher meiner Frau. Sie hatten ein sehr gutes Verhältnis, aber nachdem sie mich angeschwärzt hat, wurde sie nie wieder beim Doktor gesehen.
Über die Feststellung im Hauttumorzentrum setzte ich ihn in Kenntnis, aber beim zweiten Problem brauchte ich seine Hilfe. Ich erklärte ihn über meinen gesundheitlichen Zustand auf, also die Kopfschmerzen am Morgen und die verstopfte Nase. Er gab mir ein Antibiotikum, mal sehen ob es hilft. Vielleicht hängt es auch mit der chronischen Sinusitis zusammen. Ich werde zum nächsten Termin bei meiner HNO Ärztin, das Problem noch einmal ansprechen.
Seit der Wende bin ich bei dem Doktor, dadurch hat sich auch ein freundschaftliches Verhältnis zu seinen Mitarbeiterinnen in der Anmeldung entwickelt. Heute hatte ich mein Bonusheft der Krankenkasse mit, damit der Check up vom Mitwoch eingetragen werden konnte. Den hat sie nämlich am Labortermin gleich mitgemacht. Von der Krankenkasse bekomme ich dafür aller zwei Jahren ein Bonus von 10 Euro. Ich habe ihr gesagt, dass sie selbst gucken soll, wo der Stempel hingehört. »Herr Ullmann, haben Sie noch etwas einzutragen? Vielleicht eine Impfung?« war ihre Frage. »Die Tetanusimpfung war schon im letzten Jahr, als mich mich der Hund gebissen hat!« Im Computer war nichts vermerkt, ich hatte aber meine Impfausweis mit, wusste aber auch nicht, ob ich im letzten Jahr einen Eintrag im Bonusheft hatte. Für sie war das kein Problem und sie gab mir den Stempel eben für dieses Jahr. ’Sehen Sie Herr Ullmann, nun haben Sie schon 20 Euro verdient!« Nach dem wir den neuen Termin für Monat April gemacht hatten, verabschiedete ich mich freundlich lächelnd.
Eigentlich war es anders geplant, aber konnte ich wissen, dass ich in der Rheumatologie vorfristig drankomme. Ich hatte mir nämlich für den Tag zwei Arzttermine geben lassen. Einen in der Charité beim Rheumatologen und einen in Lichtenberg beim Urologen.
Die Sperrung der Nord – Süd – Verbindung bei der S – Bahn nötigte mir eine veränderte Fahrtrute auf. Ich bin von Tempelhof mit der U – Bahn zum Oranienburger Tor gefahren und von dort zur Poliklinik der Charité gelaufen. Die Busverbindung ist zurzeit auch eingestellt, weil an der Durchfahrt auf der Schuhmannstraße ebenfalls gebaut wird. Mein Termin war 10.00 Uhr, zuvor muss ich in die zentrale Anmeldung und danach zur Anmeldung in der Rheumatologie. Man muss immer ein zeitliches Polster haben, weil es manchmal bei der Anmeldung etwas länger dauert. Heute ging es schnell und ich war schon 9.45 Uhr in der Rheumatologie.
In jedem Quartal muss man hier als Bechterew Patient einen Befragungsbogen ausfüllen.
Den Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index (BASDAI) zur Erfassung der Krankheitsaktivität und den Bath Ankylosing Spondylitis Functional Index (BASFI) zur Erfassung der Funktionseinschränkungen bzw. Behinderung bei den Alltagsverrichtungen. Ich habe mich gerade hingesetzt um anzufangen, als ich vom Doktor schon aufgerufen wurde. Selbst die Mitarbeiterin in der Anmeldung war erstaunt, sie hätte mich noch gar nicht durch gemeldet.
Nach anfänglicher Skepsis hat sich zu dem Rheumatologen, bei dem ich schon seit nunmehr 4 Jahren bin, ein gutes Verhältnis entwickelt. Er begrüßte mich freundlich und fragte wie es mir geht, ob ich einen Infekt habe und ob der Hundebiss abgeheilt ist. Ich habe ihn das ›Ok‹ gegeben, von meiner vermutlichen Nasennebenhöhlenentzündung habe ich ihm nichts gesagt. Die Diagnose ›Heller Hautkrebs‹ habe ich ihm mitgeteilt, aber er sah es nicht so verbissen. Ja komisch, es ist doch bekannt, dass durch die Behandlung mit Biologica gerade Hautkrebs Vorschub leistet wird. Wahrscheinlich bin ich nicht mehr so interessant, machts das Alter.
Ich ließ mir ein neues Rezept ausstellen, Laborwerte lagen vor, auch er hatte daran nichts auszusetzen. Er wollte mich in 4 Monaten wiedersehen, ich bin noch vor meiner Terminzeit wieder draußen gewesen.
Beim nächsten Termin, werde ich mit dem Doktor vielleicht wieder über einen Aufenthalt in der Tagesklinik sprechen. Zuvor muss ich aber wissen, wer der amtierende Arzt in der Tagesklinik ist. Wenn es der ist, den ich gesehen habe, gehe ich nicht hin. Der ist mir einfach zu überheblich und hat mich auch vor Jahren so behandelt.
Nun war mein nächster Termin erst 16.20 Uhr, was so lange machen, eigentlich wollte ich mir die Mall of Berlin ansehen, das neue Einkaufszentrum am Leipziger Platz. Richtig Lust hatte ich nicht und was soll ich die ganze Zeit dort machen. Also beschloss ich wieder nach Hause zu fahren, um 15.00 Uhr wieder loszufahren.
Bis zum Urologen brauche ich ca. 1 Stunde, mit S – Bahn, Tram und U – Bahn. Wenn man fast täglich mit dem öffentlich Nahverkehr in Berlin unterwegs ist, kennt man die Probleme zur Genüge. Wundern hilft da auch nicht mehr, aber warum zum Feierabendverkehr bei der U – Bahn Kurzzüge eingesetzt werden, ist schon sehr fragwürdig.
Beim Urologen waren nur zwei Patienten vor mir, ich hatte wieder große Schwierigkeiten Urin abzugeben, obwohl ich extra viel getrunken habe. Zum Glück haben die paar Tropfen ausgereicht.
Mein Urologe ist schon ein lustiger Geselle, ohne Witze geht es bei ihm nicht ab. Seine ersten Worte sind immer; »Herr Ullmann wie geht es, oder was gibt es für neue Hiobsbotschaften?« Als ich ihm die Diagnose Heller Hautkrebs bekannt gab, schmunzelte er und meinte; »„Ich dachte Sie haben es endlich aufgegeben, sich um die Krankheiten zu reißen!“ „Legen Sie sich mal hin, mal sehen ob ich noch etwas finde!«
Er macht jedes Mal eine Sonographie vom Unterleib, es gab keine Feststellung, das nächste Mal erfolgt dann wieder die Krebsvorsorge, mit Tastbefund der Prostata. Die Tamsuloblock Kapseln lagen schon auf dem Tisch, ein Prostatamittel, aber mit vielen Nebenwirkungen. Die habe ich mir nun zum ersten Mal im Internet angesehen und da sind auch einige die bei mir in Betracht kommen. Daraufhin muss ich ihn beim nächsten Termin ansprechen.
Zum Beispiel die Verstopfte Nase, die Abgeschlagenheit, der leichte morgendliche Tinnitus. Ich nehme die Kapseln schon mehrere Jahre, aber Gedanken darüber habe ich mir noch nicht darüber gemacht. Es war eine Packung, die er von einem Patienten zurückbekommen hat, die Erklärung erfolgte sogleich.
Vor Weihnachten  ›mistet‹  er immer aus, wie er es nannte. Ich dachte er meint den Tablettenvorrat, aber nein er meint die Patienten. Er schickt zum Ende des Jahres einige Patienten zur Operation, das heißt zum Abhobeln der Prostata. Weil sie danach wieder richtig ›pinkeln‹ können bringen sie die Tabletten zurück. Eigentlich müsste er die vernichten. Er sieht das aber nicht ein, ich sehr das auch so.
Ich wollte noch wissen, wenn er mich  ›ausmistet‹ ; »Sie haben noch etwas Zeit Herr Ullmann!«
Der nächste Termin ist mit Labor und PSA – Test, den PSA – Test lasse ich von meiner Onkologin machen, da kostet er nichts.
Nun sind meine 12-mal Krankengymnastik auch vorbei, es hat mir wieder gut getan, so ein kleines Muss ist schon nicht schlecht. Gerade wenn es einem nicht so gut geht ist es beobachtungswert wie  ›der innere den äußeren Schweinehund überwindet! ‹ Ich habe vor Jahren in meiner Wohnung so ein Ergometer gehabt, das ich auch genutzt habe, aber es war kein Zwang da und die Aktivitäten litten darunter. Leider habe ich es nicht geschafft bei meiner Krankenkasse eine Dauerverordnung zu bekommen, trotz Widerspruch! Ich habe den Eindruck, die wissen überhaupt nicht was Morbus Bechterew für eine Krankheit ist.
Jetzt muss ich mir wieder eine neue Verordnung in der Physikalischen Medizin der Charité holen. Dazu muss ich aber erst einmal den  ›Drachen‹  in der Anmeldung überwinden. Jedesmal tut sie so, als ob sie das bezahlen muss.
Vor einigen Tagen erhielt ich von meiner Bank, dort habe ich im Rahmen des mir zustehenden „Selbstbehalt“ ein Tagesgeldkonto, eine E – Mail.

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
hiermit informieren wir Sie, dass der Zinssatz für unser Tagesgeldkonto und somit für alle Kunden ab dem 19. Februar 2015 auf 0,5 % p. a. gesenkt wird. Bis zu diesem Datum gilt weiterhin der aktuelle Zinssatz von 0,8 % p. a. Die Änderung gilt für Neu- und Bestandskunden und ist unabhängig vom Guthaben auf Ihrem Tagesgeldkonto.
Der dauerhaft niedrige Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) und die aktuellen Änderungen der EZB-Geldpolitik haben die Marktzinsen weiter sinken lassen. In den Medien ist bereits berichtet worden, dass vereinzelt negative Zinssätze Anwendung finden. Vor dem Hintergrund dieser Zinsentwicklung ist es uns leider nicht möglich, den bisherigen Zinssatz weiterhin beizubehalten. Wir bedauern diese Entwicklung sehr und hoffen, Ihnen mit unserem Tagesgeldkonto dennoch eine attraktive Möglichkeit zur Geldanlage mit fairen Konditionen und täglicher Verfügbarkeit anzubieten.

Lachhaft kann ich da nur sagen. Was passiert eigentlich in Deutschland frage ich mich ernsthaft, angeblich geht es doch allen besser, oder doch nur den Banken. Nur leider kann sich eben nicht jeder,  ›wieder nicht jeder‹ , Aktien leisten. Ich muss nicht mehr vorsorgen, aber es gibt noch Generationen die müssen. Der Deutsch Michel erkennt das leider nicht. Ob private oder öffentlich –rechtliche Fernsehanstalten, der DAX und Fußballtransfers sind das Hauptthema. Verfehlungen von sogenannten Fußballstars spielen da keine Rolle mehr.
Wenn es aber um solche Sportlerinnen, wie zum Beispiel Claudia Pechstein geht, wo ja nun sogar von den „Offiziellen“ ihre Verurteilung als unrechtmäßig gesehen wird, finden die Öffentlich Rechtlichen kein Wort der Entschuldigung. Ihre Berichterstattung war in der Vergangenheit so diffamierend, dass Frau Pechstein die Interviews mit ARD und ZDF abgelehnt hat. Eine starke Frau, die gerade in den letzten Tagen wieder eine Medaille gewonnen hat.
Aber zurück zum DAX, egal welche Sendung man sieht, die Moderatoren hören sich gerade so an, als ob sie kurz vor dem  ›Orgasmus‹  stehen, wenn sie von den 11.000 Punkten schwärmen. Ok, ob die Presse eine ›Lügenpresse‹ ist lasse ich einmal dahingestellt, aber frei ist sie nicht, die Presse ist immer Erfüllungsgehilfe des Staates, insbesondere die Öffentlich Rechtliche, einschlägige Beweise findet man in der aktuellen Berichterstattung zur politischen Situation in der Welt, immer regierungsfreundlich.
