9. Erinnerungen, wieder Ärger, neue Glanzpunkte und ein erfüllter Traum
     Jahr 2006


Ja, ich habe es getan und war am Brandenburger Tor aber nur bis 18.00 Uhr, denn dann wurde es voller und voller, alleine macht es auch nicht wirklich Freude. Den Rest des Abends verbrachte ich in meiner Wohnung, ich lege sogar Papierschlangen aus. Das gesamte Weihnachtszeug verstaue schon einen oder zweit Tage nach dem Geburtstag, es reichte und man freut sich wenn wieder Ordnung herrscht.
Mitternacht sah mir die ›Euroshow‹ an, also es sieht sehr schön aus, wenn die Geldscheine in Form von Raketen in die Luft fliegen. Um 01.00 Uhr schaute ich noch auf BBC das Feuerwerk in London an, die zentrale Stelle ist das BA LONDON EYE, es sah auch nicht schlecht aus und wenn man sich nun schon etwas auskennt noch besser.

Ein gedankliches Flämmchen keimte, wie wäre es einmal Silvester in London zu verbringen?

Natürlich dachte ich zum Jahreswechsel an das letzte Jahr zurück, mit Schrecken an die Situation am Anfang des Jahres. Ich konnte eigentlich richtig glücklich sein, wie nach dem verkorksten Jahresanfang, das Jahr doch noch einen positiven Verlauf nahm.
Ich war auch nicht faul in Punkto der Erhaltung meiner Beweglichkeit, der Bechterew zwingt mich dazu. Leider konnte ich mein Training auf dem Ergometer nicht konsequent das Jahr über durchhalten. Aber es sind immerhin 850 Kilometer und 46 Stunden zusammengekommen. Ein Vorsatz ist, wenn es gesundheitlich klappt, im dieses Jahr monatlich ca. 200 Kilometer abzustrampeln, Pausen lege ich nur am Wochenende ein.
Meine Wohnung war fast fertig renoviert, der Rest (Paneleinbau im Flur) erfolgt dieses Jahr, obwohl ich im April meine Leistungen beim Grundsicherungsamt neu beantragen muss. Ich hoffe nur, dass der Kampf um die Wohnung nicht wieder von vorn losgeht, wie haben ja eine neue Regierung im Amt.
Zwei Hauptstädte besucht oder drei wenn ich Berlin mitrechne, die Gesundheit spielte so einigermaßen mit, also konnte ich ziemlich zufrieden sein.

Seit vielen Jahren mal ein Jahresbeginn ohne Probleme?

Vorplanungen für 2006 machte ich auch, meine Mutter hat mir zum Geburtstag den traditionellen Obolus geschenkt, dafür habe ich mir einen Flug gebucht und wohin, natürlich nach London für den Mai. Mein Motto ›Spring at the Thames‹ ,wenn mich jemand fragt warum, »Weil ich es mir Wert bin!« ,den Anlass fand ich auch. Vor fünf Jahren im Mai begann eigentlich meine langsame Genesung, die Bestrahlung und die Chemotherapie waren vorbei, ich erholte mich in der Reha – Klinik in Kalbe an der Milde. Dort faste ich trotz der Diagnose Morbus Bechterew wieder Lebensmut, danach ging es schrittweise aufwärts.
Andere Menschen haben nicht so viel Glück wie ich, schaffen es nicht. Ich erfuhr mit Schrecken, dass die Sängerin Hanne Haller im vergangenen Jahr verstorben ist, ihre Lieder mochte ich sehr. Das hat mich besonders bewegt, weil ich sie vor zwei Jahren im Saturn Markt getroffen habe. Sie gab Autogramme, sah gut aus und wie wechselten einige Worte über die Geisel der Menschheit, beglückwünschten uns gegenseitig zum geglaubten Sieg über den Krebs. Dann nach nicht einmal zwei Jahren gibt es keine Rettung mehr für sie. Vieles bewegt mich nicht mehr so stark, aber wenn es um den verlorenen Kampf gegen den Krebs geht, da bin ich doch sehr emotional veranlagt. Ich bin mir natürlich auch bewusst, es gibt viele Menschen die ihn gewinnen oder verlieren, jeder hat sein ganz persönliches Schicksal zu meistern, nur von den ›Prominenten‹ erfährt man es. Wichtig ist, man muss nach vorn schauen und sich mit der Zukunft intensiv auseinandersetzten. Wenn es dann soweit ist, sollte man selbst und das Umfeld sagen können, der hat noch etwas aus dem Leben gemacht.
Als ich in der ersten Januarwoche vom Flugsimulantenstammtisch kam und im Briefkasten ein Schreiben meiner Krankenkasse vorfand, ahnte ich nichts Gutes. Ich glaub es geht schon wieder los, das Lied kann ich mir eigentlich in Stein meißeln lassen. Zumal es sich um eine so genannte förmliche Zustallung mit Postzustellungsurkunde handelte. Nach dem Öffnen bestätigte sich mein Gefühl auch, es war ein Brief vom Team Versicherungsrecht;
Beendigung Ihrer freiwilligen Krankenversicherung
hier: Ausschluss wegen Zahlungsverzug

Sonnabend gegen 15.00 Uhr, keiner ist zu erreichen, also stand mir wieder einmal ein Wochenende mit Grübeln bevor und mein Optimismus im neuen Jahr sank schon im Januar gegen ›Null‹ . Ich habe am Sonnabend nur die Überschrift gelesen und erst am Sonntag nahm ich mir das Schreiben noch einmal vor. Der wörtliche Inhalt war folgender;


Der Beitrag zur freiwilligen Krankenversicherung für den Monat 11/05 sind bisher nicht oder nicht vollständig entrichtet worden. Der Gesamtrückstand einschließlich dem Beitrag für 12/05 beläuft sich am 16.01.06 auf insgesamt
170,18 EURO
Nach § 191 Nr.3 Sozialgesetzbuch V endet die freiwillige Mitgliedschaft mit Ablauf des nächsten Zahltages, wenn für zwei Monate die fälligen Beiträge trotz Hinweises auf die Folgen nicht entrichtet wurde.
Zur Vermeidung des drohenden Ausschlusses zum 15.02.06 ist es zwingend erforderlich, dass Sie zumindest den Beitrag zur freiwilligen Krankenversicherung (ohne Pflegeversicherung und Nebenkosten) für den Monat 11/05 in Höhe von 17,06 EURO bis spätestens zum 16.01.06 entrichten.
Als Tag der Entrichtung der Beiträge gilt bei Zahlung durch Scheck, bei Überweisung oder Einzahlung auf eines unserer Bankkonten der Tag der Wertstellung zugunsten der Krankenkasse. Veranlassen Sie bitte daher die Zahlung rechtzeitig vor dem genannten Termin.
Zweite Seite Schreiben vom 05.01.2006 Sofern vorerst nur die Krankenversicherungsbeiträge eingezahlt werden können, weisen wir Sie darauf hin, dass die Beiträge zur Pflegeversicherung darüber hinaus fällig bleiben. Um weitere Gebühren und mögliche Vollstreckungsmaßnahmen zu vermeiden, bitten wir Sie, diese Rückstände mit der nächsten Beitragszahlung zu begleichen.
Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen machen wir auch darauf aufmerksam, dass bei Erfüllung der Voraussetzungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB XII) die Übernahme von Krankenversicherungsbeiträgen durch den Sozialhilfeträger möglich ist. Ergibt sich der Zahlungsverzug aus finanziellen Schwierigkeiten, empfehlen wir Ihnen, sich mit uns wegen einer Zahlungsvereinbarung oder eines persönlichen Beratungsgesprächs – unbedingt vor Ablauf des genannten Zahlungstermins – in Verbindung zu setzen.
Ferner machen wir ausdrücklich darauf aufmerksam, dass bei einem Ausschluss die freiwillige Mitgliedschaft unwiderruflich in der gesetzlichen Krankenversicherung endet, d.h., auch bei einer anderen gesetzlichen Krankenkasse ist eine freiwillige Krankenversicherung dann nicht mehr möglich. Dies gilt auch dann, wenn der Beitrag nachträglich vollständig entrichtet wird. Gegen einen Bescheid über den Ausschluss aus der gesetzlichen Krankenversicherung wegen Zahlungsverzug ist die Einlegung eines Widerspruchs möglich. Wir weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass dieser nach den Vorschriften des Sozialgerichtsgesetz (SGG) keine aufschiebende Wirkung hat, da die sofortige Vollziehung im öffentlichen Interesse oder im überwiegenden Interesse eines Beteiligten liegt (§ 86a Abs. 2 Nr. 5 SGG). Sollte es in Ihrem Fall tatsächlich zum beschriebenen Zahlungsverzug kommen, so weisen wir schon jetzt darauf hin, dass die sofortige Vollziehung im Interesse der übrigen Versicherten (Solidargemeinschaft) angeordnet werden wird.
Freundliche Grüße