Alljährlich zum Geburtstag meiner Zwillingstanten fahre ich mit meines Ex – Schwagers Familie an das Grab in Königs Wusterhausen, beide sind schon seit einigen Jahren tot. Ich hatte eigentlich zeitlebens ein gutes Verhältnis zu ihnen. Sie haben mir auch manchmal über schwere Zeiten hinweggeholfen, finanziell und ideell. Auch meine Mitnutzung ihres Grundstückes in Zeuthen haben wir, hauptsächlich schöne Zeiten verbracht. Ich habe natürlich überall geholfen, wo ich konnte, ob in ihrer Wohnung oder auf dem Grundstück. Meine Tante wollte mir zu Lebzeiten Geld für ein neues Sofa geben. Dann ist sie gestorben und die Sache geriet in Vergessenheit. Nun habe ich immer noch kein neues Sofa, dafür lebe ich noch.
Es ist seit 5 Jahren zur Tradition geworden, wir legen am Gemeinschaftsgrab ein Gebinde hin und ein paar Tannenzapfen. Tannenzapfen weil meine Tante, fast blind, jagt nach jeder Zapfe auf dem Grundstück gemacht hat.
Ich lade die Familie anschließend zum Mittagessen ein. An diesem Sonnabend haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Teupitz gemacht, dort haben wir die Sommerbadestelle der Familie meines Ex – Schwagers inspiziert. Als wir sahen, dass der See zugefroren war, staunten wir nicht schlecht. Die Enten konnten jedenfalls darauf spazieren gehen. In einem netten Lokal am See, haben wir noch ein Kaffee getrunken. Die Sonne hat übrigens auch geschienen. Ganz in der Nähe habe ich vor über 46 Jahren meine Grundausbildung beim Wachregiment gemacht, aber das ist eine andere Geschichte. Da sie mein Leben nachhaltig geprägt hat, schreibe ich darüber irgendwann auch einmal.
Ich war am Freitag bei meiner HNO – Ärztin, aber nur in der Anmeldung. Ich wollte mir ein neues Rezept ausstellen lassen, mein Nasonex geht zu ende. Mein regulärer Termin in der Praxis ist erst im April.
Ich erzählte der Sprechstundenhilfe, dass ich den Eindruck habe, dass etwas mit der Nasennebenhöhle nicht stimmt. Die Nase ist besonders am Morgen verstopft und ich habe Kopfschmerzen. »Na Herr Ullmann, da wird es Zeit, dass sie sich mal herbewegen, dann das Nasonex hilft da auch nicht mehr!« »Ich fahre nächste Woche weg!« war meine Antwort. »Dann kommen Sie am Montag um 9.00 Uhr zur Akutsprechstunde.« Sie hat mir natürlich das Rezept ausgestellt.
Ich musste nicht lange überlegen, die Probleme habe ich schon zu lange und es belastet mich zusehends.
Trotzdem habe ich in den letzten Wochen zwei Hotelaufenthalte, Booking.com, gebucht. Ich buche dort fast alle Hotels, weil man dort noch bis einen Tag vorher, die Buchung stornieren kann.
Ich fange klein an, vom 4. bis 12.Juni nach Prag, da darf ich nicht vergessen, im März die Fahrkarte zu kaufen. Vom 30. Dezember bis 4. Januar 2016, also zu Silvester nach Budapest, hier werde ich vermutlich den Flieger nehmen. Ja so sieht es vorläufig aus, Gesundheit vorausgesetzt werde ich das machen.
Deshalb auch, bin ich am Montag zur HNO – Ärztin gegangen. Ich war genau 9.00 Uhr da, gerade als die Schlange eingelassen wurde, vielleicht 8 – 10 Leute. Eigentlich wollte ich schon eher dort sein, aber was war wieder, die S – Bahn hatte Probleme.
Es waren auch Patienten mit regulären Terminen dabei, aber es wird längst nicht jeder drangenommen, der ansteht. Dafür sorgen die Sprechstundenhilfen, nette Frauen. Man kennt sich eben, nach so vielen Jahren.
Ich bin mir gar nicht ganz klar, wieso ich mich zum Hörtest begeben musste, hat die Sprechstundenhilfe gedacht, ich habe einen regulären Termin. Ich habe natürlich brav im Hörtestkapuff platzgenommen. Eine Kabine so kleine wie eine Telefonzelle, nur schalldicht isoliert. Als sie kam, sagte ich ihr; »Wieso heute einen Hörtest, ich komme doch wegen der Nasennebenhöhle?« »Ach ja Herr Ullmann, ich hatte Wochenende!« Danach konnte ich wieder im Wartezimmer Platz nehmen, nach 1 ½ Stunden wurde ich ausgerufen.
Die Ärztin ist genauso nett wie ihre Frauen in der Anmeldung. Ich erklärte ihr meine Vermutung und sie schaute sich die ganze Sache an. Meine Vermutung wurde von der Ärztin bestätigt und sie verschrieb mir ein Nasenspray Avamys was die Entzündung beseitigen soll.
Das wäre die erste Möglichkeit die Krankheit in den Griff zu bekommen. Wenn ich nach ca. 10 Tage keine Besserung verspüre, muss ich zur Therapie kommen. Sie hat sie mir erklärt, aber ich habe das schon wieder vergessen. Dafür muss ich aber dazuzahlen, weil die Krankenkasse das nicht bezahlt. Na schön, die armen Krankenkassen, mir kommen gleich die Tränen. Zum Glück war das Spray in der Apotheke vorhanden, sodass ich sofort mit der Medikation beginnen kann, jeweils früh und abends zwei Stöße.
Nun fahre ich diese Woche noch nach Auritz zu meiner Mutter, sie wird 87 Jahre alt, in dem Alter muss man zu jedem Geburtstag fahren. Ich tue es auch gern, nur im Winter ist es in ihrem Haus nicht so gemütlich. Es wird wohl nur ein Kurzbesuch.
Die Katastrophe nahm schon am Morgen seinen Lauf. Ich hatte keinen Stress, aber als ich vor der Haustür stand merkte ich, dass ich ohne Handschuhe losgelaufen bin. Noch einmal nach oben zu gehen, hatte ich keine Lust. Eigentlich bin ich ja meist mit dem Zug unterwegs.
Die S – Bahn kam pünktlich, in Adlershof wo ich umsteigen musste um nach Königs Wusterhausen zu fahren, habe ich das Austeigen verträumt. Das ist die Station zum Fitness Center. Meine Gedanken waren, heute muss ich nicht dorthin, aber an das Aussteigen habe ich nicht gedacht. Auf der nächsten Station bin ich ausgestiegen und mit der S – Bahn nach Königs Wusterhausen gefahren. Gut dass ich immer ein Zeitpolster eingeplant habe.
Die dritte Katastrophe erwartete mich in Königs Wusterhausen, die Unterführung ist nun endlich fertig. Ich habe es nicht sofort mitbekommen, aber irgendetwas schien am Bahnsteig nicht zu stimmen. Viele Menschen, ein Zug der nicht abfuhr. Wenn es normal läuft habe ich ca. 15 Minuten Zeit. Als ich auf die Anzeigetafel im Bahnhof sah, hinter allen Zügen stand »Zug fällt aus‹. Ich meine es drängt mich nichts, ob ich paar Stunden später ankomme ist kein Problem.
Wie üblich bei der Bahn breitet sich sofort Chaos aus. Es sollten in ca. 1 Stunde Busse vom Bahnhofsvorplatz fahren. Es sprach sich auch herum, dass es sich vermutlich um ein Oberleitungsschaden handeln soll. Na gut so etwas kann passieren. Ein Bus sollte nach Bestensee fahren und ein Bus nach Brand. Da stand ich nun, ohne Handschuhe auf dem Bahnhofsvorplatz und wartete.
Nach 1 ½ Stunden kam der erste Bus nach Bestensee, eigentlich wollte ich da nicht hin, obwohl der Ort auf der Strecke lag. Ich brauchte mir auch keine Sorgen machen, denn der Bus war voll. Weiter warten, mittlerweile standen ca. 80 Reisende kopflos herum. Dann kam ein Bus, natürlich ohne Ablage für Koffer, den nächsten habe ich nehmen können. Nun waren fast 2 Stunden vergangen. Erst hieß er fährt bis Brand, dann fuhr er nach Lübben.
In Lübben, welch Wunder, kam ein Zug nach Cottbus, scheinbar ist der wieder durchgefahren, denn der war voll. Ich habe einen Sitzplatz gefunden und bin statt 12.10 Uhr, 14.10 Uhr in Bautzen angekommen.
Dass mich jemand vom Bahnhof abholt, damit habe ich sowieso nicht gerechnet. Also musste ich bis 14.30 Uhr warten, danach noch ca. 20 Minuten laufen bis zu Mutters Anwesen.
Als ich im Bus saß, sah ich wie meine Schwester gerade in ihr Auto stieg und vermutlich auch zur Mutter fuhr. In Auritz angekommen, saß auch schonmein Neffe aus Bayern am Tisch. Innerlich war ich schon etwas sauer, aber was soll es. Wir haben gemeinsam Kaffee getrunken und danach ist meine Schwester mit ihrem Sohn nach Hause gefahren. Den Abend verbrachte ich mit Mutter alleine.
Am nächsten Tag, sind wir nach Tschechien gefahren, endlich war ein Autofahrer da, der uns gern dorthin fuhr. Das war mein Neffe, der die Fahrt auch zum Tanken nutzte, immerhin war das Benzin um 20 Cent billiger. Mutter und ich haben Kaffee und tschechischen Rum gekauft.
Nach Beendigung des Einkaufs hat uns Mutter zum Mittagessen eingeladen, auch das Essen ist noch wesentlich billiger wie in Deutschland. Nachdem wir noch einige Einkäufe in Deutschland für Mutters kleine Geburtstagsfeier gemacht hatten, fuhren wir zurück aus Mutters Gehöft. Am Nachmittag habe ich meine vorweihnachtliche Arbeit vollendet. Mutters Stühle brauchten einen neuen Bezug. Ich suche mir oftmals nicht gerade die leichtesten Arbeiten aus, aber oftmals klappt es dann auch. Selbst Mutter war überzeugt, dass neue Bezüge notwendig sind. Das muss ich ausnutzen, denn oft passiert das nicht. Eigentlich wollte ich nur die Sitze beziehen, aber der Laden wo wir den Bezugstoff gekauft haben, hat uns für den bezahlten Preis fast die doppelte Menge geschickt. Der Stoff war gar nicht mal so billig und kam aus Österreich. Es sah so aus als ob es sich um ein Reststück handelte.
Die Bezüge stellten kein großes Problem dar, da so viel Stoff übrig war, kam ich auf die Idee die Lehnen auch noch zu beziehen. Mutter war auch nicht abgeneigt, aber es fehlte die Ruhe und auch die Zeit. Der Grund war, dass meine Schwester und ihr Sohn an dem Tag aus Amerika zurückkamen. Sie mussten uns erzählen, was sie erlebt hatten. Ich wollte nicht unhöflich sein und hörte zu, obwohl mich Amerika überhaupt nicht interessiert. Deshalb fehlte mir dann die Zeit, ich konnte zwar die Lehen noch beziehen, aber der Einbau erfolgte halbherzig. Fehlende Holzdübel und Schrauben, ließen sie später immer wieder herausfallen. Bei jedem Telefongespräch teilte mir meine Mutter das mit. Sie hat sie provisorisch mit Gürteln festgemacht. Das Unheil wollte ich bis zum Geburtstag beseitigen, was mir auch gelang. Ich bin eigentlich für meine Qualitätsarbeit bekannt.
Die Geburtstagsfeier erfolgte im kleinen Kreis, am Nachmittag wurde Doppelkopf gespielt. Nachdem Abendbrot löste sich die Gesellschaft auf. Wir sahen uns alle am nächsten Tag wieder, meine Nichte mit Familie kam aus Dresden und Mutter hat alle zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Anschließend wurde noch Kaffee bei Mutter getrunken, es war schönes Wetter, aber draußen herrschte noch Kälte vor. Ich habe in der Zeit einige Fotos gemacht, Frühlingsblüher und Vögel, mehr gab es noch nicht zu fotografieren. Um mit Mutters Steuererklärung zu beginnen fehlte mir einfach die Lust. Mit meinen Neffen hatte ich vereinbart, dass sie mich am Sonntag mit nach Dresden zum Elbepark nehmen. Wir wollten zwischen 11.00 und 12.00 Uhr losfahren. Durch die Mitnahme wollte ich mir den Fußweg am Montag sparen. Ich habe in den Trolley soweit möglich noch die letzten Äpfel und ein Beutel Walnüsse eingepackt.
In Dresden hatte ich die Möglichkeit gegen 13.00 bzw. 15.00 Uhr mit dem Zug nach Berlin zu fahren. Einmal über Elsterwerda zum Südkreuz, oder Senftenberg nach Flughafen Schönefeld.
Vom Elbepark fährt die Tram 9 in Richtung Dresden Hauptbahnhof, ich bin an der Prager Straße ausgestiegen und zum Bahnhof gelaufen. Ich konnte erst die 15.00 Uhr Züge nehmen. Die Jugend kommt eben nicht so zeitig aus dem Bett. Dresden war wie ausgestorben, ich habe schon überlegt ob ich an der Elbe aussteige um einige Fotos zu machen, aber mir fehlte die Lust. Innerlich schob ich es auf das Wetter. Ich schlenderte langsam zum Bahnhof, einige Stellen sind immer noch so wie vor 20 Jahren auf der Prager Straße. Bei Marché habe ich zwei Schwarzbier getrunken, sonntags ist hier sehr voll, weil ein Brunch angeboten wird.
Ich bin mit dem Zug über Senftenberg nach Berlin gefahren, die Fahrt war entspannt, nur das Umsteigen in Senftenberg ist etwas stressig. Ich muss von einem Bahnsteig zum anderen, durch die Unterführung. Fahrstuhl gibt es hier keinen. Es sind nur 5 Minuten zum Umsteigen, aber es hat geklappt. Ich bin mir nicht sicher, ob der Zug wartet, denn hier möchte ich keine zwei Stunden auf den nächsten Zug warten. Da der Zug über Schönefeld hält, habe ich nur eine Station mit der S – Bahn bis nach Hause zu fahren. Eventuell werde ich zu Ostern wieder zur Mutter fahren, denn dann gibt es schon die ersten Arbeiten draußen zu machen.
Trotz meiner angeschlagenen Gesundheit, denn ich habe den Eindruck, dass das Nasenspray nicht hilft, wollte ich mir eine neue Verordnung in der Charité holen. Nachdem ich die ersten zwei Tage der Woche, in einer gewissen Lethargie in der Wohnung verharrte, was ich sonst gar nicht von mir kenne, habe ich den Weg zur Physikalischen Medizin auf mich genommen. Ein unangenehmes Gefühl ist immer dabei, wenn ich mir dort eine neue Verordnung für die Krankengymnastik holen. Ich komme mir vor wie ein Bettler. Aber mit meiner Krankheit Morbus Bechterew bin ich darauf angewiesen, aber wissen das auch die Ärzte!
Wenn ich genug Geld hätte würde ich mir im Reha Zentrum in Adlershof eine Jahreskarte holen, dann könnte mir die Charité und das Gesundheitssystem  ›am Arsch vorbei gehen‹  gehen. Aber leider ist das nicht so, das angebliche  ›Füllhorn‹  des Staates geht an mir vorbei.
Heute war nicht die mir bekannte Mitarbeiterin in der Anmeldung, aber die, die dort saß machte schon bevor ich sie angesprochen habe, ein grimmiges Gesicht. Sie holte die Akte und sagte; »Ich muss die Ärztin fragen!«, als sie zurückkam, ich wusste die Antwort schon vorher. »Ich kann keine Verordnung ausstellen, Sie brauchen einen Termin!« Ich wollte es nicht wahrhaben und verlangte die Ärztin zu sprechen. Meine behandelnde Ärztin war nicht anwesend, ich musste mit der vermeintlichen Leiterin der Physikalischen Medizin vorlieb nehem. Sie gab sich jedenfalls dafür aus, äußert unsympathisch und arrogant. Es half alles nichts;»Sie müssen untersucht werden, es könnte sich ja etwas verändert haben!« »Was soll sich nach 15 Jahren Morbus Bechterew noch ändern!«, fragte ich sie. Ich machte sie auch darauf aufmerksam, dass ich vor 14 Tagen erst in der Rheumatologie war und der Befund im Computer einsehbar wäre. Es half alles nichts.
Erstaunlicherweise bekam ich schon in der darauffolgenden Woche einen Termin bei meiner Ärztin. Ganz klar ich war sauer, ich hatte schon immer ein ungutes Gefühl, wenn ich mir eine neue Verordnung geholt habe. Mal sehen, ob ich das Problem noch irgendwann gelöste bekomme. Vielleicht hat meine Ärztin einen Plan, die ist eigentlich ganz nett.
Als ich das letzte Mal auf der Tagesstation der Rheumatologie war, erfolgt auch immer ein Gespräch mit der Sozialarbeiterin der Deutschen Rheumaliga. Dort habe ich mich vor einige Jahren bereiterklärt, Vorträge über meine Krankheit vor Studenten zu halten. Sie konnte sich sogar noch daran erinnern, zurzeit besteht aber kein Bedarf. Ich bin kein Mitglied der Deutschen Rheumaliga, weil ich den Beitrag nicht bezahlen will. Wenn sich das Gespräch wieder ergibt, werde ich das ablehnen, wenn es keine Klärung der physiotherapeutischen Behandlung gibt.
Auf dem Heimweg habe ich mir bei Konnopke eine Currywurst gegönnt, wenigsten ein kleines Highlight am Tage.
Am Wochenende bin ich seit langer Zeit wieder einmal in die City gefahren. Ich wollte zur Demo am Reichstag gehen, das Motto war Nato raus aus der Ukraine! ein Thema was mich sehr interessiert. Der Aufruf kam über Facebook und was man so in den Beiträgen liest ist schon recht aufschlussreich. Es hebt sich positiv ab, von der antirussischen Berichterstattung unserer ach so freien Presse. Leider waren es nicht (noch nicht) so viele Menschen gekommen. Aber vielleicht fängt der  ›Deutsche Michel‹  langsam an zu denken. Wer dieser Politik als erstes zum Opfer fällt.
Zuvor war ich zum ersten Mal im neunen Shoppingcenter Mall of Berlin, es ist schon schön anzusehen, was hier hin gebaut wurde. Es war sehr voll am Sonnabend, ich werde in der Woche vielleicht noch einmal hingehen, denn bei ZARA habe ich eine Lederjacke gesehen. Zum anprobieren hatte ich keine Lust, es fehlt mir immer noch an Antriebskraft. Ich hoffe mit steigender Sonne geht es vorwärts.
Manchmal fehlen mir die Worte über so viel Schwachsinn, als ich zufällig bei WISO im ZDF reinschaute, staunte ich nicht schlecht. Da wird doch tatsächlich an zwei Waschmaschinen demonstriert, welche besser ist. Verglichen werden eine billige und eine teure Waschmaschine. Sie werden in die Einzelteile zerlegt, um sie einen Fachmann zur Begutachtung vorzulegen, zum Schluss werden sie von einer Rampe geschmissen um festzustellen, welche Maschine danach noch wäscht. Sehr aussagekräftig wer hat im Bad schon eine Rampe! Fazit sagt der Fachmann, die Wäsche wird bei beiden sauber, vielleicht geht die teurere etwas leiser. Vielleicht hätte man den Schwachsinn bleiben lassen sollen und die mindestens vier Maschinen bedürftigen Familien geben sollen. Manche Sachen begreife ich einfach nicht.
Am Mittwoch war der Termin in der Physikalischen Medizin der Charité, es waren keine Patienten da, die angebliche Leiterin der Abteilung lief grußlos an mir vorbei. Was anderes hätte ich auch nicht erwartet.
Meine Ärztin rief mich vorpünktlich auf und begrüßte mich freundlich. Ich hatte bei der Anmeldung den letzten Befund vom Rheumatologen abgegeben. Obwohl der eigentlich auch im Computer sein müsste. Ich schilderte der Ärztin meine gegenwärtige gesundheitliche Situation (Nasennebenhöhlenentzündung, Weißer Hautkrebs) und das Problem in der letzten Woche mit der neuen Verordnung. Im Prinzip sah sie es so wie ihre Chefin, damit ich nicht immer wie ein Bettler dastehen, habe ich mit ihr vereinbart, dass ich nun im Quartal einmal vorstellig werde. Sie meinet auch, manchmal ist es auch notwendig eine solche physiotherapeutische Maßnahme abzusetzen, weil sie schadet. Ok, damit musste ich mich nun abfinden. Sie untersuchte mich nur kurz, d.h. sie stellte die Beweglichkeit der Wirbelsäule fest bzw. die Nicht Beweglichkeit. Ich bekam meine Verordnung für die Krankengymnastik am Gerät und für die Heiße Rolle jeweils für 12-mal. Sie wollte mir noch eine Verordnung für das Bewegungsbad ausstellen. So viel Gutes konnte ich nicht annehmen. Ich muss mir erst einmal das Schwimmbecken ansehen im Ambulanten Rehazentrum in Adlershof ansehen. Ich gehe nicht so gern mit meiner Bewegungseinschränkung ins Wasser.
In der Anmeldung bekam ich einen neunen Termin im Mai, was sonst nie möglich war. Den musste man sonst per e – Mail oder telefonisch beantragen. Alle waren freundlich zu mir und meine Ärztin machte sogar wieder ein Vermerk in meine Akte, dass ich zwischendurch eine neue Verordnung bekommen kann. Aber das werde ich wohl nicht mehr in Anspruch nehmen.
Auf dem Rückweg habe ich bei Zara in der Mall of Berlin die Lederjacke gekauft. Die XXL war mir eindeutig zu groß und die XL hätte etwas größer sein können. Aber der Sommer steht bevor und ich werde bestimmt einige Kilogramm abnehmen.
Es geht also wieder los mit der Krankengymnastik am Gerät, die ersten zwei Termine sind schon Geschichte. Trotz meiner Nasennebenhöhlenentzündung habe ich sie wahrgenommen, also danach ist es mir nicht schlechter gegangen.
Vor dem Rehazentrum sprach mich ein ehemaliger Kollege aus meiner Taxivergangenheit an. Wenn mich die Leute nicht ansprechen würden, ich ginge an ihnen grußlos vorbei. Das ist eine negative Erscheinung meiner Grunderkrankung Morbus Bechterew, da ich den Kopf nicht mehr wirklich heben kann. Ich gehe also immer mit gesenktem Haupt durch die Gegend. Wer weiß wie viele ich schon übersehen habe.
Diese Begegnung hat mir aber wieder einmal gezeigt, dass ich vieles im Leben richtig gemacht habe. Meine Bescheidenheit hat mir in der Vergangenheit bei vielen Menschen eine gewisse Achtung eingebracht. Meine Maxime war immer, achte die Anderen und sprich nur wenn du wirklich etwas zu sagen hast. Mache haben mir deshalb auch vorgeworfen ich wäre kontaktscheu und schweigsam, das mag so aussehen, aber so ist es nicht.
Er hat sich echt gefreut, obwohl ich mit ihm während meiner Zeit gar nicht so viel zu tun hatte. Bestätigt wurde mir auch, dass es dem Taxigewerbe nicht gut geht. Von wegen, die Leute haben mehr Geld im Portemonnaie. Vom der Höhe des DAX kann keine normaler Mensch leben, oder denkt die Politik, das Taxifahrer Aktien haben. So gesehen hat meine Krankheit auch etwas Gutes gehabt, denn so konnte ich die vergangenen 15 Jahre einigermaßen stressfrei überleben. Ob ich mehr Geld gehabt hätte als Taxifahrer, sei einmal dahingestellt.
Für die 12-mal Krankengymnastik musste ich fast 40 Euro dazuzahlen, da ist mein Wochenlimit fast ausgeschöpft, denn ich bin noch nicht von der Zuzahlung befreit. Mein Limit sind 50 Euro, mehr kann ich mir nicht leisten, aber ich bin so bescheiden im Essen und Trinken, dass manchmal sogar etwas übrig bleibt. Das kommt dann in die Kiste!!