Trotz relativer geistiger Rege bekam ich den Inhalt nicht im Gehirn unter, vielleicht wollte ich es auch nicht. Deshalb beschloss ich Sonntag zu machen und mich am Montag erst beim Grundsicherungsamt und dann bei der Krankenkasse zu melden. Ich habe ja in den letzten fünf Jahren viel gelernt und bin mit allen möglichen Problemen fertig geworden, aber was ich nicht kann, Probleme einfach wegzudenken, sie sind immer präsent. Denn ein Ausschluss mit allen seinen Folgen wäre für mich das Schlimmste was passieren kann. Ich verfluchte meinen Bearbeiter im Grundsicherungsamt, den ich seit Oktober diesbezüglich mehrmals ansprach. Was geht in den Köpfen der Leute eigentlich vor, wissen die denn gar nicht, dass es um Menschen und deren Existenz. Ich hatte doch tatsächlich, am 27. Dezember, einen neuen Bescheid vom Grundsicherungsamt bekommen, daraus geht hervor, dass die neuen Beitragshöhe und die Nachzahlung erfolgt sind.
Am Montag rief ich meinen Bearbeiter an und fragte nach, er reagierte sofort, genervt und gereizt. Er meinte es ist sicherlich eine Überschneidung, mein Hinweis auf einen drohenden Ausschluss bewegte ihn auch nicht sonderlich. Die Nachfrage wann das Geld überwiesen wurde konnte er definitiv nicht beantworten, für ihn war die Sache damit erledigt, es geht ja hier nur um Menschen. Ich überlegte schon ob ich mich weiter wenden sollte, an seine Leiterin oder an den Petitionsausschuss, aber dann dachte ich mir, dass ich auf diesen Menschen sicherlich nicht das letzte Mal angewiesen bin, man muss als ›Abhängiger‹ immer genau abwägen.
Danach rief ich in der Krankenkasse an, zum Glück war die Briefschreiberin nicht da, zu ihr finde ich einfach keinen ›Draht‹ , also sprach ich mit einer anderen, in der Hoffnung, dass die Zahlung eventuell schon eingegangen ist, aber ich erhielt eine negative Antwort und ich soll mich am Mittwoch noch einmal melden. Wieder war warten angesagt.
Das Leben geht aber trotzdem weiter und deshalb nahm ich meinen Termin zur diabetischen Fußpflege wahr, die Weiterbewilligung wurde mir von der Krankenkasse genehmigt. Die neue Fußpflegerin arbeitet sehr gewissenhaft, es dauerte fast ein Stunde, der Wechsel war eine richtige Entscheidung, aber nicht wegen der Qualität, sondern aufgrund des kurzen Weges. Die Physiotherapie Wagner zu der auch die Fußpflegepraxis gehört kann ich zu Fuß erreichen und die Chefin freut sich über einen neuen Kunden. Meine ehemalige Podologin kann es verschmerzen, sie war mir auch nicht böse, dass ich den Wechsel vollzogen habe.
Bis Mittwoch drehten sich die Gedanken nur um den Ausschluss. Einen Notfallplan legte ich mit natürlich zurecht und wollte die geforderte Summe aus der eigener Tasche bezahlen, obwohl ich nicht wusste, ob ich das Geld dann jemals zurückbekomme. Ich wäre dann sofort zum Hauptsitz meiner Krankenkasse gefahren um die Bezahlung zu tätigen, denn eine Überweisung wäre vielleicht nicht mehr pünktlich angekommen, was dann passiert, steht eindeutig im Schreiben. Verwundert war ich, dass hier ein Hinweis enthalten ist, dass ich mich wegen der Zahlung an den Sozialhilfeträger wenden kann. Weiß denn die Krankenkasse nicht wer meine Beiträge bezahlt?
Am Mittwoch rief ich wieder an, diese Mal war die Briefschreiberin selbst am Telefon, meine Nachfrage über den Zahlungseingang war positiv, was mir emotionslos mitgeteilt wurde, ich konnte gerade noch nachfragen, ob sich nun alles erledigt hätte und ob der Beitrag in der richtigen Höhe überwiesen worden ist, da war das Gespräch genau so emotionslos beendet. Vorher erfuhr ich noch, dass die Nachzahlung und auch der neue Beitragssatz in der entsprechen Höhe gezahlt wurde. Ich hätte jetzt ein Guthaben von einigen EURO, deshalb werde ich vorerst nichts unternehmen.
Ich glaube die Kasse wäre ganz froh, wenn sie mich nicht mehr hätten, so ein Gefühl beschleicht mich jedenfalls, Gefühle kann man ja mal äußern.
Dieses Problem hat mir wieder einmal anschaulich und in aller Deutlichkeit gezeigt, es löst sich nichts von selbst. Man sollte sich auch nicht von den Ämtern abwimmeln lassen, denn wenn ich nicht im Dezember zum dritten Mal beim Grundsicherungsamt auf die Lösung gedrungen hätte, wäre es nicht so positiv ausgegangen. Man muss immer höllisch aufpassen, dass man nicht zwischen die Mahlsteine der Ämter oder Behörden gerät und ich muss immer wieder an die Menschen denken, die nicht in der Lage sind, aus welchem Grund auch immer, sich zu helfen.
Es gab aber auch eine positive Nachricht, der neue Schwerbehindertenausweis kann angefordert werden, ich brauchte nur ein Lichtbild hinschicken und innerhalb weniger Tage hatte ich den ›Neuen‹ in der Hand, mit der Bestätigung der Behinderung von 70 Grad und dem Merkzeichen ›G‹ wegen ›erheblich gehbehindert‹. Wenn man, wie ich, keine Steuern bezahlt, ist der Grad der Behinderung nicht so wichtig, aber das Merkzeichen schon, man bekommt die Jahreskarte für den öffentlichen Personennahverkehr für 60 Euro, zuzüglich freie Fahrt in den Regionalzügen im Umkreis von 50 Kilometern. Da ich aber Sozialleistungen erhalte brauche ich für die Jahreskarte nichts bezahlen und das hilft mir ungemein. Dazu kommt, dass ich auf das Merkzeichen noch einen Mehrbedarf vom Grundsicherungsamt bekomme.
Ich bin mir hier allerdings nicht ganz sicher, ob ich diesen wegen der Erwerbsunfähigkeit, des Merkzeichens oder nur wenn beides zutrifft. Es ist mir auch irgendwie egal, Hauptsache ich bekomme ihn. Ich werde, so wie es aussieht wegen der Gültigkeit keine Probleme mehr bekommen, denn der Ausweis ist bis zum Jahre 2021 gültig, eine Zahl die in mein Gehirn nicht hineinpasst und Realist bin ich ja auch.
Belogen habe ich das Grundsicherungsamt hinsichtlich der häufigen Arzttermine nicht, innerhalb der ersten 14 Tage im Februar standen fünf Arzttermine an.
Bevor ich den Termin beim Hausarzt wahrnahm, habe ich die ›Chemie‹ (Blutbild) machen lassen. Ich wusste gar nicht, dass die Ärzte auch nur ein bestimmtes Kontingent haben um Laboruntersuchungen machen zu lassen, nur durch die Eingabe einer entsprechenden Verwaltungsnummer geht es nicht vom Kontingent, dazu hatte ich extra von der Rheumaklinik der Charité ein Schreiben mitbekommen. Das Ergebnis der Untersuchung war so wie bisher, die Leberwerte waren geringfügig erhöht. Es machte meinem Hausarzt keine ernsthaften Sorgen, er empfahl mir eine Ultraschalluntersuchung machen zu lassen. Er übergab mir auch noch den Befund der Schilddrüsensonografie, aus dem hervorging, dass sich die Knoten nicht vergrößert haben, nächste Kontrolluntersuchung im Herbst des Jahres.
Die nächsten beiden Termine waren an einem Tag, Vormittag bei der Neurologin und am Nachmittag bei der Diabetologin, bewaffnet mit den Laborwerten ging ich zu den Ärztinnen.
Die Neurologin verwies gleich darauf, dass es am Gabapentin nicht liegen könne, es wird nicht über die Leber abgebaut. Heute stand auch die noch die Untersuchung der Nervenleitbahnen auf dem Programm, diese ergab keine Verschlechterung zum Jahre 2003. Die Messung ist nicht wirklich angenehm, aber alle 2 bis 3 Jahre, auszuhalten. Die Schmerzen in den Füßen sind immer noch da, werden wohl nicht mehr weggehen, trotz der Einnahme der Medikamente, sie meinte zwar die Dosis ist noch nicht ausgeschöpft, ob die Medikamente helfen kann ich auch nicht so richtig einschätzen. Die beste Hilfe gegen die Schmerzen habe ich, wenn ich nicht daran denke, wie jetzt zum Beispiel, wenn ich am PC sitze und schreiben. Da war doch vor vielen Jahren schon einmal etwas mit dem Kopf!
Nachmittag bei meiner Diabetologin, wieder so ein Glücksgriff, gab es nicht viel auszusetzen, die Leberwerte nahm sie auch nicht so tragisch, gegenüber ihrer Untersuchung im vergangenen Jahr haben sie sich sogar verbessert. Der HbA1c (Langzeitwert) war 5,8 mmol/l und der aktuelle Wert 4,9 mmol/l also keine Besorgnis angesagt, obwohl ich eigentlich den Diabetes bei meiner Ernährung nicht vordergründig beachte, vielleicht liegt es ja auch an der Bewegung, die Benutzung des Ergometers, dass die Werte relativ gut sind.
Immerhin habe ich in den letzten zwei Jahren, seit März 2004 insgesamt 2600 Kilometer abgestrampelt, dabei ca. 10 000 Kalorien verbraucht und 140 Stunden auf dem Gerät gestrampelt. Das sind so meine Erfolgserlebnisse und wenn man den inneren ›Schweinehund“ überwunden hat, ist es eigentlich kein Problem. Jetzt bin ich am überlegen, ob ich mir einen Crosstrainer zulege, um auch die Schultern mit in die Bewegung einzubeziehen. Bei meiner Diabetologin ließ ich mir auch den Antrag auf kostenaufwendige Ernährung bestätigen um auch hier in den Genuss des Mehrbedarfs zu kommen.
Die beiden letzten Termine, Hautklinik und Rheumaklinik in der Charité, fanden ebenfalls an einem Tag statt.
Zuerst war ich bei Doktor Lee in der Hautklinik, er brauchte heute nicht lange gesucht werden, aber meine Akte hatte er wieder nicht dabei, ich bin mir auch nicht so sicher ob er den Termin im Plan hatte. Die Stelle auf dem Fußrücken sah ganz vernünftig aus wie er meinte. Er sprach wieder von einer eventuellen Arzneimittelallergie und wollte diese durch einen Allergietest abklären, dass hätte für mich bedeutet, drei wochenlang jeden Tag mich vorzustellen, diese tägliche Berlindurchquerung wollte ich mir nicht antun. Wir einigten uns, dass ich wenn es schlimmer wird wieder vorbei komme, die anderen Stellen am Körper und auf dem Kopf habe ich ja auch in den Griff bekommen. Ich persönlich bin der Meinung, dass es an den Medikamenten gegen die TBC lag, die ich am Anfang der Remicadetherapie neun Monate einnehmen musste. Der Frau Professor wurde ich nicht vorgestellt. Er gab mir dann noch eine Hand voll Salbentuben und ich verabschiedete mich.
Danach ging ich in die Rheumaklinik zur Remicadetherapie, es geht jetzt hier etwas geordneter zu, also es herrscht eine Arbeitsteilung zwischen Schwester und Ärztin. Die administrativen Sachen, wie das Ausfüllen der Fragebögen, die Vermessung der Beweglichkeit, Blutabnahme und der Anschluss an die Infusion wird von Schwester Carola oder Kerstin durchgeführt, auch die kenne ich schon vom Aufenthalt in der Tagesklinik im Jahre 2002.
Meine Ärztin Frau Doktor Franz sah das mit den Leberwerten auch nicht so tragisch, wir vereinbarten eine Ultraschalluntersuchung. Sie erwägte auch mich auf Hepatitis C Erreger untersuchen zu lassen, die Halswirbelsäule sollte noch einmal röntgen werden, um eventuell gezielte physiotherapeutische Maßnahmen einzusetzen. Ich verspürte in der letzten Zeit vermehrt Schmerzen beim Laufen im Kreuzbein, deshalb ließ ich mir noch paar Tropfen verschreiben, welche die nicht auf die Leber gehen. Sie war übrigens auch der Meinung, dass die erhöhten Werte nicht an der Infusion liegen können.
Danach erfolgte die Infusion, die zwei geplanten Stunden waren schon wieder in 1 ½ Stunden vorbei, man kennt sich ja aus, ich überholte sogar einige im Raum. Dabei lernte ich English und brauchte mir dadurch die Sätze eines ›Schuld auf die Ärzte‹ abschiebenden Menschen bis zu einen bestimmten Zeitpunkt nicht anhören. In seiner Familie gab es alle erdenklichen Krankheiten, Todesfälle und immer waren die Ärzte schuld, als es mir zu viel wurde musste ich doch paar Sätze sagen, erzählte über meine Krebserkrankung und die Genesung, fortan verstummte er mit seinen Geschichten und ich konnte wieder Englisch lernen.
Danach holte ich mir den Termin in der Inneren Medizin für den Ultraschall und zum Röntgen ging ich gleich. Auf der Heimfahrt hatte ich so meine Mühe rechtzeitig in die Wohnung zu kommen, die Hosen konnte ich gerade noch so runterziehen, vielleicht sollte ich die Zeit bei der nächsten Infusion einhalten und kein ›Wettrennen‹ machen.
Da meine Grundsicherung immer nur für ein Jahr genehmigt wird, musste ich sie, das heißt zwei Monate vor Ablauf Ende April, neu beantragen. Der Antrag ist ein Blatt und ich brauchte nur die geforderten Unterlagen beibringen, also ging ich Mitte Februar zum Grundsicherungsamt und erlebte eine Überraschung.
Es gab einen Aushang, dass die Grundsicherung ab März 2006 dem Sozialamt zugeordnet wird. Ab dem 13.02.2006 gibt es keine Sprechstunden mehr, ich war am 14. Februar dort, prima dachte ich bei mir, der ganze Ärger Anfang 2005 für umsonst gewesen, hoffentlich erlebe ich nun nicht noch einmal diese Prozedur. Da ich wusste wo mein Bearbeiter saß, bin ich trotzdem hingegangen und habe ihm den Antrag abgegeben. Der Antrag wird geprüft, er nahm ihn zumindest entgegen. Wer mein neuer Bearbeiter ist wusste er auch nicht, nun hieß es wieder warten, warten, warten.
Nun ist die Grundsicherung also wie in allen anderen Bezirken in Berlin aus dem Wohnungsamt ausgegliedert und dort angesiedelt wo sie als Sozialleistung hingehört, der Wunsch des einzelnen Herrn, des Bürgermeisters, hat sich nicht erfüllt, dass hier Menschen dranhängen wird dabei oftmals nicht beachtet. Da wir keine Lobby haben wird es wohl ewig so weitergehen. Da fällt mir manchmal diese unsinnige Werbung im Fernsehen ein, wo gut bezahlte Menschen mir einreden wollen, ›Du bist Deutschland!‹ ich weiß gar nicht wer sich solchen Schwachsinn ausdenkt, ja wenn ich soviel Geld hätte, dann fiele es mir nicht schwer Deutschland zu sein. So steht in meine Situation die Antwort fest.
Der der Monat war noch nicht zu Ende, ich habe schon soviel Ausgegeben, dass mich von der Zuzahlung befreien lassen konnte. Ich suchte die Servicestelle meiner Krankenkasse, der IKK auf, dort wird die Stimmung von Mal zu Mal, eisiger, kundenunfreundlicher und bürokratischer, zumindest an dem Tag kam es mir so vor. Gewissenhaft wie ich bin hatte ich alle Unterlagen dabei, Einkünfte konnte ich keine angeben, legte aber meinen Grundsicherungsbescheid vor, sofort wurde das von der ›freundlichen‹ Dame angezweifelt, so etwas gibt es nicht meinte sie ernsthaft, ich kam mir als Betrüger abgestempelt vor. Ich versuchte zu erklären, warum das so ist, dann fand sie noch einen ›Krümel‹ im Grundsicherungsbescheid und war vollkommen außer sich.
Dort stand nämlich, dass die Nachzahlung der Krankenkassenbeiträge nur unter Vorbehalt geschieht, weil der Widerspruch noch nicht beantwortet ist. Daraufhin hielt sie mir einen Vortrag, dass Widersprüche beantwortet werden müssen, als ich ihr sagte, dass es sich hierbei um einen Widerspruch meinerseits gegen ihre Krankenkasse handelt, war das Zerwürfnis perfekt. Sie kopierte die Unterlagen, meine Erklärungsversuche blieben ungehört, denn sie wandte sich anderen Tätigkeiten zu. Sie meinte nur noch, sie wird es zur Prüfung weiterleiten.
Zum Glück gab es noch ein erfreuliches Ergebnis an diesem Tag, meine Berliner Tante hatte Geburtstag und wurde 85 Jahre alt. Das war die offizielle Feier und die mit der Familie erfolgte am Wochenende in Königs Wusterhausen bei Berlin. Vor fünf Jahren gab es hier ebenfalls die Nachfeier, da lebten allerdings noch mehr Personen, die Zwillingsschwester meiner Tante, noch eine Tante aus Bautzen und mein Vater, ich war in der letzten Phase meiner Chemotherapie. Es gibt eben immer wieder Punkte im Leben wo es gilt innezuhalten um nachzudenken und mit zunehmenden Alter werden diese nicht weniger.
Ich entschloss mich, dieses Jahr seit vielen Jahren, nicht zum Geburtstag meiner Mutter zu fahren, ich hatte einfach keine Stimmung gehabt und die Gesundheit. Es gibt neben den Leberwerten noch ein Problem, was mich zunehmend beschäftigt, es sind diese Geräusche im Kopf vor allem nach dem wach werden und mein linkes Auge macht mir auch kleinere Probleme, wie so eine Vorstufe der Iritis.
Den Termin bei der Augenärztin habe ich schon geholt, es dauert aber drei Monate und so akut ist es noch nicht, aber ich will eventuell den Arzt wechseln.
Das mit dem Kopf bin ich ja schon einmal angegangen, hat aber nix gebracht, das Problem will ich mit dem Hausarzt beim nächsten Besuch besprechen.
Von der Charité bekam ich den Befund der über die Hepatitis, also kein Nachweis, keine Antikörper, so richtig bin ich nicht schlau geworden und auch den Befund von der Halswirbelsäule war dabei, aber kein Wort meiner Ärztin, also denke ich es ist keine Gefahr im Verzug, auch dass wird mir der Hausarzt erklären müssen.
Nach der Abgabe des Antrages zur Zuzahlungsbefreiung hörte ich nach einer Woche immer noch nichts von meiner Krankenkasse. Ich hatte mir schon einen ›bösen‹ Brief ausgearbeitet, aber auch hier, muss ich vorsichtig sein, denn ich brauche die Kasse und die mich nicht, weil ich sowieso durch meine Krankheiten ein Verlustgeschäft bin.
Nach einer reichlichen Woche bekam ich ein Brief von der Kasse, endlich dachte ich so bei mir, beim Lesen aber verschlug es mir dann doch die Sprache, es war schon wieder eine Mahnung, dass ich mit der Beitragszahlung im Rückstand bin und der Hinweis über den Ausschluss war auch wieder enthalten. Es kotzt mich nun langsam an.
Ich kann es mir nicht erklären und habe ja auch keinerlei Einblick in die Zahlungsmodalitäten, weil diese ja vom Amt direkt überwiesen werden.
Drei e – Mails erstellt und versandt;
  eine an das Grundsicherungsamt bzw. Sozialamt, die aber erst am 06.03 2006 wieder arbeitsfähig sind,
  eine an die Servicestelle der Krankenkasse, mit einem höflichen Schreiben zur Gewährleistung der Zuzahlungsbefreiung und
  eine an die Beitragsstelle der Krankenkasse, mit der Bitte um Begründung.
Eine Antwort erhielt ich am nächsten Tag von der Servicestelle der Krankenkasse, in der mir mitgeteilt wurde, dass die Zuzahlungsbefreiung in den nächsten Tagen eingeht. Die kam schon am darauf folgenden Tag, aber die Befreiung geht nur bis Ende April, na gut ist nachvollziehbar, weil die Grundsicherung Ende April ausläuft. Im letzten Jahr war es nur ein vorläufiger Bescheid, ebenfalls begrenzt bis April, aber da bekam ich die Befreiung für das ganze Jahr, also ist bald wieder eine Vorsprachen notwendig, macht ja auch Spaß bei dieser Freundlichkeit. Trotzdem eigenartig, erst musste ich nachfragen bevor sich etwas rührte, kann ja auch ein Zufall sein.
Auf die anderen beiden Mails bekam ich keine Antwort, die Krankenkasse meldete sich auch nicht noch einmal.

So hat sich meine Euphorie vom Jahresanfang schon etwas relativiert.