Nach drei Monaten hatte ich planmäßig wieder einen Termin bei meiner Neurologin. Eine sehe nette Ärztin, die aber auch sehe abweisend sein kann, gerade wenn es um die Aufnahme von neuen Patienten geht. Ich bin schon seit über 10 Jahren bei ihr und habe ein sehr gutes Verhältnis. Ich legte ihr die Laborwerte vor, sie sah keine Probleme, auch bei den Zuckerwerten. Obwohl mein Hausarzt das anders sah. Nicht begreifen konnte sie, warum die Werte plötzlich in anderen Maßeinheiten gemessen werden. Mit dem Blutdruck von 120 mmHg zu 80 mmHg war sie natürlich sehr zufrieden.
Ich habe die Ärztin auch auf meine Kopfschmerzen angesprochen, sie war auch der Meinung, dass es sich um eine Nasennebenhöhlenentzündung handelt. Die Symptome sind typisch. Einen Tumor schloss sie aus, weil da neurologische Ausfallerscheinungen auftreten müssten. Wenn ich besorgt bin, dann kann man eine CT machen lassen. Ich habe im Jahre 2011 schon eine vom Kopf machen lassen, da gab es keine Feststellungen, weil ich damals schon von Kopfschmerzen geplagt wurde, aber nicht so stark und permanent. Sie gab mit noch den Tipp, es mit Rotlicht zu probieren. Wenn die Sonne wieder öfter scheint sollte ich das nutzen, natürlich mit Kopfbedeckung. Ich hatte ihr auch vom Hellen Hautkrebs berichtet. So eine Lampe habe ich sogar noch und ich erinnerte mich, dass früher die Lampe für alle Krankheiten zum Einsatz kam.
Die Zeit war ran, d.h. drei Monate vor der geplanten Zugfahrt nach Prag, konnte ich die Fahrkarte buchen. Ich habe erst hin und her überlegt, ob ich das Ticket für Prag nur von Dresden aus buche. Denn bis Dresden bzw. umgekehrt könnte ich die Regionalbahn nutzen, dafür brauche ich nichts zu bezahlen. Aber ich habe es dann verworfen. Komischerweise konnte ich von Prag bis Berlin keine Platzkarte buchen, vielleicht war das zu zeitig. Ich werde mich persönlich bei der Auskunft im Ostbahnhof informieren. Dort findet bald der Brandenburger Reisemarkt statt. Notfalls fahre ich von Prag bis Berlin im Speisewagen.

An den Speisewagen habe ich gute Erinnerungen, als ich vor vielen Jahren bei der Passkontrolle tätig war, haben wir dort oft gesessen.
Es gab einen speziellen Autoreisezug nach Ungarn, der war natürlich zu DDR – Zeiten gut besetzt. Im Zug befanden sich Liegewagenabteile und die Autos fuhren aus speziellen Wagons mit. Ich glaube der Zug kam von Berlin, auch den DDR Bürgern war das Auto lieb und teuer. Es wurde gepflegt und gehegt, vielleicht mehr als heute.
Wir als Passkontrolleure, hatten die Aufgabe die Ausweise der Reisenden zu kontrollieren. Es waren meist Reisegruppen und es ging sehr schnell. Meist waren wir schon kurz nachdem Einsteigen im Dresdener Hauptbahnhof fertig. Wir hatten genug Zeit bis Bad Schandau, wo der Grenzübertritt erfolgte.
Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass wir anschließend im Speisewagen Platz die Reiselisten verglichen und an die Reiseleiter zurückgaben. Der Speisewagen war zu dem Zeitpunkt geschlossen, er öffnete erst nach der Grenze.
Er war kein Wagen der Mitropa, sondern von der CSSR. Wir wurden bewirtet mit ungarischer Salami. Damals eine Delikatesse, die es kaum im Laden gab, bezahlen mussten wir nichts. Damals in den frühen 70ziger Jahren, hatte sich das Verhältnis zu unseren tschechischen Mitbürgern wieder enorm verbessert. Wir als Passkontrolleurer waren immer gut angesehen. Das war aber noch nicht alles was die Kontrolle im Autoreisezug zu interessant machte. Es gab nämlich sogenanntes Personalbier zu kaufen. Es war Pilsener Urquell, dass ohne Etikett verkauft wurde, zu einem Spottpreis. Mit schweren Beuteln verließen wir den Zug in Bad Schandau. Es war eine schöne Zeit. Später bin ich manchmal von Dresden nach Berlin im Speisewagen mitgefahren, da gab es nichts mehr umsonst, aber Ungarische Salami, Pilsener Urquell und Becherowka.

Im Laufe der Woche bekam ich einen Brief, mit einer Einladung zum Klassentreffen im September. Meine Schulfreundin hatte mich schon vorher ganz aufgeregt informiert. In dieser Schule habe ich nur die 9. und 10. Klasse so recht und schlecht besucht, der Ausdruck trifft es ziemlich genau. Da ich vor zwei Jahren zum ersten Mal bei einem Klassentreffen war und ich keinen Grund zum Versecken habe, werde ich wieder teilnehmen. Obwohl es mir ziemlich schwer fällt einen richtigen Kontakt herzustellen. Schade dass sich mein ehemaliger Kumpel nicht zu einer Teilnahme bewegen lässt. Ich habe mir in Pirna schon ein Hotel gebucht, das Klassentreffen ist am Sonnabend, ich werde vom Freitag bis Montag dort übernachten. Ich möchte nicht wieder in der Nacht nach Dresden fahren, um bei meiner Schulfreundin zu übernachten. Sie ist auch in diesem Jahr in eine kleinere Wohnung gezogen. Im kurz darauf geführten Telefonat hat sie das prompt bedauert, weil sie nun niemand hat der mit ihr nachts nach Dresden fährt. Aber ich kann mich nicht immer um die Probleme anderer Menschen kümmern.
Ich werde die Zeit nutzen um einige alte Erinnerungen in Pirna auszugraben. Einen Trip in die Sächsische Schweiz nach Rathen machen. Je nachdem wie mir nach dem Klassentreffen zu mute ist, werde ich sogar bis zur Bastei laufen. Meinen alten Schulfreund muss ich natürlich auch besuchen. Die Auswahl an Hotels in Pirna ist nicht so groß, deshalb habe ich jetzt schon gebucht, jederzeit kostenfrei stornierbar.
Die zweite Reise in diesem Jahr ist ebenfalls gebucht, im Juni fahre ich zu den Bremer Stadtmusikanten. Hier findet das Festival Maritim statt, maritime Stimmung im Vegesacker Hafen, dafür habe ich etwas übrig. Ein Ticket für die Bahn brauche ich nicht, da fahre ich mit der Regionalbahn kosten.
Nun will ich hoffen, dass das Rotlicht wirkt, bis jetzt habe ich allerdings noch nicht das Gefühl. Meine nächste Chance zur Klärung der Symptome werde ich bei meiner Onkologin nutzen, wenn sie der Diagnose Nasennebenhöhlenentzündung auch zustimmt, werde ich wohl die Therapie in Anspruch nehmen.
Ich wurde wie immer sehr freundlich in der Praxis meiner Onkologin begrüßt. Wir kennen uns nun schon fast 15 Jahre, eine lange Zeit. Ich wurde damals vom der Chirurgie des Oskar – Ziethen – Krankenhaus an sie verwiesen worden. In dem Krankenhaus wurde ich auch operiert, damals war die Station noch nicht so wie im jetzigen Sana – Klinikum. Es war eben ein Altbau, in den Zimmern war nur eine Waschgelegenheit, aber keine Toilette. Aber die Qualität der Ärzte und Schwestern war ok, sonst hätte ich wahrscheinlich die Darmkrebsoperation nicht überlebt.
Damals war ich ziemlich unbedarft und neben den gesundheitlichen, machten mir noch andere Probleme sorgen. Die Scheidung und die weiter berufliche Entwicklung. Als dann der Professor der Station sagte, dass ich entlassen werde, aber mir einen Termin in der Onkologie holen muss. Ein Lymphknoten hätte etwas abbekommen, sagte er mit. Was das bedeutet wusste ich bis dahin auch nicht. Als ich dann vor meiner Onkologin stand, war meine scheu schnell verflogen, eine relativ junge Ärztin nahm mich in Empfang. Das war an dem Tag der Entlassung. Sie erklärte mir was auf mich zu kommt, Chemotherapie, eine nicht ganz so „Scharfe“ wie sie meinte. Von einer Bestrahlung sagte sie mir noch nichts, vielleicht um mich nicht zu sehr zu schockieren. Das war damals noch in der alten Notaufnahme des Krankenhauses. Seit der Zeit kennen wir uns schon.
Ich glaube sie fühlt sich jetzt im Alexianer Krankenhaus Hedwigshöhe in Treptow-Köpenick ganz wohl. Ich merke aber auch, dass sie an die Zeit in der Poliklinik des Sana – Klinikums zurückdenkt. Ich habe sie dort immer im Stress gesehen, aber mich hat sie immer gut behandelt. Jetzt gibt es immer viel zu erzählen, über die alten Zeiten, die ehemaligen Mitarbeiter und auch über persönliche Probleme. Ihr Sohn und ich haben am selben Tag Geburtstag und das hat unser Verhältnis noch enger gemacht.
Zwei bzw. drei Probleme waren beim heutigen Termin für mich von Wichtigkeit. Bei der Blutabnahme, darauf dass der PSA – Wert mit abgenommen wird. Im Gespräch, dass mir die Ärztin den Antrag auf Mehrbedarf ausfüllt und auf die Verschreibung eines anderen Medikaments wegen meinem Durchfall. Es fiel alles zusammen, durch die Grippewelle war auch ihre Praxis in Mitleidenschaft gezogen.
Ich hatte kaum Platz genommen und meinen Spickzettel rausgeholt, sagte die Ärztin zu mir; »Herr Ullmann zeigen Sie mir mal ihren Zettel!« Die einzelnen Punkte wurden somit schnell abgearbeitet. Wir einigten uns darauf, dass ich in diesem Jahr keine Darmspiegelung machen muss, nur eine CT. Darüber war ich auch nicht böse. Den Mehrbedarfsantrag füllte sie mir aus und das Medikament bekam ich auch. Es handelt sich um eine Opium Tinktur, also ein Betäubungsmittel. Ich dieses Mal hat sie mich bei der Verabschiedung umarmt. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so ein Verhältnis zu einer Ärztin aufbauen würde. Zu Nasennebenhöhle hatte sie allerdings kein Verhältnis, ihr Rat war inhalieren. Anschließend bin ich unverzüglich zu meiner Apotheke gefahren um das Rezept einzulösen, von meiner Neurologin hatte ich auch noch zwei Medikamente offen. Für die Opium Tinktur bekommt man ein anderes Rezept, zwei Durchschläge behält die Ärztin und das Original ist für die Apotheke.
Die Chefin war vollkommen überfordert mit dem Medikament; »Herr Ullmann kennen Sie nicht eine Apotheke die sich auskennt, vielleicht in der Nähe des Krankenhauses?« Ich kannte keine und habe ihr gesagt; »Sie sind die Experten!«
Meine Apothekerin wollte sich erst einmal Sachkundig machen, eventuell meine Onkologin kontaktieren. Die anderen Medikamente mussten auch bestellt werden, also wollte ich in der nächsten Woche wieder vorbeikommen. Bis dahin wird es sich wohl geklärt haben.
Es war gerade die Woche, wo sich der Frühling schon etwas zeigte und deshalb beschloss ich zwischen Arztterminen und Krankengymnastik einen Ausflug nach Leipzig zu machen. Ich bin von Schönefeld mit dem Regionalzug bis nach Calau und von dort weiter bis Leipzig gefahren. Mit umsteigen dauert die Fahrt ca. 3 Stunden. In Calau habe ich allerdings nur 5 Minuten Zeit zum Umsteigen. Der Zug bis dahin war ziemlich leer, aber das heißt nicht, dass er ohne Probleme durchkommt. In Lübben kam die Durchsage, dass sich die Weiterfahrt wegen einer technischen Störung an der Strecke verzögert. Anschlusszug ade!?
Die Zugbegleiterin kam durch den Zug und fragte mich, wo ich hinfahren möchte, nach Leipzig war meine Antwort. Einige Zeit später kam sie wieder und sagte, dass der Zug wartet. Na das ist doch einmal ein Service. Sie erklärte mir auch, dass ich durch die Unterführung gehen muss. Da ich öfters mit dem Zug unterwegs bin, habe ich oftmals nur 5 Minuten Zeit zum Umsteigen, wenn ich mit dem Trolley unterwegs bin und ich lange Wege gehen muss, wie in Cottbus, hängt mir die Zunge raus.
Als wir in Calau einfuhren, war der Zug noch gar nicht da, kurze Zeit später kam er, etwas voller wie mein Zug, gegen 11.00 Uhr kamen wir in Leipzig an. Ich habe mich zuerst um die Rückfahrt gekümmert, nach 15.00 Uhr wollte ich zurückfahren, die Zeit wird wohl für Leipzig reichen. Ich war bisher 2-mal in Leipzig, vor vielen Jahren mit meinem Vater zur Leipziger Messe und einmal mit meiner Familie an einem Sonnabend. Ich hatte kaum Erinnerungen an Leipzig, also holte ich mir zuerst Material in der Tourismusinformation. Ich habe mich danach auf die Spuren von Bach und Luther gemacht.
Bereits im 15. und 16. Jahrhundert war Leipzig für das geistige und wirtschaftliche Leben in Kursachsen von zentraler Bedeutung. Die Reformation bescherte der Stadt einen ungeahnten Aufschwung, ob man nun an den Handel und das Handwerk, die Wissenschaften und Künste oder auch die Politik denkt. Martin Luthers reformatorische Bewegung gab grundlegende Impulse hin zu einer zukunftsgewandten, offenen Bürgerstadt.
Wenn man auf den Spuren des Reformators sowie seiner Weggefährten Melanchthon und Lucas Cranach d. Ä. wandelt. Und natürlich nicht zu vergessen: Johann Sebastian Bach. Der große Komponist und Thomaskantor brachte zwei Jahrhunderte später den lutherischen Geist und die protestantische Lebensanschauung in seinem umfangreichen kirchenmusikalischen Werk zum Erklingen. Martin Luther in Leipzig 1483 in Eisleben geboren, wirkte Martin Luther nach seinem Studium der Theologie als Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Wittenberg. Von dort aus reiste er auch mehrere Male in das 100 km entfernte Leipzig – manchmal sogar zu Fuß. Für den Fortgang und die Festigung der Reformation war die sächsische Buch- und Verlagsstadt von großer Bedeutung, denn hier wurden die lutherischen Schriften wie auch zahlreiche evangelische Gesangbücher in hoher Auflage gedruckt und anschließend im ganzen Land verbreitet. So gab der Leipziger Drucker Melchior Lotter insgesamt mehr als 160 Schriften des Reformators heraus. Außerdem war er der erste, der die 95 Thesen als Plakat druckte. Martin Luther hatte seine Thesen gegen den Ablass am 31. Oktober 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche angeschlagen und damit für großes Aufsehen gesorgt. Dieses Ereignis bildete den Auftakt für Luthers öffentliche Auseinandersetzung mit der Institution Kirche und dem Papsttum im Besonderen – es war die Geburtsstunde der Reformation.
Ich habe mir die zwei Kirchen angesehen, die Thomaskirche und die Nikolaikirche. Die letzter überraschte mich mit ihrer Schlichtheit, warum dort das Fotografieren nicht gestattet ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich war an der Universität, am Alten und am Neuen Markt, in Auerbach Keller. Man kommt auch nicht umhin durch die verschiedenen Passagen zu gehen. Die meist hochpreisigen Boutiquen haben wenig Kundschaft. Die Einkaufszentren habe ich gemieden. Es war ha ein Wochentag, aber am Neumarkt herrschte betrieb, wie am verkaufsoffenen Sonntag.
Es war sehr sonnig gewesen und schon fast wieder zu warm, ich fand auch nichts zu essen, also was mir zugesagt hätte. Aber am Bahnhof gibt es genug Fressbuden. Nun hat Leipzig es endlich geschafft eine unterirdische Verbindung zwischen City und Bahnhof zu graben. Deshalb kann man jetzt vom Marktplatz, eine Station mit der S – Bahn zum Hauptbahnhof zu fahren. Diese Verbindung habe ich genutzt. Am Bahnhof plagte mich der Durst, ich hätte gern ein Bier getrunken. Obwohl ich zweimal die Passage durchlaufen bin. Deshalb ist mir auch der Hunger vergangen.
Ich hatte noch eine Dreiviertelstunde Zeit bis zur Abfahrt, also ich plötzlich, fast am Ende der Halle ein „Glasbiergeschäft“ fand. Die Bierbar am Gleis 8 war nun mein Ziel, ich trank genüsslich zwei Hasseröder Schwarzbier und konnte ein erstes Resümee ziehen. Ich habe es nicht bereut, das ich gefahren bin. Sicherlich gäbe es noch mehr zu sehen, aber nun habe ich einen Überblick. Wahrscheinlich werde ich nun nicht sobald wieder nach Leipzig fahren.
Bevor ich in den Zug eingestiegen bin, kaufte ich mir noch eine Tüte mit Schmalzgebäck und ein Tütchen mit gebrannten Haselnüssen. Der Zug war wesentlich voller, schon machte sich der Feierabendverkehr bemerkbar. Es war mir zu unsicher, in Calau auszusteigen, deshalb bin ich nach Cottbus gefahren. Dort hatte ich auch nur 5 Minuten Zeit zum Umsteigen. Der Zug war noch voller, in Königs Wusterhausen bin ich ausgestiegen und hatte Anschluss nach Schönefeld. Manchmal wundere ich mich über meinen Körper, keinerlei Probleme mit dem Darm.
Mir brannte die Zuzahlungsbefreiung unter den Nägeln, immerhin hatte ich schon knapp 100 Euro gezahlt. Vorher habe ich mir in der Apotheke meine Medikamente geholt und einen aktuellen Ausdruck der Zuzahlungen machen lassen. Die Opium – Tinktur war ebenfalls angekommen. Meine Apothekerin hat mir erklärt, wie kompliziert das war. Ich dachte die Anfertigung, aber es wird gar nicht selbst gemischt. Die Firma füllt das schon in das Fläschchen ab. Ihr Problem war, dass die den Inhalt prüfen müssen und dazu ist die Apotheke nicht in der Lage. Ja mein Gott was es alles gibt.
Der Stützpunkt meiner Krankenkasse hat jetzt auch Öffnungszeiten, deshalb am Montag nur am Nachmittag geöffnet. Na ja, einigen Mitglieder warteten im Vorraum. Nach ca. 20 Minuten war ich dran, die junge nette Mitarbeiterin war heute leider nicht da. Ich legte mein Antrag und die Quittungen vor, dabei hatte ich den Rentenbescheid und den der Grundsicherung.
Es wurde akzeptiert, dass ich keine Bestätigung vom Arzt brauche, weil ich am Disease-Management-Programm teilnehme. Erste Hürde genommen.
Nun stellte die Mitarbeiterin fest, dass ich die Grundsicherung nur bis April bekomme. Für mich ist das schon klar, weil ich jedes Jahr die Grundsicherung neu beantragen muss, damit ich ab Mai wieder eine Zuschuss zur Rente bekomme. Ich hoffe der Kasse ist das auch bewusst, manchmal habe ich die Befreiung gleich bekommen, heute nicht.
Auf dem Rückweg bin ich mit der U2 bis nach Pankow gefahren und von dort mit der S - Bahn nachhause. Die U – Bahn fährt auf dieser Strecke teilweise oberirdisch, auf dem sogenannten Magistratsschirm. Schirm deshalb weil man sich hier gut bei Regen unterstellen kann, hierrunter befindet sich auch Konnopke’s Imbiss. (auch Konnopke genannt) Er gilt als erster Imbiss in Ost-Berlin, bei dem im Jahr 1960 die Currywurst eingeführt wurde. So lange bin ich noch nicht in Berlin, aber hier habe ich schon unzählige Currywürste gegessen. Eigentlich kann man dort nicht vorbeigehen. In den 70ziger Jahren habe ich in der näheren Umgebung gewohnt. Mit der Tram nur 10 Minuten entfernt. Eine Curry kostete damals 90 Pfennige mit Schrippe 95, plus 10 Pfennige Straßenbahn unschlagbar.
Aber das wollte ich gar nicht erzählen, etwas anderes hat mich genervt. Bei Spiegel Online gab es einen Artikel, es ging um die Vorbereitung des G 7 Gipfel in irgendeinen Kaff in Bayern. Es wurde beschrieben wie sich das Anwesen nun vorbereitet. Kein Geld trotzdem soll geglänzt werden. Und das schrieb der Autor: »Es ist ein bisschen wie zu DDR-Zeiten, als die Häuser an der Schönhauser Allee in Berlin immer frisch gestrichen waren - aber nur in Sichthöhe - und die Straße eine der wenigen ohne Schlaglöcher war, weil Politbüro-Mitglieder sie mit ihren Volvos auf dem Weg nach Wandlitz passierten!«
So weit so gut, es stimmt schon mit der Lügenpresse und der Verbreitung von Halbwissen bzw. Unsinn. Erstens kenne ich die Schönhauser Allee schon sehr lange, früher war es eine angenehme Einkaufsstraße, ob sie schön war, na ja, aber zur Hälfte war sie nie nur gestrichen. Zweitens, die Regierungsstrecke nach Wandlitz ging immer über Weißensee, aber dort waren die Häuser auch nicht nur zur Hälfte gestrichen. Was die Presse alles abzieht um die Nachrichten oder Zeitungen zu füllen ist schon Haarsträubend, gerade jetzt in Bezug zum Flugzeugabsturz. Vermeintliche Experten kommen zu Wort und verbreiten ihr Halbwissen, es werden Brennpunkte und Spezials gesendet. Die Kanzlerin benimmt sich wie die Gaffer bei Verkehrsunfällen und überfliegt die Absturzstelle, was hat das alles für einen Sinn. Ich sehe keinen Sinn.
Es gibt Tage da habe ich drei Termine zu bewältigen, früh Krankengymnastik, danach Grundsicherungsamt und am Nachmittag Augenarzttermin.
Wichtig war mir den Antrag auf Weiterbewilligung beim Grundsicherungsamt abzugeben. Vom ARZ sind es nur 10 Minuten Fußweg bis zum Gelände des ehemaligen Wachregiments.
Eine Überraschung war es nicht, dass die Erstberatungsstelle geschlossen war, dort gebe ich in der Regel alles ab. An der Tür hing ein Zettel, wo man sich zu melden hatte. Zwei Leute saßen vor mir, nach ca. 20 Minuten war ich dran. In der Zwischenzeit habe ich meine Unterlagen noch einmal durchgesehen. Obwohl ich der Meinung war, alles mitgenommen zu haben, fehlte der Antrag auf Befreiung von der GEZ. Ich glaube ich werde langsam „alt“, oder habe ich ihn vor Frust vergessen. Die GEZ hat mich nämlich vor einigen Tagen schon aufgefordert die Befreiung zu beantragen oder die Gebühren ab Mai zu bezahlen. Einen neuen Antrag habe die aber nicht mitgeschickt. Warum auch, wer etwas will muss sich eben kümmern. Ich hatte aber schone einen ausgefüllt. Natürlich kommen mir auch die Gedanken auf, wenn ich auf diesen Gang sitze, denke ich an 2005, als die Sozialhilfe zur Grundsicherung wurde. Keiner fühlte sich zuständig, ich saß im Januar ohne Geld da und habe nur dumme Antworten bekommen. Es gibt einige da, die mich damals so verarscht haben. Zum Glück habe ich nun seit 10 Jahren keine Probleme mehr. Wer das nicht mitgemacht hat, weiß gar nicht wie machtlos man gegen den Staat ist. Ich habe zum ersten Mal meine Bearbeiterin kennengelernt und war angenehm überrascht. Wir haben sogar einen neuen GEZ – Antrag ausgefüllt. Beim Mehrbedarf für die kostenaufwendige Ernährung sah sie mich zwar etwas skeptisch an und meinet; „Aber einen BMI unter 18 haben Sie nicht!“ Meine Ärztin hatte aber eine stichfeste Begründung geschrieben. Was ich gut fand, dass sie mich auf den Abschluss eine Hausrat – und Haftpflichtversicherung hingewiesen hat. Die Kosten werden vom Amt übernommen, wenn ich keine überteuerte Versicherung abschließe. Ich habe schon oftmals darüber nachgedacht, nun werde ich das in Angriff nehmen. Nun sehe ich auch kein Problem, dass ich ab Mai wieder einen Zuschuss zur Rente bekomme. Danach bin ich zur Mittagspause nach Hause gefahren und anschließend zum Augenarzt in Adlershof.