Anfang März, genauer am ersten Tag, war mein Ultraschalltermin in der Charité, diese Untersuchung ergab keine besonderen Auffälligkeiten der Organe im Bauchraum, na ja, etwas verfettet ist die Leber schon und wegen der Luft im Bauch war nicht alles einsehbar, aber fast ausgeschlossen sind Metastasen. Mein Hausarzt war mit dem Ergebnis zufrieden und die große Hauptuntersuchung, der TÜV des Menschen, erfolgt erst im November bei meiner Onkologin im MZL des Sana Klinikums in Lichtenberg und der TÜV des Autos im Dezember.
Der Monat März war ansonsten ein ruhiger Monat gewesen, in den letzten Tagen im Monat stieg ich am S – Bahnhof Schöneweide um, auf den Bahnsteig, dachte ich so bei mir, eigentlich müsstest du dich ja wieder einmal bei deiner Betreuerin von der Krebshilfe sehen lassen. Warum ich gerade hier daran dachte, hat einen Grund, vor einiger Zeit trafen wir uns nämlich auf dem Bahnsteig zufällig und just in dem Augenblick kam sie mir wider entgegen gelaufen, was für ein erneuter Zufall. Dies Frau hat mich eigentlich den ganzen Weg nach der Erkrankung begleitet und ich habe großes Vertrauen zu ihr aufgebaut, obwohl ich sonst eher nicht so bin. Aber sie war der erste Ansprechpartner nach der Operation, konnte mir viele Tipps geben und stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite, hat mit mir gelitten, wenn es Probleme gab.
Das Verhältnis beschreibe ich für mich so, sie war der Mensch der nach der ›Wiedergeburt‹ ,also nach erfolgter Operation in mein Leben trat und mein Vertrauen gewann. Darüber war und bin ich sehr froh, denn ich kam mir damals, trotz meiner Familie, ziemlich hilflos und schwach vor. Mein Selbstvertrauen lag am Boden, ich wusste nicht wirklich, wie es weitergehen soll. Es gibt auch Dinge da kann eine noch so intakte Familie nicht helfen.
Also trafen wir uns und fuhren paar Stationen mit der gleichen S– Bahn, ich berichtete ihr über die letzten Probleme mit den Ämtern und verabredetet mit ihr, gleich wenn ich vom Sozialamt den neuen Bescheid bekomme, bei ihr vorzusprechen, um die Befreiung von den Rundfunk – und Fernsehgebühren  bei der GEZ zu beantragen.
Ich glaubte es kaum, als ich Anfang April Post vom Sozialamt bekam, da macht sich immer wieder Beklemmung breit und ich stellte mir die Frage, »Was wird es wohl jetzt wieder für ein Problem geben?« ,aber nein, freudig las ich
Bescheid
Über die Gewährung von laufenden Leistungen nach dem vierten Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII)
Sehr geehrter Herr Ullmann
unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und persönlichen Verhältnisse erhalten Sie für nachfolgend aufgeführte Person
Ullmann, Henry *27.12.1948
Leistungen ab dem 01.05.2006 bis 30.04.2007.
Keine Nachfragen zur Wohnung,
der Mehrbedarf gemäß § 42 Nr. 3 SGB XII
– wegen Erwerbsunfähigkeit und
– Kostenaufwendiger Ernährung
war ebenfalls dabei.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen im Sozialamt einmal nachzufragen, was die Unterhaltsforderung gegenüber meiner Ex – Frau macht, aber noch ist es mir egal und ich wollte keine ›schlafenden Hunde‹ wecken.
Das war doch etwas positives, ich holte mir sofort einen Termin bei meiner Betreuerin, um die Befreiung bei der GEZ noch rechtzeitig  zu bekommen. Der Besuch bei ihr dauerte ca. eine Stunde und wir sprachen über viele Probleme, auch über meine vergangene Englandreise. Sie war auch in der Lage den Bescheid der Sozialhilfe zu beglaubigen, nur ein Problem gab es noch, die Beantragung des Sozialtarifs bei der Deutschen Telekom, das geht nur wenn der Befreiungsbescheid der GEZ vorliegt. Also bin ich wieder abhängig und warte, ob dieser Bescheid pünktlich kommt.
So ist das nun einmal, wenn man von den Ämtern abhängig ist und leider keine Lobby hat, es bleibt immer etwas Ungeklärtes im Gedächtnis hängen. Damit werden eben auch die Kranken aktiv gehalten, manches Mal vielleicht gar nicht so schlecht, bloß ich denke hier an die Menschen, die, aus welchem Grund auch immer, nicht in der Lage sind, sich selbst zu helfen.
Der Bescheid vom Sozialamt bedeutete auch, dass ich meine Befreiung von der Zuzahlung, bei der Krankenkasse bis zum Jahresende verlängern lassen konnte. Ich hoffte nicht wieder an diese ›freundliche Dame‹ im Servicecenter zu geraten. Aber es war eine andere, wirklich freundliche Mitarbeiterin und ich bekam meine Befreiung sofort ausgedruckt und zwar bis zum Jahresende, es geht doch, wieder ein Problem geklärt.
Nun konnte ich mich endlich wieder einmal meiner Website widmen, denn es gab einiges aufzuarbeiten. Die Seite über das letzte Klassentreffen im Jahre 2004 wollte ich fertig stellen, dazu mussten alle Bilder eingescannt werden, einige Probleme bei der Zuordnung von Bild und Person ergaben sich dennoch, ich hoffe niemand verwechselt zu haben. Die Bilder will ich nun von Zeit zu Zeit auszuwechseln um den Webspace nicht unnötig zu belasten, denn auch der kostet Geld und ich habe auch noch ein paar andere Projekte die ich unterbringen will.
Damit bin ich gleich beim nächsten Thema, die Erlebnisse über meine Reise nach London (Adventshopping in London), Ende 2005, wollte ihn unbedingt noch vor der nächsten Reise aufschreiben. Was ich mir vornehme klappt in der Regel auch, nun stehen sie im Netzt. Als nächstes sind dann die dazugehörigen Fotos für die Bilderseite dran, ich hoffe, dass es einen schönen Sommer gibt und ich auf dem Balkon, inmitten meiner Blumen dazu komme. Eine längere Mail steht auch noch im Plan, an einen lieben Mailkontakt, zumal sie in Stralsund bei der Qualifizierung auch hin und wieder eine Aufmunterung braucht.
Ostern wollte ich in diesem Jahr wieder einmal in Bautzen verbringen, also in der eigentlichen Hochburg der Osterbräuche, doch zuvor hatte ich noch meine Infusion in der Rheumaklinik der Charité zu bekommen. Darüber, dass ich keine Laborwerte mit hatte war Schwester Beate gar nicht so erfreut, aber was soll es, ich werde auch zukünftig nur jedes zweite Mal, diese vom Hausarzt mitbringen. Manchmal interessiert es auch keinen.
Nach wie vor kann ich mir den Eindruck nicht erwehren, in der ›Neuen Therapien‹ war es besser, es läuft hier, direkt in der Tagesklinik, alles etwas hektischer ab. Meine Ärztin Frau Dr. Franz war auch nicht anwesend und ich habe es nicht so gern, wenn ich immer neue Ärzte bekomme. Die Vertretung, stand überhaupt nicht im Stoff, zu allem Unglück war ich auch noch der erste ›Erste Kunde‹ .Deshalb erfolgte auch keine tiefgründige Auswertung der letzten Befunde (Sonografie, HWS – Röntgen), ich habe es auch nicht gewollt. Denn wenn ich den Befund über die Halswirbelsäule lese, kann ich mir ungefähr vorstellen, wie sich das weiter entwickeln wird, deshalb werde ich hier bei der nächsten Infusion noch einmal nachfragen. Sicherlich hängen auch die Geräusche im Kopf bzw. im Ohr damit zusammen, aber keiner kümmert sich darum. Der Termin bei einer HNO Ärztin ist leider erst im Juli.
In dem Raum, wo die Patienten die Infusion bekommen, trifft man immer wieder die unterschiedlichste Menschen an, dieses Mal braucht ich meinen MP3 – Player gar nicht erst einstöpseln, denn es entwickelte sich sofort, ein Gespräch. Ich konnte feststellen, es gibt Menschen, denen es mit dem Bechterew noch viel schlechter geht als mir. Ungewöhnlicherweise mussten heute sogar Patienten auf die Infusion warten, weil nicht alle im Zimmer Platz hatten, da sollte man zukünftig doch etwas mehr Wert auf die Terminvergabe legen.
Zu Ostern habe ich dann wie geplant, meine Familie in Bautzen besucht, dass Wetter war nicht so überwältigend, aber trotzdem wurde viel unternommen, zwei Mal Doppelkopf gespielt und das eingezahlte Geld wurde beim gemeinsamen Abendbrot der Mitspieler ausgegeben. Dazu wählten wir, wie schon so oft, die gemütliche Gaststätte ›Goldenen Höhe“ in Rabitz, die sich vor allem im guten Essen, Bier und Bedienung auszeichnet.
Am Karfreitag erfolgte unser gemeinsamer Osterausflug nach Moritzburg bei Dresden, Mutter, meine beiden Schwestern, Schwager und die Tochter meiner älteren Schwester mit Freund. Leider war hier das Wetter ebenfalls nicht besonders, es regnete häufig, trotzdem, die Zugfahrt mit der Kleinbahn (Löcknitztalbahn) war schön, wir waren natürlich nicht die einzigen Ausflügler, die diese Idee hatten. Ein ›schauerhafter‹ Spaziergang zum Schloss Moritzburg, mit anschließendem Mittagessen in einer gemütlichen Gaststätte rundete den Ausflug ab.
Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Abstecher nach Kötschenbroda, wo es Kaffee und Kuchen gab und einen Blick auf das gerade abgezogene Elbehochwasser. Fieberhaft versuchte sich die ganze Familie im Absingen des berühmten ›Ostliedes‹, ›Verzeihung mein Herr, fährt dieser Zug nach Kötschenbroda‹. Es kamen die verschiedensten Melodien und Texte heraus, bis wir an einer Gaststätte ihn lesen konnten, aber mit der Melodie hatten wir trotzdem unsere Probleme und waren zwischendurch auch schon einmal bei Udo Lindenberg mit dem ›Pankower Sonderzug‹ gelandet.
Am Sonnabend schlug das Wetter um, ein sehr schönen Tag, ich erledigte paar kleinere mir mögliche Arbeiten bei Mutter in Haus und Garten. Am Donnerst ließ ich mir ein Jackett in einem Einkaufscenter in Bautzen zurückhängen. Die Problematik beschäftigte mich den ganzen Sonnabend, manchmal lässt eben meine Entschlusskraft, besonders in solchen Sachen, sehr zu wünschen übrig, aber das muss ja nicht immer eine schlechte Eigenschaft sein. Ich nervte Mutter immer wieder mit der Frage, »Soll ich noch einmal gucken, ob es noch da ist, wenn nicht, hat es sich sowieso erledigt?« Ich hatte nämlich nur meine Winterjacke mit, da es so warm war, trieb es diesen Gedanken immer wieder hoch, ein Jackett wollte ich mir für meine nächsten Unternehmungen sowieso kaufen. Einige Zeit nach dem Kaffeetrinken, so gegen 17.00 fasste ich den Entschluss, es zu kaufen.
Um diese Zeit ist in der Bautzener Gegend das Osterschießen schon im vollen Gange, das Osterschießen wird noch heute vorwiegend im Oberland der Lausitz praktiziert. Seinen Ursprung hat der Brauch im Aberglauben. Damals glaubte man, mit Krach, Knallerei und Lärm böse Geister, Hexen und andere Unholde zu verjagen. Geschossen wird heute noch nach alter Tradition mit selbstgebauten Karbidkanonen. Ich kenne diesen Brauch noch aus meiner Kindheit, wir ›Kleinen‹ hatten uns Blechbüchsen mit Deckel und Zündloch organisiert, dahinein kam Karbid, dann wurde drauf gespuckt, der Deckel aufgedrückt und mit einem Streichholz das Gas am Loch entzündet. Später hatten wir auch Milchkannen vom Bauern im Einsatz, durch das Gas wird ein unheimlicher Druck erzeugt, der den Deckel unter lautem Knall einige Meter fliegen ließ.
Auch mein Vater, stand mir in jüngeren Jahren in solchen Sachen immer hilfreich zur Seite, er war ein praktischer Mensch, so wollte auch ich sein und deshalb lernte ich den gleichen Beruf. Er war es auch, der mir als Kind das Eislaufen beigebracht hat. Das Problem für mich war, dass der Dorfteich in Auritz im Dezember schon unter Wasser stand, aber das Geburtstagsgeschenk, die Schlittschuhe, mussten trotzdem ausprobiert werden und somit lernte ich schnell das Schlittschuhlaufen, also auch früher war es im Dezember nicht immer kalt.
Meine Mutter entschloss sich spontan mit zum Jackettkauf zukommen und damit schließt sich der Kreis wieder. Wir nutzten den Kauf und die österliche Stimmung um dem Grab meines Vaters einen Besuch abzustatten. Ich gehe jedes Mal wenn ich in Bautzen bin an sein Grab, weil hier auch schon ein Platz für meine Urne eingeplant ist. Meine Mutter hatte das Grab schon für das Frühjahr hergerichtet und wir legten noch einen Blumenstrauß nieder, nun werden es bald fünf Jahre, seit Vater tot ist, sicherlich hätte es dieses Jahr eine große Feier anlässlich seines 80. Geburtstages gegeben, denn ein Kind von Traurigkeit war er nicht gewesen. Meine Mutter, so meine Meinung und die der Familie, hat den Tod ihres langjährigen Ehepartners, zumindest nach außen hin, gut verkraftet.
Nun hatte ich mein neues Jackett, leider war am nächsten Tag, Ostersonntag, kein Jackenwetter. Mutter lud mich zur Osterfahrt der Bautzener Rentner ein, zuerst ging es nach Ralbitz und Wittichenau zu den Osterreitern, zu meiner Schande muss ich gestehen, als gebürtiger Bautzener habe ich diese Prozession noch nie gesehen.
Der Brauch des Osterreitens stammt aus vorchristlicher Zeit. Damals sollten Feldumritte die junge Saat vor Schaden bewahren und eine gute Ernte erzielt werden. Heute wird das Osterreiten in allen sorbisch – katholischen Gemeinden gepflegt. Am Ostersonntag verkünden Männer in Zylinder, Gehrock, Reithosen und Reitstiefeln auf besonders geschmückten Pferden laut singend und betend die frohe Botschaft über Christi Auferstehung. In der Oberlausitz sammeln sich in den jeweiligen Kirchgemeinden ca. 1.500 Reiter in neun Prozessionen. Es ist üblich, dass der Geistliche Kirchenfahnen, die Statue des Auferstandenen und das Kruzifix den Reitern überreicht. Danach segnet er alle Osterreiter mit den Worten: »Reitet in die Nachbargemeinde und verkündet: Christus ist auferstanden!« Nach dreimaligem Ritt um die Pfarrkirche und den Friedhof machen sich die Reiter auf in die Nachbargemeinde.

Osterreiter und der Schäfer in Johnsdorf

Es ist schon beeindruckend diese Reiter zu sehen, allein an unserem Standort sind um die 500 sorbisch singend vorbei geritten. Ich verstand nichts, obwohl ich immerhin drei Jahre sorbisch Unterricht hatte. Ich habe in der Grundschule in Grubditz, gleich nach Ende des ersten Schuljahres Sorbisch gelehrt bekommen, gern bin ich nicht in die Schule gegangen, vielleicht lag es daran;

Mir war es schon klar, dass es mit der unbeschwerten Kindheit nicht ewig so weiter gehen konnte. Es geschah so um den 1.September 1955, ich war noch nicht mal 7 Jahre alt und meine Schwestern noch viel viel kleiner. Die Erwachsenen hielten es für richtig und selbst meine Eltern waren dafür. Ich musste in die Schule gehen. Ein Schock von dem ich mich über 10 Jahre lang nicht erholen konnte. Das schönste waren die Zuckertüten, die am Baum in meiner Schule hingen, er wurde aber gleich abgeerntet und hat nie wieder welche getragen. Dann mussten wir in Begleitung der Eltern und Verwandten gleich wieder nach Hause, ich glaube es war ein Sonnabend. Danach feierten die Erwachsenen, warum weiß ich auch nicht. Ein gutes hatte die Feier für mich, es gab keine Kartoffelsuppe, die eigentlich bei uns an den Sonnabenden immer auf dem Mittagstisch stand. Sie wurde extra für mich mehrmals aufgewärmt, aber nicht weil sie dann besser schmeckt, sondern, weil ich die Angewohnheit hatte über der Suppe einzuschlafen. Meine Mutter weiß heute, dass ich eine ›Schluckhemmung‹ hatte, die sich aber bei den Bratkartoffeln mit Spiegelei sofort behoben war. Meine Oma wohnte nämlich unter uns verwöhnte mich. So war es damals, es fehlte einfach das Geld. Die Gäste zur Feier fühlten sich wohl, mich beschlich ein Unwohlsein, hatten die in der Schule nicht gesagt, dass ich am Montag wieder kommen soll und zwar alleine. Und dann kam es, da wir am Montag mit unserer Schule nicht fertig geworden sind, mussten wir am Dienstag gleich noch einmal kommen und so setzte es sich Tag für Tag , über 10 lange Jahre. Aber wahrscheinlich lag es auch daran, dass bei uns zwei Schuljahre in einer Klasse waren, ein Stress, der eine schüttete sein Tintenfass um, jene heulte weil was vergessen, der dritte hatte ein anderes wichtiges Problem. Dann mussten wir auch noch ab der zweiten Klasse eine Fremdsprache lernen, damit wir auch die alten Frauen im Dorf belauschen konnten, wenn etwas nicht für unsere Ohren bestimmt war. So geschah es, dass ich mit meiner jüngeren Schwester Evelyn in eine Klasse ging, ich in die 4. Klasse und sie in die 1.Klasse. Damals musste man ja, im wahrsten Sinne des Wortes, noch in die Schule gehen, ich hatte den weitesten Schulweg, brauchte über eine Stunde nur für den Hinweg, war immer der letzte, kam oft zu spät und ärgerte mich den ganzen Weg, dass ich ihn ja auch noch wieder zurückgehen muss. Im Winter mussten wir uns durch meterhohe Schneewehen kämpfen, aber konten auch wunderschöne Schneehütten bauen, die Schule rückte in weite Ferne. Bei mir stellten sich deshalb schon in frühester Jugend ›Migräneanfälle‹ ein und wenn das nicht half, habe ich beim letzten Haus des Dorfes starke Halsschmerzen bekommen, oder einen Schwächeanfall, ich musste aber aufpassen, meine andere Großmutter wohnte im letzten Haus vom Dorf, beim Bäcker, direkt über der Backstube, es musste schon echt aussehen, wenn ich in mich zusammen sackte. Sie war aber verschwiegen, manchmal war die letzte Rettung, dass mich bei der Milchrampe im Bauerndorf ein wildes Pferd nicht durchgelassen hat. Die gab es wirklich, manches wurde geklaubt, das meiste jedoch nicht.


Aber zurück zum Osterausflug, nachdem Mittagessen, ein einheimisches schmackhaftes Zanderfilet ging die Fahrt weiter in das Zittauer Gebirge nach Johnsdorf zum Kaffee. Anschließen machte der Schäfer John, gemeinsam mit uns und seiner Ziegen und Schafherde noch einen kleinen Rundgang durch Johnsdorf. Ein sehr schöner Ausflug.
Am Dienstag wurde noch einmal Doppelkopf gespielt, dieses Mal bei meiner Schwester Evelyn, der ich am Computer noch einen neuen Drucker installiert habe, am Mittwoch fuhr ich zurück nach Berlin. Ich fahre zwar gern nach Bautzen, aber bin auch froh wenn ich wieder in meinen vier Wänden bin.
Ende April hatte ich wieder Termin beim Hausarzt, er nahm seine Routineuntersuchung vor, dabei fragte er fragt mich, ob ich mal etwas von meiner Ex – Frau gehört hätte. Ich war ganz erstaunt über diese Frage, er wollte bisher noch nie etwas über sie wissen. Ich war der Annahme er hat noch einen Draht zu ihr, im darauf folgenden Gespräch erfuhr ich, dass sie sich schon vor der Scheidung nicht mehr bei ihm gemeldet hat, Es gab mir doch zu denken, sie hatte doch zu ihm fast ein noch besseres Verhältnis als ich. Er stellte diese Frage auch deshalb, weil er wissen wollte, ob sie überhaupt noch in Berlin ist und er die Akte archivieren kann.
Auf der Heimfahrt dachte ich noch einmal über die Frage nach und konnte den vermutlich Zusammenhang herstellen. Meine Ex – Frau hat mir im Rahmen der Scheidung ernsthaft vorgeworfen, ich hätte kein Geld als Taxifahrer verdient, weil ich immer nur im Bett gelegen habe, weil ich getrunken habe und dafür als Zeugen meinen Hausarzt aufgeführt. Wie schon erwähnt war mein Doktor war darüber empört, dass sie ihn benannt hat. Ich habe damals bei Gericht auch gefordert ihn als Zeugen zu hören, dazu kam es aber nicht, weil es erstens nicht stimmte und zweitens keine Rolle spielte, vielleicht ist sie daraufhin nicht mehr hingegangen, wer weiß, denn so einen guten Kontakt gibt man eigentlich nicht auf, das nur nebenbei, aber es gehört zur Aufarbeitung der Lebensgeschichte dazu.
Anfang Mai warfen insbesondere zwei geplante Ereignisse ihre langen Schatten voraus, die Pilotenreise der Colour Air VA auf die Ostseeinsel Fehmarn und die Londonreise ›Spring at the Thames‹.
Die Frage kommt ja auf, woher hat er das Geld, erstens kann ich mit Geld umgehen, ich bin ja nicht mehr verheiratet und dann habe ich Mutter. Sie war einmal beim VEB Zahlenlotto beschäftigt, musste am Montag und am Dienstag zu einer wirklich unchristlichen Zeit aufstehen und arbeiten, damit alle ihre Gewinne einlösen konnten, da gab es sogar Lohnabzug wenn eine Zahl nicht erkannt wurde. Mutter war immer schon am Sonntagabend aufgeregt. Die Auswertung der Lottoscheine erfolgte natürlich nicht mit dem Computer, sondern mit einer simplen Schablone. Trotzdem hängt sie wohl an dieser Zeit und hat ihren eigenen kleinen Lottobetrieb aufgebaut. Ich bin Mitspieler, sie tippt zwei Scheine, seit Vater tot ist, bin ich auch hier eingesprungen. Das Problem ist, ich muss meinen wöchentlichen Tippschein nicht bezahlen, das gewonnene Geld wird am Jahresende zwischen uns aufgeteilt. Ich denke meine Schwestern wissen und tolerieren es. Mutter betreibt hier ein eindeutiges Verlustgeschäft, sie häuft nur die Gewinne an, die Gebühren werden außen vor gelassen. Das hilft mir eine Teil der Reisen zu finanzieren, wie lange es noch geht, steht in meiner Situation sowieso in den Sternen, oder weiß der da oben schon etwas, egal, es ist jedenfalls keine Zeit etwas auf die lange Bank zu schieben.

Pilotenreise der Colourair

Die Pilotenreise, eine kleine Truppe von Flugsimulanten traf sich auf der Ostseeinsel Fehmarn zur Konferenz. Ich betreibe die Flugsimulation am PC schon seit ca. 10 Jahren mit unterschiedlicher Intensität. Besonders in Zeiten der Scheidung und nach der Operation eigentlich gar nicht. Danach, als ich mich wieder mit dem PC beschäftigte, für mich, im stillen Kämmerlein. Irgendwann stelle ich fest, es gibt virtuelle Airlines und traf mich mit Matthias von der Euro – Berlin VA, dadurch kam ich zum Berliner Flugsimulantenstammtisch. Dort traf ich später meinen jetzige Chef Gregor von der Colour Air VA. Diese virtuelle Airline war sehr interessant für mich, da sie in Norwegen fliegt, eines meiner Lieblingsländer, ich bin gegenwärtig Pilot dieser beiden Airlines, im Range eines Senior Flight Kapitäns mit insgesamt 800 Flugstunden.
Die Colour Air VA hat schon mehrere Pilotenreisen gemacht, auch schon bis Norwegen, aber es waren immer irgendwelche Gründe (gesundheitliche oder finanzielle) warum ich nicht teilnehmen konnte. Zwar lag der Termin sehr ungünstig, am Sonntag zurück und am Dienstag nach London, trotzdem habe ich teilgenommen. Weil es so ein interessantes Hobby ist und es zu meinem Leben gehört will ich hier auch dazu schreiben.
Am Freitag 7.30 Uhr ging es los, mit dem ICE nach Hamburg, nach Umstieg in den Regionalexpress erwartete mich in Lübeck, Matthias von der Colour Air, den ich schon einmal beim Berliner Stammtisch getroffen habe, deshalb gab es auch kein Problem mit der Wiedererkennung. Er zeiget mir in einem zweistündigen Stadtrundgang Lübeck, eine sehr schöne Stadt, die ich bisher nicht kannte. Man hatte sich viel zu erzählen, über Simulation, Berlin, Lübeck und mehr, also verging die Zeit wie im Fluge. Danach fuhren wir auf die Ostseeinsel Fehmarn, ca. 100 Kilometer von Lübeck entfernt. Unser Hotel das ›Intersun‹ war recht angenehm gewesen, ich hatte sogar ein Zimmer mit Meeresblick. Matthias hatte Verpflichtungen als Fahrer und musste von Puttgarden einige Teilnehmer abholen, Gregor kam aus Dänemark und Gerhard aus Österreich.
Ich nahm die Gelegenheit war und inspizierte die Strandpromenade , es war sehr stürmisch gewesen, also beschloss ich mich in den überdachten Teil der Promenade zurückzuziehen. Dort schrieb ich einige Postkarten und vermischte den Geschmack der Seeluft mit einem Glas Radeberger. Einheimisches Bier gab es nicht, aber das Bier war mir ja nicht unbekannt. Später trafen wir uns mit den anderen Teilnehmern und brachen zum Abendessen in ›Det Old Aalhouse‹ auf. Dort gab es, wie der Name unschwer vermuten lässt, Fisch in allen Variationen, ich aß einen Fischteller, mit verschiedensten Fischsorten, einschließlich Krabben, die ich so oft noch nicht gegessen habe. Dazu gab es Bratkartoffeln, bald so wie ich sie macht, es war eine riesige Portion. Die Bedienung war allerdings nicht die Schnellste, sie musste wohl ein Gespräch zwischen Gregor, Matthias und mir mitgehört haben, es ging um die beste Currywurst in Berlin. Es ja bekannt wo es die gibt, bei Konnopke’s Imbiss ( Wenn’s um die Wurst geht – Tradition mit Geschmack ) unter der U – Bahn an der Schönhauser Allee. Als ich sagte, das wäre am U – Bahnhof Eberswalder Straße, mischte sie sich ein und meinte es stimmt nicht, diese Wurst gibt es am U – Bahnhof Schönhauser Allee, sie wüsste es, denn sie käme aus Berlin. Nicht gerade ein Aushängeschild, langsam und auch noch besserwisserisch, na die Menschen kann ich leiden, da werde ich gleich an meine Ex – Frau erinnert. Die Bedienung war noch lange nicht so alt an Jahren, wie ich schon in Berlin lebe. Das sind nun schon über 35 Jahre, Trinkgeld gab es deshalb nicht. Danach wurde noch bis in die Morgenstunden am PC geflogen, ich als ältester Teilnehmer, habe aber nicht bis zum Schluss durchgehalten.
Am nächsten Tag war die Konferenz geplant, dazu hatte Gregor einen Konferenzraum auf der Fähre von Scandlines gemietet. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel fuhren wir los. In Puttgarden am Fähranleger, stießen noch paar Teilnehmer zu uns und wir schifften uns auf der MS Deutschland ein. Gegen 11 Uhr legte das Schiff ab und die Konferenz begann. Sie dauerte bis nach 18 Uhr, im Mittelpunkt standen die Analyse der geleisteten Arbeit und die zukünftigen Pläne, um unser Ziel, eine der innovativsten Airline zu werden, zu verwirklichen. Ich hatte noch zusätzlich die Aufgabe, die Fahrten zu zählen, nach viermaligen Hin und Her mussten wir das Schiff verlassen. Man kann nicht gerade sagen, dass es billig war auf der Fähre, deshalb habe ich nur das Notwendigste zu mir genommen.
Am Abend war noch ein Abstecher in das Nachtleben von Burg geplant, der ›Hauptstadt‹ der Insel. Zum Abendbrot aß ich Seemannsfrühstück im ›Haifisch‹ in Burg, es war wieder eine Fischplatte mit verschiedenen Fischsorten und die Bedienung war dieses Mal mehr auf Draht. Die Gaststätte war eine kleine gemütliche Kneipe, unser Chef musste noch einen Fischergeist trinken, 56 % Schnaps, der brennend serviert wird. Danach war wieder fliegen am PC angesagt.
Am folgenden Tag mussten wir leider nach dem Frühstück schon wieder zurück, eigentlich war noch ein Rundflug mit der Cessna geplant, aber der CO – Pilot hatte am Abend eine Party und konnte deshalb nicht fliegen. Es war nicht allen unangenehm, dass nicht geflogen wurde, denn es herrschte immer noch eine ›Steife Brise‹ . Also tranken wir zum Abschluss noch einen Kaffee zusammen und dann ging es zurück. Matthias nahm mich wieder mit nach Lübeck und mit dem Regionalexpress fuhr ich weiter nach Hamburg. Leider war keine Zeit vorhanden, noch einen Abstecher zum gerade stattfindenden Hafengeburtstag zu machen. Hamburg ist jedenfalls im Plan für eine Wochenendreise, da hoffe ich dann auch, dass die Klimaanlage im ICE geht, Bahn eben.
Nur ein Tag Zeit und dann ging es schon weiter mit dem Flieger nach London, es war alles vorbereitet, Flugbuchung und Hotelbuchung lagen vor, die notwendigen Fahrkarten waren gekauft. Die für den Thameslink hatte ich ja noch vom vergangenen Jahr, die Queen wird es mir hoffentlich verzeihen, dass ich sie zweimal benutzen will. Wie schon erwähnt, den Grund für die Reise hatte ich, vor fünf Jahren im Mai 2001 begann mein langsamer Genesungsweg. Der Aufenthaltes in der REHA – Klinik Kalbe an der Milde legte dazu den Grundstein. Wenn mir da einer gesagt hätte, in fünf Jahren wirst du in London sein, ich hätte ihn für verrückt gehalten.

Spring at the Thames

Ich habe meiner Reise wieder ein Motto gegeben ›Spring at the Thames‹ und hier sind meine Erlebnisse.
Einen Satz möchte ich aber noch über London verlieren, es war wesentlich eindrucksvoller, wie im Dezembe und ich werde es nicht zum letzten Mal tun, es gibt schon neue Pläne, aber der müssen erst noch reifen. Sie sind vor allem von der Gesundheit abhängig, denn im Herbst habe ich wieder das volle Nachsorgeprogramm zu durchlaufen.
Als ich von der Londonreise zurück kam, erhoffte ich mir, die Befreiung von der GEZ schon im Briefkasten zu haben, was solle es, denken kann man ja vieles, aber in Erfüllung geht es nie. Ich wolle mir die Atmosphäre der Londonreise nicht verderben und beschloss die Nichtzusendung zu ignorieren, einfach eigentlich, aber mein Problem ist nach wie vor, mein vegetatives Nervensystem. Ich trage solche Probleme dann doch in mir herum und denke, »Warum klappt es bei dir wieder mal nicht!«. Es hat sich schon wesentlich gebessert, nach dem was ich so alles erlebt habe in den letzten Jahren, trotzdem ganz überwinden kann ich das wohl nicht.
Nach dem Wochenende beschloss ich bei der GEZ in Köln anzurufen, es ging ja auch noch um den Sozialtarif bei der Telekom, denn dazu brauche ich die Befreiung. Nach ewigen Versuchen, klappte es endlich, die Mitarbeiterin war sehr nett, ich bracht mein Anliegen vor und sie meinte nach kurzer Überprüfung, der Antrag ist am Freitag raus gegangen. Also vom 28. März bis zum 11. Mai brauchte man um den Antrag zu bearbeiten. Da stellte sich mir gleich wieder die Frage; bin ich ›auch Deutschland?‹ Sicherlich ist den Damen und Herren dort bekannt, dass dieser Befreiungsbescheid notwendig ist um den Sozialtarif zu beantragen. Aber es geht ja nur um Menschen.
Wenn der Antrag am Freitag raus gegangen ist, so dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, so müsste er am Dienstag spätestens ankommen, kam er aber nicht, sondern erst am Donnerstag, also nehme ich an, dass der Antrag erst nach meinem Anruf bearbeitet wurde.
Infolge hatte ich einen Tag später die Kündigung des Sozialtarifs von der Telekom im Briefkasten, es sind zwar nur 6,94 EURO, aber für mich viel, also geht mir hier aufgrund der schlampigen Arbeitsweise der GEZ ein Monat verloren. Die Wiederbeantragung im T – Punkt gestaltete sich allerdings als sehr unkompliziert, ich brauchte nicht einmal einen Antrag ausfüllen, die Vorlage der Befreiung rechte vollkommen aus. Nun habe ich bis April 2007 erst einmal Ruhe, es gibt eben immer etwas zu klären, mal sehen was als nächstes kommt.
Im Mai fand in Berlin die ILA (Internationale Luft– und Raumfahrtausstellung) statt, da ich vom Balkon die Flugvorführungen gut sehen kann, ist sie für mich immer ein Highlight. Da hat der Umzug im Jahre 1998 doch noch etwas Positives gebracht. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, auch weil ich 1998 gemeinsam mit der Ex – Frau dort war und mir einen kräftigen Sonnenbrand holte. Wie mir damals zumute war, ich hatte nicht mal mehr Geld um zum Friseur zu gehen. Sie wollte am liebsten alles neu kaufen und die Schuldenfalle schnappte zu. Nicht einmal zwei Jahren hielt sie es hier aus, ich bin heute froh über den Umzug froh, auch darüber, dass sie weg ist.

Nun lebe ich zwar alleine, aber ich bin nicht einsam und es lebt sich gar nicht schlecht, ohne Beleidigungen und sonstigen Gemeinheiten.

ILA 2006 A 380

Für den letzten Tag der ILA hat sich, zu meiner Freude, die Bautzener Verwandtschaft angesagt, Mutter, Schwester, Schwester und Schwager, angesagt. Ich besorgte paar Getränke, richtete die Tribüne auf dem Balkon ein und briet einige Hackfleischbällchen. Mutter brachte den Kartoffelsalat und Evelyn zwei Flaschen Rotkäppchen Sekt mit. Ich glaube sie haben es nicht wirklich geglaubt, dass man die Flieger sieht und staunten nicht schlecht, als der neue Airbus A 380 über das Haus kam. Solche spontanen Tage sind eigentlich immer die Schönsten. In zwei Jahren ist es dann wieder soweit. Die Plätze sind schon reserviert.
Die regelmäßigen Besuche in der Strahlenklinik der Charité gehört seit über fünf Jahren zu meinem Leben dazu, nun wird es der letzte sein. Den Doktor kannte ich schon vom vergangen Jahr. Er war nicht so mein Fall gewesen, hatte nichts Menschliches an sich und ist unnahbar. Die Prozedur ist immer gleich, erst in die Akte in der zentralen Anmeldung holen, die mittlerweile auch schon einen gewaltigen Umfang hat, danach in die Anmeldung der Strahlenklinik. Ich habe hier die ganze Zeit nicht wirklich, ein geborgenes Gefühl gehabt.