Mein Zahnarzt und er haben sozusagen eine Gemeinschaftspraxis, leider war der Zahnarzt zu dem Zeitpunkt in Urlaub, sonst hätte ich die Termine zusammengelegt.
Heute ging es um die Kontrolluntersuchung wegen meiner Diabetes, die Uveitis hat mich bisher verschont. Ich war vorerst der einzige Patient, es blieb mir nicht erspart die Gesichtsfeldbestimmung machen zu lassen. Das gehört bei der Teilnahme am Disease-Management-Programm dazu, darüber hinaus natürlich auch der Augendruck. Ich hasse diese Gesichtsfeldbestimmung, aber was sollt, manchmal, wenn lange kein Punkt aufleuchtet, drücke ich auch mal so.
10 Minuten nach meinem Termin kam der Doktor mit dem Laptop unter dem Arm aus seinem Aufenthaltsraum, kurze Zeit später wurde ich ausgerufen. Vielleicht hat er trainiert, weil ich weiß, dass er mit dem PC etwas auf steht.
Nach seiner Untersuchung des Augenhintergrunds war er eigentlich zufrieden, aber auf dem linken Auge macht sich der graue Star breit. Auf meine Frage, ob eine Operation notwendig ist, meinte er;»Noch nicht, das muss ein Spezialist machen!« Ob er einen kennt, wollte ich wissen;»Ja!« Mehr konnte ich dem Doktor nicht entlocken. Er machte mir allerdings Hoffnungen, dass die Uveitis dann nicht mehr so häufig zu Ausbruch kommt.
Als ich ihm sagte, dass ich einen Befund brauche, fiel er fast in Ohnmacht. Ich weiß dass er sehr ungern etwas zu Papier bringt. »Es ist doch alles in Ordnung, was soll ich da schreiben!«, »Dann schreiben Sie, dass alles in Ordnung ist!« Die Befunde schreibt er mit der Hand und kein Mensch kann es lesen. Er ist Araber, nach anfänglicher Skepsis, können wir uns ganz gut leiden. Wenn mein linkes Auge keine Probleme macht, sehen wir uns erst im nächsten Jahr wieder.
Nachdem ich mir die Ledertasche bei Galeria Kaufhof schon angesehen habe, beschloss ich sie nun zu kaufen. Sie war von 59 Euro auf 39 Euro gesenkt. 20 Euro hatte ich noch bei PayBack übrig, die habe ich verwendet. Es ist eine kleinere Umhängetasche, die ich aber auch für meine Unternehmungen benutzen kann. Da passt der Fotoapparat, Literatur und Verpflegung rein und die blaue Farbe passt gut zu meiner Lederjacke.
Am Sonnabend konnte ich sie gleich nutzen, denn ich war beim Brandenburgischen Reisemarkt im Ostbahnhof. Auf selbigen habe ich mich mit Informationsmaterial für touristische Unternehmungen eingedeckt. Meist alte Leute drängten sich an den Ständen, ok ältere als ich. Ich möchte nämlich in der nächsten Zeit etwas für die aktive Erholung tun. Ich habe einige interessante Ziele gefunden. Aber im Ausland möchte ich auch wieder etwas unternehmen, ich hoffe meine Nasennebenhöhlenentzündung macht mir keinen Strich durch die Rechnung. Vorerst geplant sind Prag und Flandern in Belgien.
Ostern schickte seine Vorboten mit schlechtem Wetter voraus. Dieses Jahr wollte ich das Fest wieder einmal in Bautzen verbringen, da schneit es meistens.
Ich hatte nicht eingeplant, dass die Nachwehen des Orkans auch noch am 1. April zu spüren waren. Mein Zug nach Cottbus hatte in Königs Wusterhausen 10 Minuten Verspätung und holte sie bis Cottbus auch nicht mehr auf. Deshalb verpasste ich meinen Zug nach Görlitz. Nun ist der Cottbusser Bahnhof nicht gerade die Erfüllung, aber zum Kaffee und Hackepeterbrötchen hat es gerade gereicht. Obwohl wesentlich mehr als auf dem Bautzener Bahnhof ist schon los.
Da mich meine Schwester vom dortigen Bahnhof abholen wollte, musste ich meine Verspätung verkünden. Sie wird so lange arbeiten bis ich da bin, aber nicht, dass ich vom Bahnhof abgeholt werde. Bis zu ihrer Arbeitsstelle muss ich schon noch laufen, aber laufen ist meine Welt geworden. Der Zug von Cottbus nach Görlitz hatte ebenfalls Verspätung und meine Umsteigezeit war eh schon knapp. Die Zugbegleiterin kam durch und fragte wer von Görlitz weiterfahren muss. Ich meldete mich und gab mein Fahrziel bekannt. So konnte es mir nicht garantieren und sagte;&raqou;Sie können doch einen Zug später fahren!« meine grantige Antwort; &rauo;Nein ich möchte mit dem Zug fahren!« langsam hatte ich nämlich die Schnauze voll. Noch einmal eine Verspätung bei meiner Schwester melden wollte ich nicht.
Es hat geklappt, aber gerade noch so. Mutter wusste Bescheid, dass ich später komme, unterwegs haben wir noch meine andere Schwester eingeladen und waren pünktlich zum Kaffee bei meiner Mutter. Sie war beim Frisör und machte auch sonst einen aufgeräumten Eindruck. Leider konnte ich den Blumenladen in Görlitz nicht aufsuchen, deshalb hatte ich auch keine Blumen mit. Wird nachgeholt.
Das Wetter hatte sich beruhigt, aber an Arbeiten war heute nicht mehr zu denken.
Den nächsten Tag habe ich mir einigen Arbeitsaufträgen ausgefüllt. Klingel reparieren, Vorbereitung Mutters Steuererklärung und Walnuss knacken. Die letzten Nüsse, ohne Schale lassen sie sich besser transportieren. Außenarbeiten waren nicht möglich, weil es immer wieder schneite.
Am Karlfreitag hat Mutter, meine Schwestern und mich zu einer Ausfahrt eingeladen. Ich bin schon öfters mitgefahren, es werden immer ganz interessante Ziele angefahren. Es fahren aber nur alte Leute mit, also viel älter als ich. Wenn die Drängelei beim Essen nicht wäre und die manchmal niveaulosen Zweideutigkeiten, wäre es noch viel besser. Die mit den Krücken blockieren den Ausgang beim Bus und solche Anzüglichkeiten sind in unserer Familie überhaupt nicht üblich, aber den Alten scheint es zu gefallen. Ok.
Die Fahrt ging ins Erzgebirge, zu Ostern noch durch eine Schneelandschaft. Das Ziel war Schneeberg und dort das Restaurant Waldschenke Lindenau. Ich mag das Erzgebirge sehr, egal zu welcher Jahreszeit.
Das Essen musste schon im Vorfeld ausgewählte werden, wir hatten uns für Fisch und meine Schwester für Entenkeule. Wie schon oben erwähnt, für 4 Leute zusammenhängende Plätze zu bekommen ist schwierig. Ich glaube Mutter war die erste im Lokal. Nachdem sie zum ersten Mal die Toilette im Bus benutzen musste. Seit dem ich die Opiumtropfen habe geht es meinem Darm gut, d.h. ich nehme jetzt zwei Loperamid Kapseln. Die Tropfen hebe ich als stille Reserve auf.
Überall lag hier oben noch viel Neuschnee, wir saßen an einem großen Tisch, es dauerte nicht lange und das Essen kam, also für einige. Entenkeule und Goulasch kam am schnellsten, der Fisch ließ auf sich warten. Erst als alle anderen schon fertig waren kam der Fisch, er reichte nicht bis zu mir. Der Bedienung, einer jungen Frau war es recht peinlich. Ich glaube die Reiseleiterin hat das gar nicht mitbekommen. Die junge Frau flüsterte mir ins Ohr; »Wollen Sie nicht etwas anderes haben?« Ich musste nicht lange überlegen, so besonders sah der Fisch sowieso nicht aus. »Goulasch ginge am Schnellsten!« Ich stimmte zu und ich habe es nicht bereut. Es war durchweg mageres Fleisch, mit Pilzen und Klößen. Ich hätte auch nur die Soße von der Entenkeule genommen, da ich wahrhaftig kein Fleischesser bin. Ich entwickele mich zurzeit langsam zum Vegetarier. Zur Wurst habe ich auch kein Verhältnis mehr. Damit war die Sache ohne aufsehen passiert, die Bedienung bedankte sich noch einmal und gab mir zur Belohnung einen Schokoladenosterhasen.
Nun ging es weiter, eigentlich zurück nach Bautzen, unterwegs hielten wir noch an zwei Osterbrunnen. Sehr schön gestaltet, mit vielen Ostereiern. Dagegen nahm sich der in Bautzen, in der Hochburg der Lausitz, äußerst mickrig aus.
Abendbrot gab es in einer abgelegenen Gaststätte kurz vor Dresden, auf der kalten Platte war nicht so viel für mich vorhanden, aber Mutter hat den Rest eingepackt. Meine Schwester hat auf ihr zweites bevorstehendes Enkelkind noch einen Aquavit ausgegeben und im Bus gab es auf Wunsch auch noch einen Schnaps. Wir haben ein Gemisch aus Korn und Schwarzen Johannisbeere getrunken. Noch vor 20.00 Uhr waren wir wieder in Auritz.
Am Sonnabend war mein Arbeitseinsatz, ich habe den Windfang vor Mutters Tür abgebaut und die Bretter gestrichen. So ein richtiges Arbeitswetter war es allerding nicht gewesen. Ich war noch gar nicht ganz fertig, als mein Neffe schon anfing zu drängeln. Ich sollte doch die Arbeit einstellen, wir wollen Doppelkopf spielen. Manchmal kann ich mich ja drücken, aber heute fehlte der 4te Mann. Zum Trost hat er mir eine Flasche Rotwein mitgebracht. Wir haben aber doppelt ausgezahlt, da verringert sich die Spieldauer um die Hälfte.

Für den Ostersonntag hatte ich mir etwas Besonderes vorgenommen, als gebürtiger Bautzener war ich noch nie zum Eierschieben am Protschenberg. Das Eierschieben am Protschenberg in Bautzen findet erstmals 1830 Erwähnung, obwohl schon frühere Hinweise auf das vergnügliche Treiben zum Ostersonntag am Steilhang des Berges oberhalb der Spree hindeuten. Wohlhabende Bürger der Stadt rollten hartgekochte Eier, Äpfel, Nüsse, Apfelsinen, Gebäck und Süßigkeiten den Abhang hinab. Unten wurden die Gaben von einer großen Kinderschar mit viel Geschick und lautem Jubel aufgefangen.
Vor Eifer, recht viel zu erhaschen, kamen die Kinder auch manchmal mit dem kalten Wasser der Spree in Berührung. Das Eierschieben entwickelte sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einem Volksfest mit Jahrmarktcharakter. Dieser Brauch wurde aber in schlechten Zeiten verboten, weil Lebensmittel knapp waren.1959 fand nach dem Krieg wieder Eierschieben statt, wurde aber in den folgenden Jahren aus den verschiedensten Gründen eingestellt. Im Jahr 2001 wurde das Eierschieben am Protschenberg in Bautzen nach 39-jähriger Pause wiederbelebt. Inzwischen ist es zu einem wahren Volksspektakel geworden.
Noch ein Event dem ich noch nie beigewohn habe ist das Osterreiten in Bautzen. Vielleicht liegt es ja auch an meiner Einstellung zur Kirche. Osterreiten ist ein Ausdruck der religiösen Überzeugung und nationalen Identität des sorbischen Volkes. Hoch zu Ross tragen Männer am Ostersonntag die Botschaft von der Auferstehung Christi in ihre jeweilige Nachbargemeinde. Dabei singen und beten die Reiter in sorbischer Sprache. In Bautzen hatte das Osterreiten bis Ende des 18. Jahrhunderts seine jährliche Tradition. Schon damals ritten die Osterreiter in den neun Kilometer entfernten sorbischen Ort Radibor, um die Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi zu verkünden. Nach einer langen Pause erfolgte 1927 die Erneuerung der Prozession. Genau sieben Osterreiter begaben sich in die benachbarte Pfarrgemeinde. Ein Jahr später wurde die Bautzener Prozession wieder offiziell eingeführt.