Die Ausnahme bildet hier lediglich die Tagesklinik, hier wurde man umsorgt und man fühlte sich geborgen.

Der Doktor, las meine mitgebrachten Befunde nicht, er fragte mich routinemäßig wie es mir geht. Es geht ja hier eigentlich nur um Spätfolgen der Bestrahlung und da habe ich keine Probleme. Das Problem mit dem Stuhlgang wird sich nicht mehr ändern meinte er und ob die Polyneuropathie eine Folge der Bestrahlung ist, kann auch nicht nachgewiesen werden. Im Gespräch teilte ich ihm mit, dass die Operation nun schon fast 6 Jahre her ist, er war erstaunt, ein Zeichen, dass man sich nicht wirklich mit den Patienten beschäftigt, wie sollte man auch bei der Masse. Er meinte danach, ich brauchte nun nicht mehr zu kommen, erst war ich etwas verwundert, ja fast schockiert, aber dann dämmerte es mir, ein Lebensabschnitt im Kampf gegen Krebs geht zu Ende. Nach insgesamt 40 Besuchen in der Strahlenklinik brauche ich nicht mehr zu kommen. Er wünschte mir für die Zukunft alles Gute, meinte aber gleichzeitig, wenn ich irgendwelche Probleme habe sollte ich mir sofort einen Termin holen.
Zum Abschluss ging ich noch einmal über die Tagesklinik, die auf derselben Etage liegt, traf aber keine mir bekannte Schwester an. Egal ich habe mich bei einer Schwester bedankt, sie meinte, setzen sie sich doch und trinken sie noch einen Kaffee, was ich auch tat. Es waren auch noch Patienten da, denen es nicht so gut ging, ohne Überheblichkeit sprach ich mit ihnen, machte Mut und sagte vor 5 Jahren habe ich hier auch gesessen und der lange Weg der Genesung begann. Man denkt unweigerlich nach und ist natürlich Stolz zu denen zu gehören, die es vermutlich geschafft haben. Ein guter Grund am Abend ein Glas Wein zu trinken.

Eröffnung Hauptbahnhof Berlin

Ein Event stand in Berlin an, die Eröffnung des neuen Bahnhofs, Hauptbahnhof nennt er sich, wir hatten schon einmal einen Hauptbahnhof, den jetzigen Ostbahnhof, der heiß vor ›Wende‹ Hauptbahnhof. Erst dachte ich, es kann ja nicht sein, dass der ›Osten‹ einen Hauptbahnhof mitbringt, doch jetzt macht es schon Sinn. Nach vielen Jahren Bauzeit, hohen Baukosten, Querelen zwischen Bahn und Architekt, bezeichnenderweise war der auch nicht bei der offiziellen Eröffnung dabei.
Am 26. Mai war es nun so weit, mit einem riesigen Event wurde die Eröffnung gefeiert. Ich war schon zeitig da, man konnte an diesem Tag nicht im Hauptbahnhof aussteigen, also bin ich mit dem Bus hingefahren. Beim Eintreffen, so gegen 17 Uhr, ging es noch sehr beschaulich zu, ich hatte schon meine Bedenken, ob es so viele Menschen hier hinziehen wird. Ich machte die ersten Fotos, stärkte mich und begab mich dann auf die andere Seite des Spreebogens, genau gegenüber vom Hauptbahnhof. Dort traf ich einige Hobby Fotografen, mit Stativ und Teleobjektiven. Es wurde gefachsimpelt, ich überlegte, ob ich den Standort noch einmal verlassen sollte, noch waren nur wenige Menschen da, aber es wurden immer mehr, ich blieb stehen. So nach und nach füllte es sich und um 20 Uhr, als das offizielle Programm begann war es schon mächtig voll. Ich stand direkt an der Mauer und hatte eine hervorragende Sicht. Als die Lichtshow und das Feuerwerk um 22.30 Uhr begann, waren es über eine halbe Million Menschen und hinter mir standen sie in Zehnerreihe oder mehr.
Es war schon beeindruckend, was hier geboten wurde, ein einmaliges Erlebnis, was nur live die wirklichen Emotionen hervorruft. Ich war dabei und habe es nicht bereut, die fünft Stunden stehen waren natürlich ziemlich anstrengend, zumal es auch hin und wieder geregnet hat, dafür sahen die Scheinwerfer besonders eindrucksvoll aus. Ich habe eine solche gigantische Show noch nicht erleb und sicherlich wird es wohl auch nicht wieder passieren.
Ein Wermutstropfen war dann allerdings, der Amoklauf des verrückten, besoffenen Berliners, der 28 Besucher mit dem Messer verletzte. Ich hatte vermutlich Glück, weil ich nicht gleich nach Hause gegangen bin, sondern im ›Bundespressestrand‹, eine Gaststätte am Spreebogen, noch einen Drink zu mir nahm. Als ich den Tatort passierte war nur noch Chaos, wir wurden zum S – Bahnhof Friedrichstrasse umgeleitet, sahen zwar die Polizei und die Blaulichter, wussten aber nicht warum. Erst in der Wohnung, sah ich im TV was passiert war, klar ist auch, dass man nach so einem Tag nicht gleich ins Bett gehen kann, deshalb genehmigte ich mir noch ein Glas Rotwein und lag so gegen 2.30 Uhr im Bett. Trotz allem war ich froh, diese Strapaze auf mich genommen zu haben.

Der Monat Juni war wieder von einigen notwendigen Arztbesuchen geprägt, dabei bildete die Infusion in der Charité den Schwerpunkt. Frau Doktor Franz war auch wieder da und entschuldigte sich sogar, dass sie das letzte Mal nicht anwesend sein konnte. Sie musste Dienst auf der Rheumastation der Charité machen. Meine Laborwerte hatte ich dabei, es gab keine Ausrutscher, fast alle Werte lagen im Normbereich. Sie untersuchte mich, das Problem mit meinem schnellen Pulsschlag, was ja nicht neu ist, bereitete ihr zwar keine direkten Sorgen, aber sie gab mir eine Überweisung in die Kardiologie für ein 24 Stunden EKG.
Bei der Blutabnahme musste noch einmal ein Hepatitis C Test gemacht werden, ein Wert wurde nicht bestimmt. Die Infusion verlief dann wie immer, erst ließ ich es langsam tropfen und dann stellte ich es wieder schneller ein, so dass ich keine zwei Stunden brauchte, aber ein ›Wettrennen‹ gibt es nicht mehr.
Ich hatte eigentlich vor mir gleich einen Termin für das EKG in der Kardiologie zu holen, aber das geht so einfach nicht, wie sich herausstellte, nur mit Überweisung und entsprechenden Laborwerten ist das in Charité möglich. Meinen Hausarzt konfrontierte ich ebenfalls mit dem Problem, er war auch dafür, aber ein 24 Stunden EKG macht er nicht. Ich werde wohl erst einmal warten, hatte keine Lust schon wieder etwas Neues anzugehen.
Einen weiteren wichtigen Termin gab es noch, der bei meiner Augenärztin. Sie erinnerte sich natürlich sofort an mich und an diese hartnäckige Iritis im Jahre 2004, das sind nun auch schon wieder zwei Jahre her. Die Überweisung für den Augenarzt hatte ich von meiner Diabetologin bekommen. Es gab im Zusammenhang mit der Diabetes keine negativen Feststellungen, der Augendruck war in Ordnung und auch die Iritis hat nur kleinere Schäden hinterlassen.
Die Sehkraft ist zwar nicht schlechter geworden, aber besonders das linke Auge ist sehr empfindlich gegen die Sonne geworden und manchmal habe ich das Gefühl, als ob ich etwas im Auge habe. Sie meinte nach der schweren Erkrankung, solle ich froh sein, dass nicht mehr zurückgeblieben ist. Da die Iritis, aufgrund meiner Grunderkrankung Morbus Bechterew, immer wieder plötzlich auftreten kann, habe ich für diesen Notfall immer eine Überweisung für das aktuelle Quartal in der Tasche.
In Bautzen bei Mutter musste ich mich auch wieder einmal sehen lassen, das konnte ich gleich mit einem kurzen Besuch bei meiner Schulfreundin verbinden. Bei Mutter musste ich paar kleinere körperliche und geistige Arbeiten erledigen und für meine Schulfreundin habe etwas am PC geschrieben, was ich ihr vorbei gebracht habe. Natürlich wurde in Bautzen wieder Doppelkopf gespielt und meine Schwester Sonja hat Mutter und mich zur Einweihung ihrer neuen Küche eingeladen. Der obligatorische Besuch am Grab meines Vaters fehlte auch nicht. Insgesamt war der Aufenthalt durch sehr viel Wärme gekennzeichnet, also ich meine wettermäßige, die andere ist sowieso immer vorhanden.
Für mich gibt seit dem letzten Jahr ein Problem, ich kann oder will mein Auto nicht mehr auf das Grundstück fahren, da ich mit dem Auspuff aufsetze. Im letzten Jahr hatte ich mir nämlich den Vorschalldämpfer dadurch zerstört, der musste für über 200 Euro erneuert werden, Kulant wie meine Mutter ist, hat sie die Reparatur bezahlt. Vielleicht war das der Grund, dass es sich ein Marder im Motorraum des Autos gemütlich gemacht hat.
Mein Auto wird von ihnen regelmäßig besucht, aber bisher nur äußerlich, was an ihren Spuren auf der Karosserie, auf den Scheiben und sonstigen Hinterlassenschaften sichtbar ist. Als ich wieder nach Berlin starten wollte, merkte ich, dass die Batterie beim Anlassen nicht voll durchzog. Mit meinen Batterien habe ich sowieso immer wieder mal Probleme. Die Fahrt nach Berlin verlief ohne Zwischenfälle und ich stellte mein Auto ab.
Am nächsten Tag fuhr ich einkaufen, auch da stellte ich keine Probleme fest. Als ich einen Tag später das Auto wieder benutzen wollte, sagte es gar nichts mehr, mir war es schon klar als die Türen nicht mehr über die Zentralverrieglung öffnen ließen. Die Batterie war tot, mausetot. Als ich Motorhaube öffnete sah ich die Bescherung, die Dämmmatte war zerfressen, also hatte er es geschafft einzudringen und vermutlich irgendein Kabel angefressen, was nun einen Kurzschluss verursacht. Ich baute als erstes die Batterie aus um sie in der Wohnung aufzuladen. Bevor ich sie wieder einbaute machte ich eine Sichtkontrolle, aber feststellen konnte ich nichts. Das Auto sprang an und ich konnte meine Besorgungen erledigen, danach klemmte ich die Batterie wieder ab.
Das ist natürlich kein Dauerzustand, das ist mir klar, aber mich reißen hier meine Gefühle Hin und Her, lohnt es sich überhaupt das Auto zu behalten, denn der TÜV ist im Dezember fällig. Eigentlich brauche ich das Auto so gut wie nicht, hier in Berlin sowie so nicht, da ich mit dem Merkzeichen ›G‹ auf dem Schwerbehindertenausweis und als Grundsicherungsempfänger im öffentlichen Nahverkehr nichts bezahlen muss. Große Reisen werden vermutlich auch nicht mehr gemacht, beleibt nur Bautzen um das Obst nach Berlin zu transportieren. Also wenn ich maximal 3000 bis 4000 Kilometer fahre ist es schon viel. Dazu kommen die hohen Benzinpreise, also muss ich mich hier bis zum Jahresende entscheiden, leicht fällt es mir natürlich nicht, da ich seit über 40 Jahren mobilisiert bin.
Das Highlight in diesem Jahr war natürlich die Fußballweltmeisterschaft, eigentlich bin nicht so ein großer Fußballfan, aber besonders die Fanmeile hat mich fasziniert und ich war mehrmals dort. Meine Spiegelreflexkamera war natürlich immer mit dabei. Es war schon außergewöhnlich, dass es hier so friedlich zuging, wo sich doch sonst die einzelnen Nationen nicht immer so verstehen. Ich selbst habe viele Menschen kennen gelernt, besonders habe mich naturgemäß nach Engländern bzw. englischsprechenden Menschen Ausschau gehalten. Dabei konnte ich feststellen, es wird immer besser mit dem Englisch bei mir, die größten Hemmungen habe ich wenn Deutsche mit dabei sind, weil ich denke ich blamiere mich. Es sind mir viele schöne Erinnerungen im Gedächtnis hängen geblieben, besonders auch das Endspiel, wo es auf einmal so voll geworden ist, dass ich mir das Spiel auf der Meile ansehen musste, obwohl ich es eigentlich nicht wollte, aber es gab keine Möglichkeit die Meile zu verlassen. Es hatte auch sein Gutes, habe ich doch dadurch paar Leute aus Bristol kennengelernt, für die ich paar Bilder gemacht habe und wenn mir dann Richard schreibt;
Hello Henry
Your English is much better than my German!
Da kommt doch Freude auf.
Ich war auch zufrieden, dass Deutschland nicht Weltmeister geworden ist und eine Fahne hatte ich natürlich auch nicht am Auto oder sonst wo, mir hat schon die überhebliche Berichterstattung von Kerner und CO gereicht und das abgesperrte Sonycenter.
Anfang Juli war endlich mein Termin bei der HNO Ärztin Frau Dr. Bremer, dabei ging es einmal um die chronische Sinusitis und um meine Geräusche im Kopf bzw. Ohr, insbesondere das letzte Problem habe ich nicht im Griff. Es war einer der heißen Tage in Berlin und das Wartezimmer war voll, ich bekam schon einen leichten Schock als ich eintrat. Es ging auch relativ langsam voran, aber ich war der zweite oder dritte der aufgerufen wurde.
Wieder einmal Glück gehabt, eine sehr nette, relativ junge Ärztin, die sich meine mitgebrachten Unterlagen schon durchgesehen hatte. Sie untersuchte die Nasennebenhöhle und war zufrieden und meinte wenn ich mein Medikament (Nasonex) brauche, kann ich es mir das Rezept in der Anmeldung geben lassen, es ist im Computer vermerkt, das fand ich schon sehr zuvorkommend.
Mein Problem mit den Geräuschen brachte ich ebenfalls vor um einen Tinnitus auszuschließen. Bei der Untersuchung der Ohren, stellte sie fest, dass eine kleine Narbe auf dem Trommelfell ist, die vermutlich von einer Mittelohrentzündung stammt, ja solche Krankheiten hatte ich früher, aber es ist nicht gefährliches. Die Schwester machte noch einen spezielle Tests zur Hörfähigkeit. Dabei ging es um den Zeitpunkt des Hörens von hohen und tiefe Töne. Zur Auswertung musste ich noch einmal zur Frau Doktor. Die Schwester, die mir etwas laut und herrisch vorkam, hatte nicht gleich Zeit für mich und ich überlegte, warum ich so schnell drangekommen bin, der Grund war ganz einfach, ich hatte einen Termin und die anderen waren akut dort gewesen, das finde ich eigentlich gut so.
Die Auswertung der Tests ergab, keinen Tinnitus, gute Hörfähigkeit, nur die hohen Töne sind nicht so schnell erkannt worden, aber das wäre auch normal, es ist das Alter. Die Geräusche, so meinte sie stammen von der Halswirbelsäule, d.h. da dort auch Blutgefäße in den Kopf gegen, ist die Durchblutung nicht in ausreichendem Maße gewährleistet. Da war ich schon etwas schockiert und dachte an Alzheimer, aber sie und auch mein Hausarzt meinte, es hat mit Alzheimer nichts zu tun. Meine HNO – Ärztin sagte man kann die Durchblutung fördern, indem man eine Infusion gibt, das machen aber eigentlich nur die Internisten, sie macht es aber in Ausnahmefällen auch. Nun muss ich erst einmal meine Rheumatologen fragen, was sie dazu meinen, noch ein Tropf, das ist mir nicht so Wohl. Mal sehen ob ich zur nächsten Infusion in der Charité etwas sagen werde. Es war ein wirklich guter Arztbesuch und das als Kassenpatient.
Man hört ja immer über die Behandlung der Kassenpatienten ›Gräuelmärchen‹ . Ich bin nun seit sechs Jahren bei den verschiedensten Ärzten gewesen und das waren nicht wenige, ich wurde immer ordentlich behandelt, ich lebe noch und ich habe bisher noch nicht feststellen können, dass ich Patient zweiter Klasse bin. Man sollte eben nicht alles glauben was so erzählt wird.
Die ersten 6 – mal Fußpflege bei meiner neuen Podologin waren auch vorbei, ich bin eigentlich zufrieden, unterhalten kann man sich mit ihr auch über alle Probleme. Da sie weiß was ich durchgemacht habe, erzählt sie mir auch mal etwas mehr, was sie sonst nicht erzählen würde. Wenn Frau Wagner, die Chefin der Einrichtung mich sieht vergönn sie mir auch immer ein freundliches Wort. Im Herbst werde ich die Physiotherapie wieder aufsuchen, die HWS bearbeiten lassen.
Da die Verordnung abgelaufen ist, musste ich eine neue bei meiner Diabetologin ausschreiben und dann natürlich bei der Krankenkasse genehmigen lassen. Da habe ich immer wieder ein ungutes Gefühl, was wenn die Kasse plötzlich nein sagt, warum auch immer. Ich war überrascht, die Mitarbeiterin im Servicecenter, die mich am Anfang des Jahres wie den letzten Menschen behandelte, war wie ausgewechselt, im Stillen hoffte ich, dass sie nicht da ist. Sie begrüßte mich freundlich und als ich ihr die Verordnung vorlegte, war sie gleich im Bilde und meinte sie, dass ich sie zugeschickt bekomme. Am nächsten Tag hatte ich selbige mit Stempel im Briefkasten, es geht doch.
Daneben lag noch ein Brief der Krankenkasse vom Team Versicherungsrecht meine absoluten Freunde und von denen kommt gewöhnlich nichts Gutes. Es war, man glaubt es kaum, die Antwort auf meinen Widerspruch vom Oktober vergangenen Jahres. Diesen habe ich auf Anraten des Grundsicherungsamtes machen müssen. Der Grund war die Nachzahlung von Beiträgen und die Erhöhung der Beiträge. Nun kam nach 9 Monaten die Beantwortung, am Textanfang wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich den Widerspruch fristgerecht eingereicht habe. Einen Hinweis, warum er nicht Fristgerecht beantwortet wurde habe ich nicht gefunden. Es wird ja auch nun alles ordnungsgemäß bezahlt. Die gesetzlichen Bestimmungen, warum und weshalb, interessierten mich offen gesagt nicht so sehr, waren eben so. Ich sollte aber bis Anfang August schriftlich Bescheid geben ob sich der Widerspruch mit dieser Antwort geklärt hat. Die Entscheidung wollte ich aber mir nicht nur alleine zumuten, sondern auch dem Grundsicherungsamt, welches die Beiträge schließlich bezahlt.
Die Gültigkeit meiner Wertmarke für die vergünstigte Fahrt der Schwerbehinderten im öffentlichen Personennahverkehr läuft im August ab, ich brauchte vom Grundsicherungsamt eine Bestätigung auf dem neuen Antrag.
Dabei wollte ich gleich klären, ob sich der Widerspruch erledigt hat. Man kommt ja nicht mehr zum Sachbearbeiter, es gibt jetzt eine so genannte Servicestelle, nach kurzem warten kam ich auch schon dran. Es war schon mal keine überhebliche Begrüßung, ich bin es auch anders gewöhnt. Aber die Kompetenz der Mitarbeiterin ist sehr eingeschränkt, die Unterschrift auf meinen Antrag, bekam ich erst nach Rücksprache mit dem Sachbearbeiter, obwohl ich im Computer stehe. Das Anschreiben zur Beantwortung des Widerspruchs konnte ich da lassen. Die Mitarbeiterin war sehr nett gewesen, gab mir noch einen neuen Befreiungsantrag für die GEZ mit, damit ich die Befreiung eher beantragen kann.
Trotzdem das System ist wieder nicht durchdacht, wenn schon überall Computer stehen, sollte sie man auch effektiv nutzen und die Sachbearbeiter wirklich entlasten, aber es soll nicht mein Problem sein und ich war gespannt, ob sich mein Sachbearbeiter wegen dem Widerspruch melden wird. In den nächsten Tagen erhielt ich schon wieder Post vom Team Versicherungsrecht, es war eine Beitragserhöhung ab August, ich begriff die Welt nicht mehr so richtig und hoffte nur, dass das Problem mich nicht wieder bis an den Rand des Ausschluss aus der Versicherung bringt.
Ich hatte mir schon vorgenommen, wenn es wieder so ein Hin und Her gibt, zahle ich die Differenz selbst, es handelte sich um knapp 2 Euro.
Natürlich wollte und musste ich die Erhöhung dem Amt zukommen lassen. Es dauerte ein paar Tage und ich bekam einen Anruf von Sachbearbeiter aus dem Grundsicherungsamt, er meinte, ich solle den Widerspruch als erledigt betrachten, er hätte auch keine Zeit sich damit weiter zu beschäftigen. Na gut wenn es so ist, mein Geld war es nicht. Ich teilte ihm gleich mit, dass ich eine neuerliche Beitragserhöhung von der Krankenkasse bekommen habe. Jetzt kam wieder etwas unerwartetes, die Kasse hat ihm ebenfalls ein Schreiben geschickt. Die Erhöhung ist schon veranlasst, den entsprechenden Bescheid bekomme ich zugeschickt. Die Kasse hat es nun auch begriffen, wer die Beiträge momentan bezahlt.
Da waren wieder einige Probleme geklärt, ich war froh. Ich kann mit ungeklärten Sachen schlecht leben, auch wenn sie manchmal nicht lebensbedrohlich sind. Leider kann ich dieses ›Problem‹ wohl nicht mehr lösen.

Vor 6 Jahren am 10.Juli 2000 war die Operation, das Leben änderte sich danach grundlegend, die Krebserkrankung ist Teil meines Lebens geworden, meine Lebensgeschichte wurde neu geschrieben.
Die teilweise ausweglosen Situationen habe ich gemeistert und an die schönen, die es auch gab, erinnere ich mich gern, all das kann mir keiner nehmen.

Solche Ereignisse sind für immer Anlass zur Erinnerung und solche Tage Versuche ich mit Glanzpunkten unvergesslich zu machen. Ein neuer Punkt wird nun dazukommen, ich fahre mit der Deutschen Bahn vom 04.08. bis 07.08. nach Brüssel, ein verlängertes Wochenende sozusagen.

Das Motto der Reise ist ›Über den Dächern von Brüssel‹ und hier sind die Erlebnisse.
Mitte August musste wieder zur Infusion in der Charité, ich wunderte mich schon, wieso mein Termin um eine Woche vorverlegt wurde, die traurige Auflösung erfuhr ich von meiner Rheumatologin Frau Dr. Franz. Als ich das Arztzimmer betrat, sah ich einige Blumen und Geschenke. Daraufhin fragte ich, ob sie Geburtstag hat, ihre Antwort war, nein sie verlässt Deutschland und geht in die Schweiz. Einen mittelschweren Schock für mich, so eine menschliche ärztin finde ich nie wieder.
Ich mag diese Arztwechsel überhaupt nicht und wenn es sich um Ärzte handelt, mit denen ich gut auskam ist es noch schwerer. Sie tröstete mich aber gleich und meinte, am Ende des Jahres wäre sowieso ein Wechsel erfolgt. Im Rahmen der üblichen Untersuchung kamen wir auch über die Gründe ins Gespräch. Ihre Stelle als Rheumatologin in der Charité läuft aus und eine Festanstellung ist nicht in Sicht, der chronische Geldmangel im Gesundheitswesen in Deutschland treibt die Ärzte ins Ausland, wo sie weniger Arbeiten und wesentlich mehr Geld verdienen.
Was wird in Deutschland für eine Politik betrieben, muss man sich wirklich ernsthaft fragen. Meine Ärztin geht nun in eine Privatklinik nahe Luzern, danke Deutschland, sie ist nun nicht mehr ›Du bist Deutschland!‹ . Gespürt hat sie es auch gleich nach bekannt werden ihres Weggangs, keine eigenes Zimmer mehr, keine Umkleidemöglichkeit, keine Verabschiedung vom Leiter der Rheumaklinik. Es war ihr letzter Arbeitstag und die Untersuchung war genau so grünlich wie immer, ich wünsche ihr jedenfalls alles Gute. Mal sehen was mich nun erwartet. Wirklich schade!
Zwei Tage später musste ich zur Neurologin, ich wollte sie eigentlich dazu bewegen mir ein anderes Medikament zu verschreiben. Zuvor habe ich mich mit meiner Diabetologin beraten, weil ich eine nachhaltige Wirkung nicht so richtig feststellen kann, obwohl die Untersuchung der Füße bei ihr keine Verschlechterungen ergaben, eher eine leichte Verbesserung (Stimmgabeltest, Wärmetest) ergaben.
Meine Probleme liegen ja auch eher in einer Überempfindlichkeit, d.h. starker Berührungsschmerz, aber trotzdem kann ich nur in festem Schuhwerk laufen, denn schon ein falscher Tritt in Sandalen, kann zur Katastrophe werden. Die Neurologin reagierte auf das Ansinnen ziemlich angesäuert und meinte vielleicht sollten wir erst einmal die Dosis erhöhen, oder ich soll zwischendurch noch Tabletten einnehmen. Es stehen ja immer noch die Blutwerte zur Diskussion und mir ist auch klar, Medikamente haben eben auch auf die Leberwerte Auswirkungen. Beim nächsten Termin wollen wir uns noch einmal ausführlich unterhalte. Das Medikament ist Gabapentin, momentan nehme ich 400 mg zur Nacht und jetzt zusätzlich 200 mg tagsüber bei Bedarf.
Im August fand ein gemeinsamer Arbeitseinsatz in Zeuthen statt, mit Tante, Cousine, ihrem Sohn und der Familie meines Ex – Schwagers Rolf statt. Es tat Not, der Verschnitt der Hecken stand an, eine Arbeit die ich natürlich nicht mehr alleine machen kann, früher, als ich meinen Bungalow auf dem Grundstück noch genutzt habe, war es meine alleinige Aufgabe. Besonders die Familie meines Ex – Schwagers ist eine tatkräftige Unterstützung. Danach wird in gemütlicher Runde gegrillt, Rolf bekam die Gelegenheit, seinen neuen Grill auszuprobieren. Er war Stolz darauf, dass es nun endlich einmal richtig gut geklappt hat mit dem Grillen. Es war auch gleich noch eine kleine Nachfeier zu seinem 50. Geburtstag. Besonders freut er sich, wenn seine ›Grillkunst‹ immer wieder in den höchsten Tönen gelobt wird.
Ich hatte allerdings ein Problem mit meinem Auto, es sprang wieder einmal nicht an, die Batterie war abermals runter. Vielleicht sollte ich doch einmal eine Werkstatt aufsuchen. In der kommenden Woche wollte ich das unbedingt in Angriff nehmen, denn im September sollte es wieder zum Besuch nach Auritz zur Mutter gehen, Zaunbau war geplant.
Ich habe mir die Batterie von Rolf noch einmal in die Wohnung tragen lassen und sie bis Montag aufgeladen, danach eingebaut und in meine freie Werkstatt (Auto – Klix) gefahren, ein letztes Mal, weil sie vor Inkompetenz glänzten.
Was war passiert. Als ich mein Problem schilderte, sagte mir der Monteur, »Sie haben zu wenig Luft auf dem rechten Vorderrad!«, es stimmte zwar aber mein Problem war durch höheren Luftdruck auch nicht gelöst. Er kam nun mit einem Messgerät, ein ziemlich großer Kasten, den er an die Batterie anklemmte, einschaltete, dann gab es einen Knall ,eine Lampe leuchtete, mit der Bezeichnung ›Batterie schlecht‹. Ich dachte, »Das Gerät gehört ins Technikmuseum!«. Damit war es für den Monteur klar, die Batterie ist kaputt, aber die ist erst zwei Jahre alt meinte ich. Er wollte mir zum Test eine neue einbauen, die Prüfung der Zellen scheitete am nicht auffindbaren Säureprüfer. Eine weiter Prüfung auf einen Leitungsschaden, scheiterte ebenfalls, weil in dem nach langem Suchen gefundenen Gerät die Batterie entladen war. Damit stand für mich fest, dort fahre ich nie mehr hin und verabschiedete mich dankend.
Anschließend fuhr ich zu Auto – Unger, nicht das erste Mal, auch hier brachte ich mein Problem vor. Nach kurzer Zeit prüfte ein Mitarbeiter, die Batterie und die Lichtmaschine mit dem Ergebnis alles in bester Ordnung. Für eine Tiefenprüfung durch den Elektriker musste ich das Auto dort lassen, man wollte mich anrufen um mich zu informieren.
Auf der Nachhausefahrt mit Bus und S – Bahn kamen mir wieder die Gedanken auf, was wird mit dem Auto im Dezember, wenn der TÜV ansteht. Eine Entscheidung habe ich noch nicht getroffen. Zu Hause angekommen, dauerte es nicht lange und die Werkstatt rief an, Fehler gefunden und schon repariert, schneller als ich dachte. Vier Kabel waren im Motorraum beschädigt, ob vom Marder, man weiß es nicht genau. Auto – Unger hat im Ansehen gewonnen und wenn ich das Auto behalte, werde ich vorerst dort bleiben, denn es ist schon ein schönes Gefühl von A nach B zu fahren.
Die Familie meines Ex – Schwagers Rolf, zu der ich ein ziemlich enges Verhältnis habe, lud mich wieder einmal ein. Meine Ex – Nichte Jessica hatte Geburtstag. Ich wollte neben Blumen noch etwas mitbringen, meine Digitalkamera, die hat zwar schon 2 Jahre auf dem Buckel, in der schnelllebigen Zeit lohnt es nicht so etwas zu verkaufen, besser ist es jemanden eine Freunde zu machen. Ich glaube das Geschenk ist angekommen, es war ein netter Nachmittag bzw. Abend. Ilona kocht übrigens sehr gut, es gab Hackbraten, für mich wurde eigens ein zusätzlicher kleiner, höherer Tisch aufgestellt, damit ich bequemer essen kann. Ich kann mich kaum bücken und den Kopf auch nicht so weit runterbiegen. Das sind wirklich nette Menschen.
Ein neues Highlight war für Anfang September geplant, den Flug buchte ich schon vor einigen Monaten. Ich wollte bevor meine ganzen Herbstuntersuchungen beginnen, Darmspieglung, Computertomographie, Sonografie noch einmal nach London fliegen. Ohne pessimistisch zu sein, ich weiß ja nie, wenn das komische Schwert, also das des ›Damokles‹ wieder anfängt über mich zu schweben. Für die Reise suchte ich mir das zweite Wochenende im September aus.