Im Jahre 1969 ritt auch diese zum letzten Mal. Mangelndes Interesse sowie zu wenig Pferde führten dazu – die Bautzener Osterreiterprozession zählte damals nur noch sechs Paare. Nach der politischen Wende kam es 1993 auf Bemühen mehrerer Enthusiasten zur Wiederaufnahme des Brauches in der Spreestadt, zunächst mit 38 Teilnehmern.
Heute ist das Osterreiten mit rund 70 Pferden und Reitern eine feste Größe im Leben der katholischen Kirchgemeinde und der Stadt Bautzen. In der Osternacht besuchen die Osterreiter gemeinsam den Gottesdienst im Dom St. Petri. Anschließend tragen sie, begleitet von weiteren Gläubigen, das Osterlicht – die Flamme der Osterkerze – in die Liebfrauenkirche auf dem Kirchplatz in der Nähe des Reichenturms. Am Vormittag des Ostersonntags sammeln sich die Osterreiter nach dem Gottesdienst an der Liebfrauenkirche. Nach dreimaligem Umritt werden sie vom Priester gesegnet und begeben sich als Prozession über die Friedensbrücke aus der Stadt hinaus nach Radibor. Am späten Nachmittag kehren die Osterreiter nach Bautzen zurück. Dreimal umreiten sie den Dom St. Petri und begeben sich danach wieder zur Liebfrauenkirche auf dem Kirchplatz, wo das Osterreiten mit einem Dankgebet endet.
Das sorbische Osterreiten zieht jährlich zehntausende Besucher aus nah und fern in das mittelalterliche Bautzen. Die Prozession selbst ist eine Andacht.
Es gibt noch andere Events, die ich kenne, wie zum Beispiel das Osterschießen. Lautes Geböller ist in der Nacht vom Sonnabend zum Ostersonntag in verschiedenen Gemeinden zu hören. Nach einem alten Aberglauben sollen der Krach der Schüsse, der Gestank von Karbid und Pulver Hexen und böse Geister vertreiben – natürlich zum Gaudi aller Beteiligten. Geschossen wird traditionell mit einer selbstgebauten „Karbidkanone“, bestehend aus einer alten Blechkanne, Karbid und einem Gummideckel.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass selbst mein Vater daran Spaß hatte. Ich war damals noch zu jung und durfte nur unter Aufsicht schießen. Wir sind damals für viele Jahre aus Bautzen weggezogen und später hatte ich andere Interessen. Ich hatte schon am Sonnabend mein Fahrrad, als d.h. das von meiner Schwester vorbereitet. Nach der langen Winterzeit war keine Luft mehr auf den Schläuchen. Ich habe auch bei meiner Mutter aufs Rad Luft aufgepumpt, denn hin und wieder fährt sie auch noch manchmal. 10:30 Uhr sollte die Prozession vor der Liebfrauenkirche beginnen, also machte ich mich nach 10:00 Uhr auf den Weg, wenn Mutter gesundheitlich noch besser drauf gewesen wäre, dann wäre sie gern mitbekommen. Denn auch sie als alte Bautzenerin kannte die Events auch nicht wirklich. Aber ich habe ihr dafür auf dem Rückweg einen Osterstrauß Blumen mitgebracht. Darüber hat sie sich auch gefreut. Je mehr ich in Richtung Reichenturm kam umso mehr Fußgänger waren auf der Straße. Für den Autoverkehr war die Straße schon gesperrt. Bis zum Reichenturm bin ich nicht mehr gekommen, es standen schon sehr viele Schaulustige an der Straße. Ich habe mir einen sicheren Platz für mein Fahrrad gesucht und dann stellte ich m ich direkt an die Liebfrauenkirche.
Mit etwas Verspätung kamen die ersten Reiter, Halle Julia singend um den Kirchplatz geritten, der Text ging noch weiter in Sorbischer Sprache, dazu hatte jeder Reiter ein kleines Gesangsbuch in der Hand. Manche Reiter hatten arge Probleme ihre Pferde auf dem Kopfsteinpflaster zu halten, eine Hand am Zügel und die andere am Gesangsbuch. Der Zylinder durfte auch nicht herunter fallen. Manchmal kam es zum Stau und ich stand unmittelbar neben einem Pferd. Ich glaube sie sind mehr als drei Mal um die Kirche geritten. Dann war die Prozession auch schon vorbei. Ich hatte den Eindruck die Reiter waren mehr herausgeputzt wie die Pferde.
Die Zuschauermenge löste sich relativ schnell auf. Es schien zwar die Sonne, aber es war kalt und am Nachmittag schneite es hin und wieder. Mein Weg führte mich weiter in Richtung Protschenberg, vorbei an der Alten Wasserkunst, mit Blick auf die Friedensbrücke. Die Reiter waren aber leider schon vorbei, sonst hätte das ein hervorragendes Fotomotiv ergeben. Vielleicht sollte ich das im nächsten Jahr machen. Von hier oben ging es begab zur Spree, anderen Ufer ich bis zum Fuße des Protschenberg gelaufen. Hier sollten lt. Flyer Stufen nach oben gehen. Stufen waren nicht vorhanden, es schlängelte sich ein steiler Weg nach oben. Mit etwas Mut könnte man die felsigen Abschnitte als Stufen bezeichnen. Mir war schon klar, dass ich hier nicht mehr hinunter gehen kann.
Hier oben war ich noch niemals gewesen, auf dem Berg war ein kleiner Friedhof den ich mir angesehen habe. Neben der Abwurfstelle war eine Bühne aufgebaut und ein Ostermarkt befand sich ebenfalls auf der Höhe. Neben den üblichen Buden gab es auch einige Lausitzer Besonderheiten zu sehen, zum Beispiel die traditionelle Wachstechnick beim Bemalen der Ostereier.
Ich habe mir ein Osterwasser geholt, ein Becher Rotwein. Unter Osterwasser holen versteht man allerdings in der Lausitz etwas anderes. Im zeitigen Morgengrauen des Ostersonntags ziehen junge, unverheiratete Mädchen in Tracht zu einem fließenden Gewässer oder einer Quelle, um daraus Osterwasser zu schöpfen. Wichtig ist, dass das Wasser von Osten her fließt. Es soll Kraft und Schönheit verleihen und Krankheiten vertreiben, aber nur wenn auf dem Hin- und Rückweg kein Wort gesprochen wird. Passiert das doch, verliert das „Zauberwasser“ seine Wirkung und wird zum Plapperwasser. Junge Burschen versuchten früher, die schweigenden Mädchen und Frauen zu necken, um sie zum Sprechen zu bringen. Wer aber sein Osterwasser schweigend nach Hause trug, sich damit wusch oder mit dem kostbaren Nass benetzte, dem waren Schönheit und Gesundheit garantiert. Noch im vorigen Jahrhundert wurde Osterwasser an einem kühlen Ort im Haus aufbewahrt, um gegen Krankheitsfälle gewappnet zu sein. Das Osterwasserholen wurde in Halbendorf, im Kirchspiel Schleife bei Weißwasser, vor ca. 15 Jahren wiederbelebt und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit.
Ich habe schon in einer sehr traditionsreichen Gegend gewohnt. Nachdem ich mir angesehen habe wir die Kinder die Bälle gefangen haben, um sie dann gegen irgendwelche Kleinigkeiten einzutauschen. Da die Bälle aus Schaumgummi waren, sind sie nicht weit gerollt, also keiner ist in der Spree gelandet.
Von hier oben konnte ich einige sehr schöne Fotos von der Bautzener Altstadt machen, der Weg nach oben war also nicht umsonst. Hinunter bin ich aber nicht wieder den Hinweg gegangen, sondern den Weg der unterhalb vom Scharfenberg endet. Dort steht unmittelbar an der Spreebrücke das Hotel „Alte Gerberei“, ein aus dem 17. Jahrhundert stammendes restauriertes Barockhaus. Von hier hat man einen malerischen Blick auf das Wahrzeichen der tausendjährigen Stadt, die Alte Wasserkunst.
Ich war wieder im Tal an der Spree und wollte nun auf die andere Seite, zur Ortenburg. Die liegt praktisch gegenüber vom Protschenberg. Der Fußweg nach oben war teilweise mit Stufen versehen, erließ sie aber gut laufen. Ich bin praktisch außen um die Ortenburg herumgelaufen, konnte noch einen Blick auf das Spreetal und den Protschenberg werfen. Das Eierschieben war schon beendet. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie auf der Ortenburg war, eigentlich auch ein Wahrzeichen von Bautzen. Hier befindet sich auch das Sorbische Museum.
Am Ostermontag wollten wir hier im Restaurant „Burghof“ essen gehen, von außen machte die Gaststätte einen angenehmen Eindruck. Eigentlich wollte ich dem Dom St. Petri noch einen Besuch abstatten, aber der war wegen Rekonstruktion nicht zu besichtigen, nur der Turm und da habe ich so meine Probleme. Zurück bin ich über die Reichenstraße zur Liebfrauenkirche, aber die hatte geschlossen, es war auch keine Besichtigung möglich. In unmittelbarer Nähe hatte ich mein Fahrrad angeschlossen, es war auch noch da. Da Mutter gern mitgekommen wäre habe ich ihr wenigstens einen Österlichen Blumengrüß mitgebracht, gekauft in einer Tankstelle. Ich habe es nicht bereut, es war zwar kalt, aber nicht unfreundliches Wetter, am Nachmittag fing es oftmals an zu schneien. Wie so oft wenn ich Ostern in Bautzen war.
Am Montag war ebenfalls keine Arbeit möglich, weil das gemeinsame Mittagessen anstand, Mutter und ich wären am liebsten zu Hause geblieben. Aber ausschließen konnten wir uns auch nicht, heute habe ich Mutter einmal zu Essen eingeladen. Wir waren sieben Erwachsene und zwei Kinder zum Essen, ich habe einen Salatteller mit Leinöl, Sesam und Hähnchenbruststreifen gegessen, mir hat es sehr gut geschmeckt. Ich bin in letzter Zeit sowieso auf Salat umgestiegen.
Das anschließende Kaffeetrinken bei meiner Schwester haben wir uns nicht angetan.
Der Aufenthalt bei meiner Mutter war nicht mit sehr viel Arbeit gespickt, gar nicht meine Art. Am nächsten Tag bin ich zurück nach Berlin gefahren, die Rückfahrt verlief ohne Probleme. In der restlichen Woche, hatte ich noch meine Krankengymnastik, einen Termin beim Hausarzt und beim Zahnarzt.
Meine Aktivitäten habe ich am Freitag fortgesetzt, Guben an der polnischen Grenze war mein Ziel. Es war einer der wenigen sonnigen und warmen Tage. Im Hinterstübchen hatte ich den Plan auf der Rückfahrt in Frankfurt/ Oder zum Frisör zu gehen. Ich bin gegen 9:20 Uhr vom Berliner Ostbahnhof losgefahren, erst bis Frankfurt/Oder und von dort weiter nach Guben. Es war eine entspannte Fahrt, weil es kein Gedrängel im Zug gab. In Guben musste ich mich erst einmal orientieren, ich war hier noch nicht gewesen. Ich hatte zwar einen kleinen Plan mit, aber lief prompt in die falsche Richtung. Es gab hier auch eine Bushaltestelle, aber ich wollte laufen. Der Bahnhof ist ein heruntergekommenes Gebäude, näher habe ich es mir aber nicht betrachtet.
Als ich die richtige Richtung eingeschlagen hatte, kam ich alsbald zu einer der wenigen Sehenswürdigkeiten, „Die Kirche der Guten Hirten“ von außen sehe schön anzusehen. Geöffnet war die im Jugendstil 1903 erbaute Kirche nicht. Also musste ich mich mit den Fotos von außen begnügen. In unmittelbarer Nähe befinden sich das Rathaus und das Industriemuseum.