Meine Londonreise hat das Motto: ›Weekend in London‹ , meine Eindrücke dazu.
Nach der Rückkehr am Dienstag in der Nacht hatte ich nur einen halben Tag Zeit und musste gleich wieder zur Muttern nach Bautzen fahren, Tasche neu bestückt und los ging es am Mittwoch Nachmittag. Natürlich gab es einen Grund für die Eile, Mutter hatte nämlich für die noch vorhandenen Familienmitglieder eine Fahrt nach Prag gesponsert und die fand am Donnerstag statt.
Gemeinsam fuhren Mutter, Evelyn, Sonja und ich, mit weiteren 40 – 50 älteren Menschen, gegen 7.00 Uhr los. Das Wetter war prima, vielleicht sogar etwas zu warm. Ich hatte gerade an dem Tag wieder einmal mit Darmproblemen zu kämpfen, deshalb mag ich eigentlich keine Busfahrten.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich war zwar schon mehrmals in Prag, aber eben meist zu Einkäufen zu DDR – Zeiten, bis auf den Hradschin bin ich nie gekommen, auch die berühmte Karlsbrücke kannte ich nicht. Es war schon ein Erlebnis gewesen, einige schöne Fotomotive gab es auch und natürlich auf dem Prager Altmarkt ein frisch gezapftes Budweiser, welches ich gesponsert habe, zu mehr war leider keine Zeit gewesen. Den Anschluss der Fahrt bildete ein Abendessen in einer Baude unweit der deutschen Grenze, der Name ist mir gleich wieder entfallen, weil das Essen ›Grottenschlecht‹ war. Das von der Reiseleiterin angepriesen Wild befand sich im kaum essbaren Zustand, es muss ein wohl sehr, sehr alter Hirsch gewesen sein. Ich sehe meine Schwester Sonja noch vor mir, wie sie an den Bissen würgte. Dafür gab es Böhmische Knödel genug, für mehr als ein schmackhaftes Bier blieb dieses Mal auch Zeit. Solche Fahrten könnte man öfters machen, war unsere einstimmige Meinung.
Am Freitag spielten wir den obligatorischen Doppelkopf, bei stürmischem Wind auf der Terrasse bei Mutter. Sonnabend wurde der alte Zaun abgebaut und am Sonntag ging es zum Tanken nach Tschechien, anschließend besuchten wir, Mutter, Sonja und ich ein so genanntes Waldfest in Sohland, wo es rund um das Thema, Holz, Waldfrüchte usw. ging, ein kleines aber feines Fest. Für mich als absoluter ›Holzfan‹ wie gemacht.
Montag sollte nun die Aktion Zaun oder wie Mutter immer sagt ›Zaum‹ beginnen. Die Hauptperson war mein Neffe Daniel, der z.Zt. in Bayern seine Brötchen als Maurer verdient, weil es eben auch in Sachsen keine Arbeit gibt. So ganz sicher waren wir uns nicht, ob er pünktlich aus dem Urlaub von Kroatien eintrifft, aber er war am Sonntag zur Absprache erschienen. Es ist ja doch eine heldenhafte Tat, wenn er den restlichen, kargen Urlaub dazu verwendet um bei seiner Oma eine Zaun zu bauen.
Um 9.00 Uhr standen dann 4 Leute zur Arbeit bereit, Mutter, Sonja, Daniel und ich, als erstes mussten 11 ca. 50 – 60 cm tiefe Löcher für die neuen Säulen gegraben werden. Wir waren auf alles gefasst und Daniel hatte schweres Gerät besorgt. Vor allem meine Mutter meinte, es hätte dort eine Mauer gestanden und es sind große Steine zu erwarten, aber es stimmte nicht ganz. Daniel und ich gruben die Löcher, einmal mit viel Glück, einmal mit weniger und überhaupt 11 : 2 geht sowieso nicht, ich hatte mehr Glück, d.h. ich musste 6 Löcher graben, weil ich weniger Steine auszubuddeln hatte, so ein Glück aber auch.
Wir staunten nicht schlecht, als wir zum späten Mittag schon alle Löcher gegraben hatten, also konnten die Säulen noch am selbigen Tag eingesetzt werden, für Daniel als Maurer kein Probleme. Mir und den anderen blieben Handlangerarbeiten übrig, gegen 17.00 Uhr waren wir fertig, im wahrsten Sinne des Wortes.
Die groben Arbeiten waren damit erledigt, da ich der Einzige war der schon einmal einen Maschendrahtzaun verlegt hat, waren meine Kenntnisse jetzt gefragt. Am nächsten Tag, Sonja und Daniel erschienen wieder pünktlich, die Arbeit verteilte ich dieses Mal. Zuerst mussten die Leitdrähte gezogen werden, drei Stück an der Zahl, oben – mitte – unten, nachdem sie mit Spannschlössern gestrafft wurden, sah es schon ziemlich gut aus. An einigen Stellen musste noch etwas Boden entfernt werden. Nun kam der schwierigste Teil, die erste Rolle wurde ausgerollt, dazu brauchten wir die eine Hälfte der Dorfstraße. Die zweite Rolle Maschendrahtzaum musste jetzt angekettelt werden, nur ich kannte die Methode. Vielleicht ist der Draht etwas besser, aber die Methode ist gleiche. Danach konnte der gesamte Zaun provisorisch aufgestellt werden, es begann die ›Festknüpfarie‹ ein geduldiges Spiel, aber dank der Arbeiter Mutter, Sonja, Daniel war auch das bald überstanden. Es ist wirklich ein schöner, gerader grüner Maschendrahtzaun geworden, Mutter war froh, dass diese Arbeit endlich erledigt war.
Da ich mich auf mein Auto wieder verlassen kann, bin ich am Mittwoch, mit Obst und Gemüse für Familie Rolf und mich, mit Heu und Vogelmiere für meine Zebrafinken wieder nach Berlin gefahren. Die sich übrigens immer prächtig wohl fühlen, wenn ich eine Woche nicht da bin. Mit genügend Futter und Wasser funktioniert das prima. Es gibt auch einen neuen Plan für den Umbau bzw. Neubau des Vogelheims, z.Zt. ist er aber noch am PC in der Konstruktionsphase, erst will ich die Koloskopie abwarten.
Am Wochenende war schon wieder ein Arbeitseinsatz in Zeuthen von meiner unermüdlichen 85 jährigen Tante anberaumt wurden, zugegen waren wieder alle diesbezüglich Verdächtigen, gegrillt wurde auch wieder, ich habe mich aber bereit erklärt einen selbst gebackenen Pflaumenkuchen zu sponsern. So etwas geht mir eben auch problemlos von der Hand, wenn man nunmehr seit 7 Jahren alleine lebt, sie haben jedenfalls gesagt, er hat geschmeckt. Ich hoffe nicht nur aus Anstand, meine Tante bekam die restlichen zwei Stücke mit, sie schwärmte noch tagelang davon. Gearbeitet wurde auch, der Heckenverschnitt vom letzten Mal und der neu hinzugekommene musste geschreddert werden, das war ein ziemlich großer Haufen. Am nächsten Tag gab es den Muskelkater gratis dazu, aber wichtig ist, dass meine Tante zufrieden ist. Ich bzw. wir machen es hauptsächlich ihr zuliebe.
Das System bei meinem Zahnarzt, klappte bisher vorzüglich und seit ich wieder regelmäßig gehe habe ich auch mit den Besuchen bei ihm keine Probleme. Durch die Zahnarzthelferin werde ich halbjährig angerufen um einen neuen Termin zu vereinbaren, da gibt es keine Ausflüchte, find ich gut so. Meistens findet er nichts, aber jetzt mussten zwei alte Füllungen erneuert werden, die wie er richtig schlussfolgerte bestimmt 15 Jahre alt sind, ich musste zustimmen.
Ich hatte mich Anfang des Jahres schon einmal unverbindlich wegen Zahnersatz erkundigt und beraten lassen. Ich brachte das Gespräch noch einmal darauf weil ich noch zwei Jahre Zeit habe bis zur Rente, da ich mit 60 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen könnte. Es hängt davon ab, ob ich mit meiner geringen ›Strafrente‹ leben kann, weil ich eben nicht Deutschland bin. Ich würde jetzt als Bezieher von Grundsicherung die Kosten für den kompletten normalen Zahnersatz erstattet bekommen, ein paar Bonuspunkte habe ich ja auch schon wieder gesammelt, mein Zahnarzt meinte ich sollte das erst einmal mit meiner Krankenkasse abklären. Auf ein Problem machte er mich aber gleich aufmerksam, meine quer liegenden, schlafenden Weisheitszähne könnten zum Problem werden. Manchmal wird auch ein Gutachter der Krankenkasse hinzugezogen.
Was für eine begeisternde Idee, vom Skalpell des Kiefernchirurgen bearbeitet zu werden. Ich vereinbarte gleich nach drei Wochen einen neuen Termin, weil er meinte, wenn wir etwas machen wollen, dann gleich, weil man nie weiß was die Gesundheitsreform noch so alles bringt.
Einige Tage später war ich schon bei der Krankenkasse, ich wurde freundlich bedient, es gab sogar einen extra Platz für Zahnersatz, mit nur einer Nachfrage war alles geklärt. Ich bekomme die Erstattung, Irritationen gab es nur, weil die Summe der Leistung des Sozialamtes die Befreiungsobergrenze geringfügig übersteigt, aber im Bescheid steht die Gesamtsumme drin, einschließlich Wohnkosten und Krankenversicherung. So einfach habe ich es mir gar nicht vorgestellt, ich hoffe es realisiert sich auch so, damit ich wieder alle Welt anlächeln kann, d.h. ich konnte jetzt auch lächeln, aber nicht so breit.

In den vergangenen Jahren gab es eben wichtigeres, da galt es Prioritäten zu setzen. Ich wusste ja gar nicht ob es sich noch lohnt, denn man wird sowieso ohne Zahnersatz verbrannt, glaube ich jedenfalls.

Im September kam wie jedes Jahr die Betriebskostenabrechnung mit einer Rückzahlung von über 500 Euro, da wird sich das Amt freuen. Die Rückzahlung trete ich, wie es sich gehört, an das Grundsicherungsamt ab, ich habe die Miete und die Heizkosten ja auch nicht bezahlt, so viel Ehrlichkeit muss schon sein.
Das Schreiben wollte ich auch sofort in der Erstberatungsstelle des Sozialamtes abgeben, vier Leute waren vor mir und es dauerte ewig, eigentlich leuchtete es mir nicht ein, nur wegen der Abgabe dieses Bescheides hier die Zeit zu vertrödeln, mittlerweile waren die zwei Stunden kostenlose Parkzeit auch fast aufgebraucht. Leider hatte ich die Zimmernummer meines Bearbeiters nicht dabei, ich versuchte diese beim Pförtner zu bekommen, oder was auch immer diese Menschen für eine Funktion haben. Wichtig kommen sie sich schon vor, denn als ich nach der Zimmernummer fragte, wurde mir mitgeteilt, sie seinen angehalten worden keine Nummern mehr herauszugeben, was für eine Logik, die steht auf jeden Bescheid drauf. Da ich nicht annahm, dass es so lange dauern würde hatte ich sie nicht mit. Also warten, aber die Erlösung kam unmittelbar danach, als die nette, ja wirklich nette Mitarbeiterin am Kopierer etwas kopieren wollte und dieser besetzt war nutzte ich die Chance. Ich brachte mein Anliegen vor und fragte ob ich deshalb auch so lange waren muss. Ja war die Antwort, als ich aber sagte es ist schon eine Kopie, nahm sie mir diese ab, mehr war es nicht. Ob es den andern wartenden gefiel weiß ich nicht, ich war jedenfalls wieder draußen und konnte noch vor Ablauf der zwei Stunden den Parkplatz verlassen.
Ich war gespannt, was für ein Arzt mich in der Charité zur Remicade – Infusion erwarten wird, es war einer, der leider keine Ahnung hatte, er war so unerfahren, dass es nicht einmal lohnte, sich den Namen zu merken. Vielleicht war ich auch der wieder der Erste, der eine Infusion von ihm bekam. Der Ablauf war entsprechend, seine Frage; »So was muss ich den jetzt machen?« Die Laborwerte interessierten ihn nicht und das Rezept auszudrucken, schaffte er auch nicht, der Rest bei den Schwestern verlief wie immer, routiniert. Bei der Infusion werden jetzt Plastikflaschen verwendet, d.h. sie ziehen sich zusammen, es entsteht ein Vakuum und die Infusion tröpfelt langsamer. Es gibt aber eine Möglichkeit, dieses Problem zu beseitigen, was ich beim nächsten Tropf anwenden werde. So richtig zufrieden war ich mit dem Arztbesuch nicht, eine Infusion hatte ich noch in diesem Jahr, mal sehen was mich da erwartet.
Im letzten Jahr konnte ich mich bei der jährlichen onkologischen Nachsorge um die Darmspieglung herummogeln, dieses Mal musste oder besser, ich wollte, das volle Programm durchziehen, Labor, Computertomografie und Koloskopie. Die gute Seele der Praxis Schwester Yvonne musste die Anmeldung für zwei Arztpraxen bewältigen, aber sie ist trotz des Stresses der ruhenden Pol. Lange musste ich nicht warten, Frau Doktor war wie immer freundlich, nahm das Blut ab, fragte mich nach meinem Befinden und übergab mir die Überweisungen zur CT und zur Darmspieglung, nach der Darmspieglung, sollte ich wie immer zur Auswertung bei ihr erscheinen. Sie sagte, dass sie nur noch bis November da ist, worauf ich fragte, ob sie Urlaub macht. Die Antwort war für mich verblüffend, nein sagte sie, »Ich bekomme ein Kind!« etwas schüchtern, meinte sie, »Wenn ich stehe, sieht man es auch schon!«. Die Onkologin ist ca. 40 Jahre und lebte nach dem Motto, erst die Kariere und dann die Kinder, wenn es so geplant war, ist es in Ordnung und ich freue mich für sie, immerhin hat sie mich 6 Jahre lang begleitet und mir auch viel Angst vor der Chemotherapie und der Bestrahlung genommen. Ich konnte mit allen Fragen zu ihr kommen. Sie meinte in einem Jahr wäre sie wieder da, dazu habe ich aber auch andere Meinungen gehört, ich lasse mich überraschen.
Bewaffnet mit den Überweisungen, ging ich zuerst in die Anmeldung für die CT, bekam meinen Termin und holte mir noch die Trinklösung (Kontrastmittel) welches ich schon zu Hause trinken konnte, dann brauche ich nicht schon zwei Stunden vorher da sein. Den nächsten Termin holte ich mir in der Endoskopie, hier wurden mir auch die Beutel mit dem Clean Prep übergeben. Ich konnte mir die Frage nicht verkneifen, ob es nicht bald einmal etwas Wohlschmeckenderes für die Darmreinigung gibt, die Schwester meinte, ich sollte das Mittel mit Apfelsaft anrühren. Danach begab ich mich wieder zur Anmeldung der Onkologie, Schwester Yvonne meinte, ob ich meine Hausaufgaben gemacht habe, ich bejahte pflichtbewusst und bekam einen Termin zwei Tage nach der Darmspieglung. Das alles passierte im Monat Oktober bzw. November, es waren für mich zwei terminreiche Monate, kam doch noch der Besuch beim Zahnarzt, bei der Neurologin und bei der Diabetologin dazu. Die Dosis von Gabapentin wurde durch die Neurologin erhöht, weil meine Berührungsschmerzen in den Füßen stärker geworden sind, sodass ich nun 300 mg mittags und 400 mg zur Nacht nehmen muss, aber ob es hilft, mag ich nicht wirklich sagen, scheinbar auch etwas mit dem ich Leben muss.
Zuckermäßig geht es mir eigentlich am Besten und die Diabetologin ist regelmäßig erfreut, ich nehme meine Tabletten, aber ich achte im täglichen Leben nicht wirklich auf die Krankheit, vielleicht ist das ja, das Mittel.
Beim Zahnarzt passierte mir etwas seltsames, er hatte mich bestellt, um sich über den Zahnersatz mit mir zu unterhalten. Ich teilte ihm auch mit, dass die Kasse die Kosten übernimmt. Er röntge meine Zähne noch einmal und fing an zu grübeln, ja wenn er mir noch einen Zahn ziehen würde, dann wäre es kassenmäßig konform, das konnte ich nicht begreifen, eigentlich wollte ich einen Zahnersatz und mir nicht noch Zähne ziehen lassen. Er wollte mir einen Kostenplan zukommen lassen, aber seit dieser Zeit habe ich nichts mehr von ihm gehört. Mal sehen, was er sagt, wenn er mich im neuen Jahr zur Kontrolle bestellt und ich ihn daraufhin ansprechen werde. Eigentlich war er es, der mich zur Eile drängte, vielleicht steht ein Arztwechsel an.
Am Tag vor der Koloskopie, beginnt um 14.00 Uhr die Vorbereitung. Ich habe mich auch streng an den Ernährungsplan gehalten, also schon Tage vorher, Diät gelebt, damit der Darm endlich einmal richtig sauber ist. Ich wollte aber noch in der HNO – Praxis vorbei gehen, um mir das Nasenspray – Nasonex zu holen, was ich wegen der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung nehmen muss, mit der Ärztin habe ich beim letzten Besuch vereinbart, dass ich das in der Anmeldung bekomme. Vorbildlich, mit einer Überweisung trat ich vor die Schwester, dann traf mich fast der Blitz, als sie sagte, »Herr Ullmann, sie besitzen seit 01.11.06 keinen Versicherungsschutz mehr, ihre Zuzahlungsbefreiung ist ebenfalls gestrichen worden! « Das Gesagte, wollte sich mir im Kopf nicht verewigen, ich begriff die Welt nicht mehr und brachte meine Verwunderung zum Ausdruck, das Rezept bekam ich aber trotzdem ausgestellt. Was nun stellte ich mir die Frage, gehe ich morgen zur Darmspieglung, wenn ich nicht versichert bin, dann muss ich es selbst bezahlen, ich habe keine Vorstellung was es kostet, wenig bestimmt nicht, oder die nehmen mich gar nicht erst dran, dann war die Vorbereitung umsonst und an die schlaflose Nacht gar nicht zu denken. Ich grübelte und fragte mich wo das Problem liegen könnte, eine Mahnung hatte ich auch nicht bekommen.

Alles was anderen nicht passiert, ist bei mir gepachtet, daran habe ich mich ja schon gewöhnt, manchmal ist nur KLEINSCHEISS, aber oft ist es eben auch größeres Ungemach.