Der Friedrich – Wilke Platz bildet den Knotenpunkt des neuen Stadtzentrums. In der Hutfabrik von C.C. Wilke, die 1862 ihre Arbeit begann, wurde bis in die 1990–er produziert. Nachdem Aus für die Hutindustrie gab es zunächst keine Verwendung für das Gebäude. Nach intensiven Umbau- und Renovierungsmaßnahmen beherbergen die ehemaligen Produktionsstätten jetzt das Gubener Rathaus, die Stadtbibliothek, das Stadt- und Industriemuseum und die städtische Musikschule Johann Crüger. Die Alte Färberei auf dem Gelände der ehemaligen Hutfabrik ist mit ihren drei Abzugshauben ein markantes Wahrzeichen der Stadt und dient als Multifunktionssaal, der sich zu einem beliebten Anlaufpunkt für verschiedene Veranstaltungen entwickelt hat. Auf dem Platz vor dem Rathaus kann sich jeder Bürger der Stadt mit persönlichen Daten aus einzelnen Klinkersteinen verewigen. Zusätzlich widmet die Stadt den Neugeborenen ebenfalls einen Stein als Willkommensgeschenk. Die Stadt hatte zu DDR Zeiten den Beinamen Wilhelm Pieck unser erster Präsident.
Das war eigentlich auch schon dass interessanteste was es in Guben zu sehen gab.
Heute verbindet die Frankfurter Straße als zentrale Achse die Städte Guben und Gubin auf der Polnischen Seite. Es ist nur ein Fußweg von 10 bis 15 Minuten und man ist auf der polnischen Seite, die Neiße bildet den Grenzfluss. Auf der zentralen Geschäftsstraße in Guben gibt es wenig einladende Geschäfte und über der Grenze wird es noch trostloser. Kaum hatte ich die Grenze überquert kläffte mich im Stadtpark ein Köter an, ich war sofort bedient. Denn von Hunden habe ich seit dem Hundebiss im letzten Jahr genug.
Zu den imposantesten Bauwerken von Gubin gehört das Gebäude der Gubener Stadt- und Hauptkirche. Diese spätgotische Stadtkirche wurde 1294 erstmals urkundlich erwähnt. Von 1508 bis 1557 erhielt der spätgotische Bau seine endgültige äußere Gestalt. Ende Februar 1945 brannte sie aus. Seitdem stand sie als Ruine und gleichzeitig als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung in der historischen Altstadt von Gubin. Eine Gubiner Stiftung und ein Gubener Förderverein engagierten sich für den Wiederaufbau der Kirche als deutsch-polnisches Begegnungszentrum, um interkulturelle Beziehungen zu fördern und zu stärken. Die im Jahr 2006 begonnenen Arbeiten tragen ihre Früchte. Dem Kirchturm wurde seine Haube aufgesetzt und ihm somit sein ursprüngliches Gesicht wiedergegeben. Der Turm ist instand gesetzt und bietet allen, die die Anstrengung des Erklimmens aus sich nehmen wollen, in den Sommermonaten einen unvergleichlichen Blick auf Guben und Gubin. Zum Glück war er noch geschlossen, ich brauchte mir also keine Vorwürfe machen, dass ich ihn nicht erklommen habe.
Denn seit ich in London auf dem Monument war, habe ich tierische Angst vor solchen Türmen. Mir haben damals dermaßen die Knie geschlottert, dass ich meinen Fotoapparat gar nicht ruhig halten konnte. Ich habe nur den Abstieg im Kopf gehabt. Am Kirchenschiff gibt es aber noch gewaltig viel Arbeit.
Östlich der Stadt- und Hauptkirche befindet sich das ehemalige Gubener Rathaus. Schon im 13. Jahrhundert erhielt die Stadt Guben das Recht ein Rathaus zu erbauen, welches als sichtbares Zeichen eines selbständigen Gemeinwesens anzusehen ist. 1502 entstand das Rathaus aus einem gotischen Vorgängerbau und ca. 1672 wurde es im Stil der Spätrenaissance umgebaut. Hier kamen die drei heute noch vorhandenen Giebel dazu. Der Zweite Weltkrieg hat auch das Rathaus nicht verschont. Das Gebäude wurde sehr stark beschädigt. Sein Wiederaufbau dauerte fast 10 Jahre. Seit 1986 befinden sich hier die Stadt- und Gemeindebibliothek und das Gubiner Kulturhaus mit Veranstaltungssaal. Bereits 1924 wurde im Erdgeschoss des Gebäudes, auch auf Wunsch vieler Gubener, eine Gaststätte eröffnet. In den Gewölberäumen des Ratskellers ist auch heute wieder eine Gaststätte, die zu er polnischer Kost einlädt.
Das Gebäude macht schon einen optisch interessanten Eindruck, aber ringsherum sieht es nicht gerade einladend aus. Von weitem habe ich schon den Markt gesehen, der machte einen selbigen Eindruck. Im weiten Bogen bin ich trotzdem hingegangen. Ich suchte eigentlich ein Portemonnaie, aber so etwas gab es hier nicht.
Bevor ich zum Markt ging kam ich noch an einzelnen Fragmenten der einstigen mittelalterlichen Stadt Guben vorbei, die auf der Gubiner Seite stehen geblieben sind. Stadtmauern, Tore und Türme dienten der Verteidigung der Stadt und ihrer Bürger. Die Tore finden sich auch heute noch als Symbol auf den Stadtwappen von Guben und Gubin wieder. Der sogenannte Dicke Turm (des Werdertors) ist der einzige erhaltene Wehrturm und kann neben einzelnen Resten der Stadtmauer aus dem 15. und 16. Jahrhundert in Gubin besichtigt werden. Ein Teil der Stadtmauer wurde um 1900 als Zierde und zur Erinnerung an die alte Tradition durch Transportunternehmer Wilhelm Wilke ergänzt, Neben dem Werderturm befindet sich die Museumskammer, die über 1000 Ausstellungsstücke zum Thema Geschichte der Niederlausitz zu bieten hat. Unter anderen Ausstellungsobjekten befindet sich Holzziffernblatt der 1657 am Werderturm installierten Turmuhr. Also diese Ansichten waren schon recht interessant.
Auf dem Mark gab es hauptsächlich Zigaretten, die brauche ich schon seit über 10 Jahren nicht mehr, dann gab es Pflanzen, Käse und Fisch. Wenn ich mit dem Auto gewesen wäre hätte ich mir vielleicht einen Aal geleistet. Aber das existiert nun auch schon seit fast 5 Jahren nicht mehr und es fehlt mir nun nicht mehr.
Auf einem Grill lagen einige habverbrannte Schaschliks, wenn es irgendwo ein „Glasbiergeschäft“ gegeben hätte, dann hätte ich sogar ein Bier getrunken. Aber hier war es überall liederlich. Also bin ich wieder zurück in Richtung Neiße gegangen. Natürlich gibt es hier auch einen Nachtclub der Werbung an der Hauptstraße machte. Vielleicht hätte ich hier ein kühles polnisches Bier bekommen, aber man kann nicht alles haben!!
Auf dem Rückweg bin ich noch zur Theaterinsel gegangen, die hatte ich schon auf dem Hinweg gesehen. Die polnische Insel, zwischen den Städten Guben und Gubin im Flusslauf der Neiße gelegen, kann man von beiden Städten über Brücken erreichen. Auf der Insel stand ein Theater, welches 1874 eröffnet wurde. Obwohl das Theater wie durch ein Wunder den 2. Weltkrieg fast überstanden hatte, fiel es 1945 Brandstiftern zum Opfer. An der historischer Stelle findet man heute das neu errichtete Eingangsportal, auf dem sich originale Säulenreste des ehemaligen Theaters befinden. Ein kleines Denkmal für Goethes Muse Corona Schröter, die 1751 in Guben geboren wurde, zierte den Theaterpark. Ein Teil des Denkmals steht noch heute, doch die Büste gilt als verschollen. Die Neißeinsel ist ein Park für Fußgänger und Radfahrer geworden, mit gepflegten Anlagen und Sitzgelegenheiten im Schatten alter Bäume. Am Wegesrand findet man an eine vergrößerte Holznachbildung des Goldfisches von Vettersfelde. Das Original ist ein Teil des 1882 in Vettersfelde unweit von Guben gefundenen skythischen Goldschatzes, der sich heute in einem Berlinere Museum befindet.
Von weitem konnte ich auch einen Kinderspielplatz erkennen und eine Gruppe polnischer Kinder mitsamt ihren Erzieherinnen steuerte auf ihn zu. Ich hatte noch etwas zu Essen in meiner Tasche, ich habe meist vorgesorgt, sodass ich nicht auf irgendwelche Verpflegungen auf Märkten angewiesen bin. Nur eben mit Getränken sieht es nicht so gut aus. Von dieser Insel konnte ich über eine kleine Fußgängerbrücke direkt wieder nach Guben gehen.
Die Klosterkirche habe ich schon von weitem gesehen, Leute haben sich hierher auch nicht verirrt, ich war der einzige der sich für die Kirche interessiert. Die Klosterkirche verdankt ihren Namen einem Benediktinerinnen – Kloster, das im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts entstand. Dieses Kloster wurde nach der Reformation aufgelöst. Die im Jahre 1862 im neugotischen Stil eingeweihte Kirche wurde vom Baumeister K.A. Flaminius geplant. Wie durch ein Wunder hat die Kirche die Zerstörung der Stadt 1945 überstanden. Die Klosterkirche ist bereits das dritte Gotteshaus an diesem Standort. Das erste wurde 1429 von Hussiten zerstört und das zweite wurde 1860 wegen Baufälligkeit abgerissen. Bis zum 2. Weltkrieg wurde die Klosterkirche nur von der Landbevölkerung genutzt. Gubener Christen versammelten sich in der Stadt- und Hauptkirche im heutigen Gubin. Sie bildet seit vielen Jahren den christlichen und kirchenmusikalischen Mittelpunkt der Stadt. Seit 2003 ist die Kirche nach jahrelanger Restaurierung wieder im vollen Glanz zu besichtigen. Leider war die Kirche geschlossen, deshalb konnte ich mir die angeblich sehenswerten Glasfenster nicht ansehen. Von außen machte sie jedenfalls einen unscheinbaren Eindruck. Im nu war ich wieder auf dem Marktplatz und ein Bus fuhr in einigen Minuten zum Bahnhof. In Guben gibt es auch einen sogen. Grünen Pfad, um die beiden Städte Guben und Gubin erleben zu können. Vielleicht gehe ich den an einem anderen Tag, heute war mein Bedarf gedeckt. Ich wollte ja auch noch zum Frisör in FFO.
Vom Busfahrer bekam ich auf meine Frage, ob der Bus über den Bahnhof fährt, eine nicht gerade freundliche Antwort. Am Bahnhof angekommen, ist gerade ein Zug nach FFO abgefahren, ich musste ca. 40 Minuten warten. Eigentlich hat es keinen Sinn die Umgebung zu erkunden, denn es gibt nichts, was interessant ist. Kein Automat weit und breit, da hätte ich mir zumindest etwas zu trinken holen können. Es gab zwar ein Automat, aber der hatte nur Kondome zu bieten. Ansonsten ist es hier tot, tot, tot. Also setzte ich mich auf eine Bank am Bahnsteig und wartete.
In FFO kam ich gegen 16:00 Uhr an, meine polnische Friseurin war zwar beschäftigt, ich konnte aber warten. Sie zauberte mir wieder einen schönen Haarschnitt mit Waschen für 10 Euro, natürlich bekommt sie immer ein angemessenes Trinkgeld von mir. Meine Kundenkarte füllt sich langsam und irgendwann bekomme ich einen Haarschnitt kostenlos.
Anschließend bin ich mit dem Zug zurück nach Berlin gefahren, aber schon in Erkner ausgestiegen, weiter mit der S – Bahn bis Berlin Köpenick gefahren. Bei Aldi habe ich mir noch eine Flasche Rotwein geholt und anschließend fuhr ich mit der Tram bis Adlershof. Den Rest mit der S – Bahn bis nach Hause. Am Abend gönnte ich mir einige Gläser Rotwein, obwohl ich mein Weinkonsum sehr eingeschränkt habe. Meist trinke ich am Abend einen verdünnten Hugo oder ein anderes weinhaltiges Getränk.

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