Ich beschloss deshalb gleich noch zur Krankenkasse zu fahren um das Problem zu klären, Unwohlsein machte sich körperlich und geistig breit, was wird mich erwarten. Es erwartete mich eine freundliche Mitarbeiterin, der ich mein Anliegen schilderte, auf der Kasse gab es keine Anzeichen, dass ich keinen Versicherungsschutz mehr habe, es gab auch keine Beitragsrückstände, plumps!, machte es, ein ganzer Steinbruch fiel mir vom Herzen. Die Mitarbeiterin gab mir noch ein Schreiben mit, wo mir bestätigt wird, dass ich seit 1990 Mitglied der IKK bin. Der Darmspieglung stand also nichts mehr im Wege.
Das Ritual konnte beginnen, es ist schon die 8. oder 9. Koloskopie in 6 Jahren, nur das mit dem Apfelsaft ist auch keine Lösung, nach Schüttelfrost und mehrfachen Brechattacken trank ich am Abend noch ein Glas Wein, aber auch in der Nacht kam ich nicht zur Ruhe, aber ich kenne es. Da muss die Waschmaschine wieder in Aktion treten. Mein Termin war um 10.00 Uhr, nach der Anmeldung, musste ich noch einen Liter von dem ›Gesöff‹ trinken, mehrmals auf Toilette gehen, und es dauerte, warum, eine kleines Mädchen hatte Probleme bei der Magenspieglung, es weinte immer wieder. Die Mutter, hat sich sogar pikiert über den Geruch auf der Toilette geäußert, ist doch klar, wenn die zwei ›Zylinder‹ ständig in Benutzung sind, riecht es nicht nach Parfüm, nicht zumutbar für sie, dass ihre Tochter dort hineingeht. Es war anzunehmen, so wie sie sich aufführte, ein Privatpatientin, na ja was soll es, ich hatte Zeit. Es dauert nämlich auch im Krankenhaus, bis man eine mit Plüsch ausgelegte Toilette findet, nichts gegen die Tochter, aber die Mutter hat sicherlich was an der Waffel, und so werde die Kinder schon zu etwas besserem erzogen, Zweiklassenmedizin lässt grüßen.
Der Doktor entschuldigte sich bei mir, über die lange Wartezeit, wie sich herausstellte waren wir Landsmänner und kamen beide aus Bautzen, als er mich fragte, warum ich hier bin, sagte er gleich, aber sagen sie nicht wegen der Darmspieglung, also schilderte ich ihm meinen Grund. Dann bekam ich meine Spritze und merkte wie ich langsam von mir ging, dass schönste an der Darmspieglung. Noch positiver war, dass es keine Feststellungen gab, nicht einmal einen Polypen, den gab es doch immer, also blieb mein ›Notfallkoffer‹ jungfräulich.
Bei der Darmspieglung wird mir manchmal bewusst, dass ich alleine bin, die Leute kommen immer in Begleitung der Partner, selten so wie ich, wenn ich dann nach dem Aufwachen gefragt werde, wer mich nach Hause begleitet, muss ich sagen ›Keiner‹ ,sie sehen es nicht gern, eigentlich dürften sie mich gar nicht alleine gehen lassen. Mit dem Taxi ja, ist mir aber zu teuer, ich soll zumindest vorsichtig sein beim nach Hause fahren.
Ich konnte also beruhigt zur Auswertung in die Onkologie gehen, nebenbei, die CT war auch in Ordnung. Der neue Arzt wirkte etwas fremd auf mich, von Schwester Yvonne ließ ich mir noch die Grippeschutzimpfung geben, da ich nie, eine richtige Antwort auf meine Frage, wegen der Impfung, in der Charité bekommen habe, traf ich diesem Jahr die Entscheidung selbst.
Ende November, immer zum Buß – und Bettag, hielten Mutter und Schwester noch einen Besuch bei mir ab, entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten blieben sie sogar 3 Tage, bewundert wurde die neue Voliere und auch schon Ausschau nach neuen Vögeln gehalten, aber gekauft wurden keine. Natürlich musste im November noch einmal der Wald in der Zeuthener Gegend nach Pilzen durchsucht werden, aber es gab keine mehr, es ist bald so eine Mania wie die Doppelkopfmania. Als ich am nächsten Tag, meinem Besuch ›Das Schloss‹ in Steglitz zeigte, waren die beiden ›Nichteinkäufer‹ ziemlich sprachlos, es hat ihnen gefallen, danach fuhren wir zum neuen Hauptbahnhof. Dort erleichterte Mutter ihren Geldbeutel und lud uns zum Mittag ein. Gestärkt marschierten wir an der Spree Richtung Alex und danach statteten wir der Berliner Tante noch einen Besuch ab. Ein anspruchsvolles Programm nahm in meiner Wohnung sein Ende, bei Schultheiß und Kräuter, ich habe ja nicht Schnaps gesagt. Ich freue mich immer wieder wenn ich Besuch bekomme, leider ist es viel zu selten.
Meine Mutter ließ mir das Weihnachtsgeld da, ich wollte mir schon immer ein Bild machen lassen, gedruckt auf Leinewand mit Keilrahmen. Ich nahm einige Fotos auf Stick mit, natürlich von London, ließ mich in der Werkstatt beraten und entschied mich für eine Nachtaufname vom London Eye an der Thames. Die Größe, ca. 70 cm x 50 cm, ich war gespannt. Abholen wollte ich das Bild, nach der Infusion in der Charité, zuvor gab es noch eine Terminverschiebung auf den Nikolaustag, Vormittag beim Hausarzt und am Nachmittag zur Infusion.
Ende November war ich bei meiner Ex –Schwägerin Ilona zum Geburtstag eingeladen, ja eine der ›übriggeblieben‹ aus der Ehezeit, nette Menschen allesamt, die es im Leben auch nicht immer einfach haben. Als ich nun vorher über den Weihnachtsmarkt am Alex schlenderte und mir die Jugendlichen auf der Eisbahn ansah, kamen mir natürlich die Erinnerungen. Ich konnte vor meiner Krankheit auch gut Eislaufen, gelernt, auf dem wässrigen Dorfteich in Auritz, vervollständigt in Pirna auf Spritzeisbahnen und weiter betrieben im SEZ (Sport– und Erholungscenter) in der Landsberger Allee, vormals Leninallee, auch gemeinsam mit meiner kleinen Tochter. Leider heut nicht mehr möglich, weder das Eislaufen und schon gar nicht mit Tochter, schade eigentlich, in beiderlei Hinsicht, an einem Umstand bin ich zumindest selbst Schuld.
Ich sah aber etwas anderes, an einem Verkaufsstand, stand, eine Frau, mit der ich eine Zeitlang zusammen lebte, bis meine Ex – Frau in Erscheinung trat. Ich glaube, hier war ich das erste Mal seit über 6 Jahren wirklich feig, warum, ich bin nicht gerade wie ein ›Gentleman‹ von ihr gegangen, aber es ist Geschichte. Sie hat mich noch zweimal überholt, Gelegenheit genug, ihren Namen zu rufen, aber ich glaube ich habe mich doch irgendwie geschämt, mir war erbärmlich zu mute. Vielleicht war es besser so, sicherlich hat sie eine Beziehung, oder ist verheiratet, es gehört sich da wohl nicht, wieder in ihr Leben zu treten. Eines weiß ich aber sicher, sie hätte mich wegen der Krankheit nicht verlassen, eine wirklich liebenswerte Frau. Hinterher habe ich mich geärgert, bei meiner Schulfreundin hatte ich mehr Mut. Feigling!


Scheinbar habe ich im Leben doch einiges falsch gemacht, aber auch einiges richtig, besonders in den letzten Jahren brauche ich mir keine Vorwürfe machen.

Mit meinem Hausarzt verbindet mich seit über 15 Jahren ein enges Band, was auch meine Ex – Ehefrau nicht zerschneiden konnten. Wir unterhalten uns nicht nur über Krankheiten, auch über die Lage der Ärzte in Deutschland und wenn er mir erzählt, dass er den letzten Monat im Quartal umsonst arbeitet, frage ich mich ernsthaft, was Frau Merkel und Frau Schmidt für eine Politik machen. Sollte man nicht wirklich einmal die Wurzeln anpacken, an die Pharma – Lobby traut sich wohl keiner ran, schade eigentlich. Der Doktor wird in absehbarer Zeit die Praxis gemeinsam mit seinem Sohn betreiben, das finde ich nicht schlecht, denn ich habe ihm schon gesagt, solange ich lebe kann er nicht einfach aufhören.
Der 6.Dezember ist ja ein besonderer Tag für mich, vor 6 Jahren die letzte Bestrahlung in der Charité und vor einem Jahr, mein erster Flug nach London, seit dieser Zeit fasziniert mich diese Metropole, mit Tube, Pups und Menschen.
Die Infusion in der Charité war das bisher Letzte was ich erlebt habe, es war mehr ein Verhör, als ein Arztbesuch, aber der Reihe nach. Ich hatte bei der Terminverschiebung Bescheid gesagt, dass ich vorher beim Hausarzt bin und nicht genau sagen kann, ob ich es bis 13.00 Uhr schaffe, aber ich war pünktlich gewesen. Die Prozedur war die Übliche, anmelden, Befindlichkeitsbogen ausfüllen und warten. Nach einer Zeit kamen, die mir bekannten Schwestern, ich fragte, welcher Arzt heute da ist, die Antwort war ›Keiner‹ , meine Nachfrage ergab, die Ärzte wären alles zur Weiterbildung, nur der Stationsarzt der Rheumaklinik ist da, er befindet sich aber noch bei der Visite. Die Schwestern überlegten schon, ob sie mir einfach die Infusion geben, ich hätte zugestimmt. Es dauerte, gegen 14.00 Uhr war der Arzt zu sehen, er rief mich auf, leider fand er den Schlüssel für das Arztzimmer nicht. Nachdem er sich noch eine Viertelstunde mit einer Patientin der Rheumatagesklinik unterhielt, wurde der Schlüssel gefunden. Gemeinsam mit dem Arzt, und drei weiteren Personen betrat ich das Untersuchungszimmer. Ich musste mich frei machen, er horchte mich ab und besah sich den Befindlichkeitsbogen. Er fing sofort an zu mäkeln, das Kreuz ist nicht richtig usw. usw., ich glaube er wollte den anderen zeigen, er kennt sich aus. Das Arztzimmer machte auch nicht gerade einen Übersichtlichen Eindruck, Berge von Akten lagen auf dem Boden.
Der Eindruck bestärkte mich, wenn nicht unbedingt notwendig, werde ich auf der Tagestation keine drei Wochen mehr verbringen, es hat einfach kein Niveau mehr, es sei es gibt einen neuen Stationsarzt. über meine Probleme mit den Ohr– bzw. Kopfgeräuschen habe ich gar nicht erst etwas gesagt, ich hoffe es zieht bald wieder Ordnung ein, im Februar werde ich es sehen. Laborwerte interessierten auch nicht, das nächste Mal bringe ich keine mit. Vielleicht sollte ich in diesem ›Kummerkasten‹ mal etwas einwerfen. Ich sehne mich nach der Zeit, als ich noch bei Frau Dr. Franz, Detert oder Strangfeld war. Da gab es Vertrauen und ich hatte den Eindruck, man versucht zu helfen, zurzeit bin ich mir nicht mehr so sicher, es sieht mehr nach ›Abfertigung‹ aus. Die Schwestern arbeiten natürlich wie immer umsichtig, damit die Infusion schneller läuft, habe ich mir ein Loch in die Plastikflasche stechen lassen.
Um zur Bushaltestelle in der Invalidenstraße zu kommen, benutzte ich den Weg durch die Strahlenklinik, 06.Dezember vor 6 Jahren, dort fühlte man sich trotz der schweren Krankheit, oder vielleicht gerade deshalb aufgehoben und umsorgt.

Ich werde das in meinem restlichen Leben niemals vergessen, aber so ist es eben nicht überall in der Charité, noch überwiegt aber das Positive.

Von der Invalidenstraße fuhr ich mit dem Bus bis zum Nordbahnhof und dann mit der Metrotram über die Bernauerstraße zur Danzigerstraße um mein Bild in der Dunkerstraße abzuholen. Die Fahrt geht über eine Gegend wo die Mauer stand, heut versucht man mit mäßigem Erfolg daran zu erinnern, Touristen sah ich kaum, aber mehr Kommentar dazu nicht, ich kann mich nicht schon wieder outen.
Nach anfänglichen Suchen fanden sie mein Bild, es gefiel mir gut und hängt jetzt über dem Sofa in der guten Stube, obwohl eigentlich habe ich überall gute Stuben, trotzdem muss ich manchmal auch meine Wohnung herausputzen, sei es zum Beispiel zu Weihnachten und dem anschließenden Geburtstag. Wenn ich mit meiner neuen elektrischen Laubsäge, in der guten Stube, hantiere, da gibt es auch eine Menge Staub, aber zum Glück, ›Keine‹ mehr die meckert und mir geht es richtig gut dabei.
Zu Weihnachten werden die Dinge hingestellt, die sonst 11 Monate in Kisten lagern, nur in einem Jahr, habe ich nichts gemacht. Es gesellt sich auch von Jahr zu Jahr etwas hinzu, jetzt sind es englischen Weihnachtsmänner, mal sehen was es im nächsten Jahr ist. In meiner Voliere ist auch Weihnachten, neben den neuen fliegenden Schneebällen, den weißen Zebrafinken, gibt es einen Futterplatz mit Tannenzweigen,


Impressionen vom Advent in Berlin

aber auch die Hauptstadt liegt voll im Adventtrend.
Weihnachten ist auch immer für eine Überraschung gut, da denke ich schreibst eine Weihnachtskarte an meine Mailbekanntschaft Andrea, in Stralsund bzw. Waren (Müritz). Sie macht seit paar Jahren eine Qualifikation. Schon alleine dafür hat sie meine Bewunderung, leider habe ich lange Zeit nichts von ihr gehört, weiß aber, dass das Studium sie voll in Anspruch nimmt. Ich schicke die Karte ab, und einen Tag später habe ich ein Weihnachtspäckchen im Briefkasten. Obwohl wir uns noch niemals gesehen haben, gibt es einen Draht seit drei Jahren, ich hoffe der Sichtkontakt erfolgt noch irgendwann einmal. Als ich das Päckchen am 24. auspackte habe ich allerdings nicht gerade erfreuliches gelesen. Sie ist schon seit paar Monaten krank, will aber ihre Ausbildung weiter machen, so viel Lebenswillen und Mut, muss doch belohnt werden, ich wünsche es ihr, von ganzem Herzen und wenn dann im Geburtstagsglückwunsch, noch ein kleiner, selbstgehäkelter Schmetterling ist, da wird es einem warm ums Herz und ich kann nur danke sagen.

Ich schäme mich auch nicht, meines sentimentalen Charakters, ich bin auch mit fast 58 Jahren noch so und meine Seele wird sich nicht mehr ändern.

Wie jedes Jahr zur Geburtstagsfeier kommen die Bautzener, die Berliner Tante, meine Cousine mit Sohn, der Ex – Schwager mit Frau und seiner Tochter, die erstmals als Kraftfahrerin fungiert, eingeladen ist auch mein ehemaliger Gartennachbar aus Zeuthen, alle kamen in Intervallen. Die Vorbereitungen für die Feier beginnen am 26.Dezember mit Hackfleischbällchen braten, eigentlich wie jedes Jahr, es könnten noch so viele Leute kommen, ich mache es immer wieder gern. Am 27. habe ich auch wie immer 4 Baguettes geholt, belegt, um 12 Uhr standen die Bautzener vor der Tür.
Besonders habe ich mich über den Besuch meiner ehemaligen Gartennachbarn gefreut, die ihre Enkelin mitbrachten, die sich nach kurzer Zurückhaltung wohl in der Runde fühlte und mich bald in Verlegenheit brachte, als sie Filzstifte und Zeichenblock haben wollte. Für sie hat natürlich die Voliere eine besondere Anziehungskraft gehabt und als sie diese betreten konnte und die Vögel füttern durfte war sie überglücklich. Das Essen hat gereicht, es war eine schöne Feier und ein langer Tag für mich.
Danach gab es nur zwei Ruhetage, denn am 30.Dezember flog ich mit easyJet wieder einmal nach London. Es ist ein Traum von mir die Reise hat das Motto; ›New Years Eve in London‹ mehr geht dieses Jahr nicht.

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